Borussia Mönchengladbach "Die Krux bei uns ist, dass wir das zweite Tor nicht nachlegen"

Mönchengladbach · Die Torschusspanik macht Borussia immer mehr zu schaffen. Beim 1:1 gegen 1899 Hoffenheim hatte das Team von Trainer André Schubert wie schon in den Heimspielen gegen Hamburg (0:0), Frankfurt (0:0) und Köln (1:2) deutliche Chancenvorteile, verpasste es aber, die entscheidenden Tore zu machen.

André Schubert: "Die Krux bei uns ist, dass wir das zweite Tor nicht nachlegen"
Foto: dpa, jg

"Wir haben relativ wenig zugelassen und haben uns drei bis vier riesige Torchancen herausgespielt, aber leider die Chancen nicht genutzt", sagte Schubert nach dem siebten sieglosen Ligaspiel in Folge. Von 21 möglichen Punkten wurden drei geholt. "

"Am Ende sind wir glücklich, dass wir diesen Punkt geholt haben. Es wäre nicht verdient gewesen, hier zu gewinnen gegen einen Gegner, der viel besser Fußball spielt als der Tabellenstand es vermuten lässt", sagte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Er wechselte gut: Nadiem Amiri, der nach der Pause kam, glich mit einem Schuss aus 22 Metern, bei dem Gladbachs Torhüter Yann Sommer keine Reaktion zeigte, das Führungstor durch Mo Dahoud aus. Dahoud traf zum ersten Mal seit sieben Monaten, am 24. April hatte er zuletzt einen Treffer geschafft — ebenfalls gegen Hoffenheim.

"Ich weiß nicht, was wir hätten besser machen können. Außer, dass der Ball im Moment nicht reingeht. Wir können nur weiter Chancen herausspielen, vielleicht ein, zwei mehr und müssen weitermachen", sagte Schubert. Erneut brachte sein Team eine Führung nicht durch. Kurios: In der Tabelle nach der ersten Halbzeit wäre Borussia Zweiter, in der zweiten Halbzeit Drittletzter. Wie schon Köln kam auch Hoffenheim nach der Pause besser ins Spiel.

Dennoch: "Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir zwei, drei riesengroße Chancen und Situationen, in denen wir völlig allein auf den Torwart zulaufen. Die habe ich auf der anderen Seite nicht gesehen. Letztendlich haben wir uns für unser klares Chancenplus aber nicht belohnt. Es ist momentan die Krux bei uns, dass wir das zweite Tor nicht nachlegen. Insgesamt hat die Mannschaft aber gut gespielt", sagte Schubert.

"Es ist ärgerlich, dass wir momentan oft gute Spiele machen, uns dafür aber nicht richtig belohnen können. Wir müssen wieder gewinnen — das ist unser Ziel", sagte Defensivmann Nico Elvedi, der gegen Hoffenheim wie schon beim 1:1 in der Champions League gegen Manchester City einer der besten Borussen war. "Wir haben zunächst mit einer Viererkette angefangen, während des Spiels aber auf eine Dreierkette umgestellt. Auf der Außenposition konnte ich mich mehr nach vorne einbringen. Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um uns zu erholen und dann in Dortmund wieder alles geben zu können."

Nach dem vierten Heimspiel in Folge ohne Sieg stecken die Gladbacher weiter auf Platz 13 fest mit nun 13 Punkten. Nun geht es zu Borussia Dortmund. Grund zur Panik sieht Schubert aber nicht. "Wir bleiben ruhig und vermitteln das auch unseren Spielern. Wir gehen mit viel Mut in die Spiele, erspielen uns viele Chancen und belohnen uns nicht. Es gibt schwere Phasen, in so einer sind wir jetzt. Wir arbeiten daran, wieder herauszukommen", sagte Schubert.

"Wenn wir wieder ins Rollen kommen, machen wir auch wieder die Tore vorne. Wir müssen uns das Glück erarbeiten, um dann hoffentlich schnell da unten rauszukommen", sagte Tobias Strobl, der Ex-Hoffenheimer. Auch er hatte eine gute Chance, scheiterte aber an Oliver Baumann. Hoffenheims Torwart war der beste Mann seines Teams. Er trug mit seinen Paraden aktiv zu Borussias Torschusspanik bei.

(RP)
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