Borussia Mönchengladbach Hahn soll Gladbach schneller machen

Mönchengladbach · Der Fußballprofi will sich ab Sommer bei der Borussia weiter entwickeln.

André Hahn – Rückkehrer beim FC Augsburg
15 Bilder

Das ist André Hahn

15 Bilder
Foto: dpa, sar fpt

Es gibt sicherlich geradlinigere Karrieren als die von André Hahn. Lange kickte er in den Niederungen des Profifußballs und kam nicht so recht voran. Vor einigen Jahren wollte der Offensivmann sogar aufhören. Zumindest dachte er darüber nach, in der Versicherungsagentur seines Vaters anzufangen. "Wir haben aber immer daran geglaubt, dass er es mit seinem Willen und seiner Kampfkraft schafft", sagt Andreas Hahn, der Vater und Manager.

Bundesliga 13/14, Gladbach - HSV: Einzelkritik
16 Bilder

Bundesliga 13/14, Gladbach - HSV: Einzelkritik

16 Bilder

Hahn hat es gepackt. Im Januar 2013 — er spielte beim Drittligisten Kickers Offenbach — fragte Augsburgs Manager Stefan Reuter an, ob er wechseln wolle. Die Schwaben brauchten Verstärkung im Kampf gegen den Bundesliga-Abstieg. Hahn sagte zu. Der Klub rettete sich. In der aktuellen Saison trug der 23-Jährige wesentlich dazu bei, dass die Augsburger eines der Überraschungsteams sind. Im Sommer macht Hahn den nächsten Schritt: Er wechselt zu Borussia Mönchengladbach, wo er einen Vertrag bis 2018 bekommt.

"André hat sich nicht für das Geld entschieden", sagt Andreas Hahn. Borussia Dortmund und Schalke 04, die ebenfalls interessiert waren, wären finanziell lukrativere Adressen gewesen. "Er hat sich für Borussia und Trainer Lucien Favre entschieden. Er will sich entwickeln und glaubt, dass er das bei Borussia am besten kann", sagt Hahn senior.

André wisse, dass er sich technisch noch verbessern kann, sagt der Vater. Deshalb legt er zwei- bis dreimal pro Woche Extraschichten nach dem Training ein. "Das will er auch in Gladbach machen", sagt Andreas Hahn. Sein Sohn habe stets gelernt, dass Erfolg nur durch harte Arbeit kommt: "Wir haben nebenbei noch einen landwirtschaftlichen Betrieb, da musste er immer anpacken."

"Daheim", das ist die niedersächsische Kleinstadt Otterndorf im Landkreis Cuxhaven, gleich an der Elbmündung. André Hahn steht auf der Liste der bekanntesten Bürger der 4000-Einwohner-Gemeinde. Auch in Augsburg hat er sich einen Namen gemacht. "Er kam zu uns als Drittligaspieler. Nun gehört er zum Kader des Nationalteams", sagt Stefan Reuter. Beim Test gegen Chile stand Hahn erstmals im Aufgebot.

Eine Ausstiegsklausel im bis 2016 datierten Vertrag ermöglicht Hahn den Wechsel. Geschätzt drei Millionen Euro ist er den Borussen wert. Geld, das Max Eberl gut angelegt sieht. "André hat in dieser Saison eine unglaubliche Entwicklung gemacht, er gehört zu den torgefährlichsten Außenbahnspielern der Liga", sagte der Sportdirektor.

Hahn steht auch für die neue Ausrichtung der Borussen: Schnell soll es werden auf den Flügeln. Für Hahn spricht aber nicht nur die Geschwindigkeit. Er ist ein Kämpfer. Und er ist geradlinig und zudem viel unterwegs, im Schnitt 12,5 Kilometer pro Spiel. Da Hahn, einer der schnellsten Spieler der Bundesliga, mit links und rechts gleich gut schießen kann, zudem vielseitig eingesetzt werden kann, ist er ein wichtiger Baustein in Favres Plänen. Der Schweizer hat in Fabian Johnson (Hoffenheim) schon einen Mann für die Außenbahnen bekommen — und in Ibrahima Traoré (VfB Stuttgart) soll ein weiterer schon fix sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort