Champions League 17/18 BVB-Remis gegen Nikosia: Die Pressestimmen
So berichten die Medien über das Remis des BVB gegen APOEL Nikosia in der Champions League.
Bild: "BVB nur noch Euro-Zwerg. Das war Nixkosia! Dortmund-Trainer Peter Bosz (53) wartet in der Champions League weiter auf seinen ersten Sieg, kommt wie im Hinspiel gegen Zypern-Zwerg APOEL Nikosia nicht über ein 1:1 hinaus. Mit zwei Punkten ist das Königsklassen-Aus (fünf Punkte Rückstand bei noch zwei Spielen) fast besiegelt. Noch schlimmer: Der BVB rutscht vorm Knaller-Duell in der Liga am Samstag gegen die Bayern noch tiefer in die Krise. Auch weil Torjäger Aubameyang bis auf die zwei Chancen kaum stattfindet. Der Gabuner ist damit seit vier Spielen ohne Treffer. Bosz vorm Anpfiff: 'Ich rede mit ihm, gebe ihm Vertrauen und sage, was besser machen soll. Er muss die Tore schießen!' Wenn er gegen Nikosia schon nicht trifft, wie soll das erst gegen die Bayern klappen?"
Süddeutsche Zeitung: "Wie auch immer man die Dinge dreht oder wendet, Borussia Dortmund ist dabei, die seit Wochen grassierende Leistungsdelle zu einer veritablen Krise zu verdichten. In der Bundesliga hat sich der komfortable Fünf-Punkte-Vorsprung auf den FC Bayern innerhalb von nur zwei Wochen zu einem Rückstand von drei Zählern gewandelt, in der Champions League spielt der BVB die schlechteste Vorrunde seiner Geschichte. Den deutlichen Niederlagen gegen Tottenham Hotspurs und Real Madrid folgte am Mittwochabend das zweite peinliche Unentschieden gegen Apoel Nikosia. Während die beiden Spitzenteams aus England und Spanien Lichtjahre entfernt vom börsenorientierten Fußballunternehmen aus dem Revier den Gruppensieg unter sich ausmachen, kämpft die Borussia nun mit einem internationalen Fliegengewicht darum, zumindest den Trostpreis zu ergattern und in der Euro League zu überwintern."
Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Dortmund rutscht endgültig in die Krise. Die zuletzt verloren gegangene Leichtigkeit vermochte der Bundesliga-Zweite nicht zurückzugewinnen. Diesmal stand nicht so sehr die vielkritisierte Defensive im Fokus, sondern das Unvermögen, sich im Angriff durchzusetzen gegen eine Mannschaft, die jüngst in der zyprischen Liga gegen den Tabellenletzten über ein Unentschieden nicht hinausgekommen war. Der BVB erarbeitete sich zwar eine fülle von Chancen, zeigte sich aber im Abschluss unfähig, die Partie zu entscheiden und die erhoffte Trendwende herbeizuführen. Die Dortmunder müssen nach dem Gegentor von Mickael Poté (51.) nun sogar um den dritten Platz in ihrer Champions League-Gruppe und dem Überwintern in der Europa League bangen."
Frankfurter Rundschau: "Auf der Suche nach der Leichtigkeit. Keine Torsaltos, kein Lächeln, kein Glück - von der Leichtigkeit vergangener Tage ist bei Pierre-Emerick Aubameyang derzeit wenig zu sehen. Aus Frust über sein nunmehr viertes Spiel in Serie ohne Tor flüchtete der ansonsten für seine Unbeschwertheit bekannte Dortmunder Torjäger nach dem enttäuschenden 1:1 im Champions-League-Duell mit APOEL Nikosia wortlos aus dem Stadion. BVB-Trainer Peter Bosz nahm den Angreifer trotz anhaltender Ladehemmung in Schutz: 'Ein Stürmer, der einige Wochen nicht trifft, denkt nach. Er hat derzeit auch kein Glück. Das kommt aber wieder.' Wieder einmal wird deutlich, wie stark die Borussia von den Treffern seines seit Jahren besten Angreifers abhängig ist. Mit bereits zehn Bundesliga-Toren trug er entscheidend zum Höhenflug des Teams zu Saisonbeginn mit wochenlanger Tabellenführung bei. Doch mit der Torflaute des Gabuners begann der Negativtrend mit zuletzt drei Meisterschaftsspielen ohne Sieg. Selbst der dreitägige Sonderurlaub, den der Coach dem überspielt wirkenden Aubameyang in der vergangenen Woche verordnete, blieb ohne die gewünschte Wirkung."
Kicker: "Vor dem Spiel gegen den zyprischen Fußballzwerg hatte Dortmund eine Systemdebatte umgetrieben. Das 4-3-3 von Trainer Peter Bosz sei zu risikobehaftet und konteranfällig, hieß es. Gegen APOEL ließ die Borussia kaum etwas zu, dennoch reichte es wieder mal nicht zu einem Sieg, dabei war auch Bosz klar: 'So ein Spiel muss man gewinnen.' Seine Mannschaft erarbeitete sich etliche Torchancen, ging mit diesen aber nachlässig um - für den Coach aber kein Grund, in Unruhe zu verfallen. Auch nach dem Spiel gegen Nikosia strahlte Bosz Zuversicht und Überzeugung aus, als er sagte: 'Wir haben am Anfang der Saison ein sehr gutes Dortmund gesehen. Wenn die Spieler Vertrauen haben, dann kommt das wieder zurück. Wir sind zusammen drin, und wir kommen da zusammen raus.'"
Eurosport: "Die Sorgen werden größer. Borussia Dortmund steckt nach dem bitteren Remis gegen APOEL Nikosia in der Krise. Das Aus in der Champions League ist so gut wie sicher, um die Europa League muss der BVB sogar noch bangen. Trainer Peter Bosz beschwört vor dem Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern den Teamgeist. Doch der Niederländer steht selbst heftig in der Kritik. Um in der Champions League noch weiterzukommen, müsste der BVB die abschließenden Gruppenspiele gegen Tottenham Hotspur und bei Real Madrid gewinnen und zudem hoffen, dass Real in Nikosia Punkte liegen lässt. Scheint utopisch. 'Wir müssen schauen, dass wir zumindest Platz drei verteidigen', schätzte Abwehrspieler Ömer Toprak die Situation realistisch ein. Gelingt das, wäre der BVB im kommenden Jahr immerhin für die Europa League spielberechtigt."
Rheinische Post: "Verunsichert, gehemmt und planlos. Es ist schon erstaunlich, wie innerhalb kürzester Zeit aus dem furios stürmenden Tabellenführer Borussia Dortmund ein von Selbstzweifeln und Verunsicherung gepeinigtes Gebilde wurde, das vor dem Spitzenspiel gegen den FC Bayern angesichts der sportlichen Krise zittern muss. Nach dem 1:1 gegen Nikosia, demselben Ergebnis wie im Hinspiel, ist noch nicht einmal der Trostpreis Europa League im punktemäßig schlechtesten Königsklassen-Auftritt in der Vereinshistorie sicher. Die beste Nachricht des Abends war noch: Der BVB hat den direkten Vergleich gegen Nikosia nicht verloren. Jetzt entscheidet das bessere Torverhältnis im Kampf um Platz drei. Und dafür zählt es, gegen Tottenham und Real Madrid nicht zu viele Gegentore zu kassieren - nicht gerade Dortmunds Stärke."
Spox: "Der Star des Spiels: Mickael PoteDrei CL-Spiele, zwei Tore, beide gegen Dortmund: Der ehemalige Dresdner hatte zwar kaum Spielanteile, sorgte nun aber in Hin- und Rückspiel gegen den BVB jeweils für den Punktgewinn seines Teams. Behauptete sich bei seinem Treffer zum 1:1 stark gegen Toprak. Der Flop des Spiels: Marc Bartra. Muss derzeit als Rechtsverteidiger aushelfen, was er bereits vor langer Zeit in Barcelona einmal tat. Bewies wie in den vergangenen Partien auf dieser Position, dass er dort nicht gut aufgehoben ist. Schlug schwache Flanke, fand kein gutes Zusammenspiel mit Vordermann Pulisic und ging im direkten Duell viel zu häufig zu Boden. Der Gegentreffer fiel über seine Seite."
Die Welt: "Aubameyang nur noch ein Phantom. Es gibt zwei Zahlen, die das Ausmaß von Dortmunds Blamage gegen Apoel Nikosiadeutlich machen: Auf 19 Millionen Euro summieren sich die Marktwerte aller Spieler von Zyperns Meister – rund 65 Millionen Euro ist alleine Borussias Starstürmer Pierre-Emerick Aubameyang wert. Es war ein ungleiches Duell am Mittwochabend beim 1:1 (1:0) in Dortmund, nicht nur von den Voraussetzungen, sondern tatsächlich auch auf dem Rasen. 29:4 Torschüsse, 9:1 Eckbälle, 21:14 gewonnene Tacklings, 78 Prozent Ballbesitz. Schwarz-Gelb dominierte, mittendrin Aubameyang: Sechsmal schoss er aufs Tor, damit also zwei Mal mehr als das gesamte Team von Nikosia zusammen. Während Apoel jedoch eine Chance zum Treffer nutzte, blieb der Gabuner torlos. Wie schon beim 1:1 im Hinspiel, wie schon in den vergangenen drei BVB-Partien zuvor."
Sportschau: "Für Dortmund bleibt es eine Champions-League-Saison zum Vergessen. Borussia Dortmund hat in der Champions League die nächste enttäuschende Leistung abgeliefert und auch das Rückspiel gegen Nikosia nicht gewonnen. Auch Peter Bosz war tief enttäuscht. "Man konnte sehen, dass das Selbstvertrauen nicht da ist. Wir brauchen einen Sieg, das ist immer gut für Fußballer. Wir kommen da auch wieder raus", sagte der Dortmund-Coach."
Ruhr Nachrichten: "Verunsichert, verkrampft, verärgert - der BVB geht unter denkbar schlechten Vorzeichen in das Bundesliga-Spitzentreffen am Samstag (18.30 Uhr) gegen den FC Bayern. Alle Hoffnungen auf eine Trendwende erweisen sich beim 1:1 gegen Nikosia als Wunschdenken. Selbst der ansonsten für seine Lockerheit und Treffsicherheit bekannte Pierre-Emerick Aubameyang leidet unter einem Verlust an Selbstvertrauen. Noch glauben die Dortmunder an eine Rückkehr zur Form der ersten Saisonwochen. Auf die Frage, was ihm für die ungleich schwerere Aufgabe gegen den FC Bayern Hoffnung auf Besserung macht, antwortete US-Nationalspieler Christian Pulisic mit gequältem Lächeln: 'Weil es im Moment so schlecht läuft.'"