Borussia Mönchengladbach Auf Borussia wartet ein ekliges Spiel

Mönchengladbach · "Eklig", konterstark, kopfballstark - so lässt sich Borussias Erwartung an Eintracht Frankfurt umreißen. Yann Sommer kann spielen, Granit Xhaka und Fabian Johnson wohl auch. André Schubert verteidigt die Belastung seiner Spielweise.

Beim 3:1-Sieg in Gladbach im vergangenen November bereiteten Haris Seferovic und seine Frankfurter den Borussen um Yann Sommer und Tony Jantschke gehörig Probleme.

Beim 3:1-Sieg in Gladbach im vergangenen November bereiteten Haris Seferovic und seine Frankfurter den Borussen um Yann Sommer und Tony Jantschke gehörig Probleme.

Foto: Dieter Wiechmann (Archiv)

André Schubert ist da ganz realistisch. "Ich gehe davon aus, dass auf Dauer drei Punkte im Schnitt nicht zu halten sind", sagt Borussias Interimstrainer mit Blick auf seine bislang makellose Bilanz von drei Siegen aus drei Bundesligaspielen. Kurzfristig sieht er wie alle anderen bei Borussia indes keinen Grund, die Siegesserie auslaufen zu lassen. Selbst wenn am Samstag (18.30 Uhr) mit Eintracht Frankfurt ein Gegner wartet, der den Gästen aus Gladbach einiges an Respekt abnötigt. "Eine sehr unangenehme Mannschaft. Viel Größe, vor allem", sagt so beispielsweise Tony Jantschke, der wieder hundertprozentig fit ist. An anderer Stelle im Kader fällt der Ausdruck "ekliges Spiel" beim Gedanken an physisch starke und kopfballstarke Hessen wie Alex Meier, Haris Seferovic, Marco Russ, Carlos Zambrano oder Stefan Reinartz. Besagter Seferovic, dessen Einsatz noch auf der Kippe steht, gab der "Frankfurter Rundschau" nun ein Interview. Titel: "Ich bin ein ekliger Spieler".

Schubert warnt ebenfalls vor der Eintracht ("Ein schwerer Gegner, ein schweres Auswärtsspiel. Wir müssen die Rückräume gut sichern, Konter vermeiden"), sieht aber in der Physis des Gegners kein Problem. "Du wirst immer einem Gegner, der physisch stark ist, auch physisch stark begegnen müssen", sagt er. Vier Kopfballgegentore (Dortmund, Bremen, Hamburg, Köln) kassierten die Borussen bisher. Ein grundsätzliches Größenproblem will Schubert aber deswegen noch lange nicht ausmachen und verweist in diesem Zusammenhang lieber auf den jüngsten 2:0-Sieg gegen Wolfsburg und deren großgewachsene Stürmer Bas Dost und Nicklas Bendtner. "Ich erinnere mich an ein, zwei Kopfballduelle von Julian Korb im Kopf. Da geht er mit dem Gegner hoch zum Kopfball, und er kann das Duell natürlich nicht gewinnen, weil der andere 30 Zentimeter größer ist, aber er hat ihn eben auch nicht verloren. Er hat nämlich nicht zugelassen, dass der Gegner kontrolliert aufs Tor köpft. Und darum geht's."

Wie es aussieht, wenn Borussia gegen Frankfurt so gar nicht zurchtkommt, erfuhr Borussia Ende November 2014, als man daheim 1:3 verlor und Jantschke/Alvaro Dominguez in seinem einzigen Spiel dieser Saison als Innenverteidiger-Duo den Prellbock Alex Meier nie in den Griff bekamen. Wie man die Hessen allerdings auch prima herspielen kann, wissen die Borussen seit dem spielerisch sehr guten 2:1 im letztjährigen DFB-Pokal genauso.

Enorm wichtig wäre morgen der Einsatz von Granit Xhaka (Außenbandriss im Sprunggelenk) und Fabian Johnson (Oberschenkelprobleme), weil sie neben anderen Qualitäten eben auch eine dringend benötigte Kopfballstärke mitbringen. Beide werden wohl auflaufen können. "Granit hat einen kleinen Riss des Außenbandes. Den hat er vor einem Jahr schon mal gehabt. Grundsätzlich steht einem Einsatz am Samstag dann nichts im Wege, wenn er das vom Schmerzempfinden her hinbekommt und er sich mit dem Tape wohl fühlt und damit spielen kann. Das wird sich frühestens morgen herausstellen. Fabian ist muskulär zwar angeschlagen, ich gehe aber davon aus, dass es bis zum Samstag reicht", sagt Schubert. Zudem steht fest: Yann Sommer kann und wird mit Maske spielen.

Sommer trainiert nach Nasenbeinbruch mit Spezialmaske
6 Bilder

Sommer trainiert nach Nasenbeinbruch mit Spezialmaske

6 Bilder

Dass das jüngste Verletzungspech auch nur marginal mit der leicht veränderten Spielweise unter ihm zu tun haben könnte, weist Schubert übrigens entschieden-höflich zurück: "Die Spielweise hat sich insofern ein bisschen geändert, als wir ein paar mehr Sprints haben als bisher. Das sind pro Spieler drei bis vier Sprints über 90 Minuten mehr. Das werden sie gerade noch so schaffen. Das, was wir an Belastung haben, ist verkraftbar und von uns auch auf Dauer gut zu leisten", sagte er. Auf Dauer wohl besser als das mit den ständigen Siegen.

(klü)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort