Borussia Mönchengladbach Berlin-Rückkehrer Raffael ist "on fire"

Mönchengladbach · Der Brasilianer feiert beim 1:1 im Champions-League-Spiel gegen Glasgow sein Comeback, wenn auch nur für wenige Minuten. Vor dem Spiel am Freitag bei seinem Ex-Klub Hertha BSC fühlt er sich bereit für die Startelf.

 Der "Maestro" hebt ab: Raffael treibt beim 1:1 der Borussen gegen Celtic Glasgow das Publikum an. Er wurde eingewechselt. Morgen in Berlin wäre er gern Startelf-Teilnehmer.

Der "Maestro" hebt ab: Raffael treibt beim 1:1 der Borussen gegen Celtic Glasgow das Publikum an. Er wurde eingewechselt. Morgen in Berlin wäre er gern Startelf-Teilnehmer.

Foto: Dieter Wiechmann

Raffael grinste am späten Dienstagabend das typische Raffael-Grinsen. Er war zufrieden, zumindest mit sich selbst. Nicht mit dem 1:1 gegen Celtic Glasgow, mit dem Borussia die Vorentscheidung in der Champions-League-Gruppe verpasste und nun, statt sogar noch von Rang zwei träumen zu dürfen, mit zwei Punkten vor Celtic um Platz drei zittern muss. Trotzdem fühlte sich Raffael "100 Prozent gut". Denn er hatte wieder gespielt, nur knapp zehn Minuten, aber er hatte gespielt. Nach wochenlangem Warten. Zuletzt hatte Borussias "Maestro" beim 1:2 gegen den FC Barcelona Ende September gespielt.

Und was war das für ein Auftritt in jener 81. Spielminute: Glasgow hatte gerade das 1:1 erzielt, und dann kam Raffael. Von der Seitenlinie rannte er schnurstracks zum Ball, der zum Freistoß bereit lag. Er zwirbelte das Spielgerät in den Strafraum und der lange Jannik Vestergaard verpasste um Haaresbreite die erneute Führung. Der zweite Ballkontakt Raffaels fand in der Nähe des Strafraums statt. Er bekam den Ball, drehte sich um zwei, drei Schotten herum, und schoss. Ein Tor wurde es nicht. Aber es war ein Zeichen: Ja, das ist Raffael, wie er sein muss. Wie Borussia ihn braucht. Raffael ging in dem Moment ganz auch sich heraus, peitschte regelrecht das Publikum an. Neudeutsch würde man sagen: Er war "on fire". Zuvor hatte schon Thorgan Hazard, der ebenfalls nach langer Pause zurückkehrte, groß aufgezogen. Die beiden Personalien waren die frohen Botschaften des ansonsten irgendwie unvollendeten Abends.

"Die fünf Wochen auf der Tribüne waren schlimm", gestand Raffael. Er freute sich über die Zuneigung der Fans, die ihn frenetisch feierten, als er ins Spiel kam. "Es ist toll, wenn man spürt, dass die Leute einen mögen", sagte der 31-Jährige. "Schade ist aber, dass wir keine drei Punkte geholt haben", fügte er hinzu. Diese Tatsache hat sein Comeback etwas verwässert.

Nun ist er also wieder da. Und zwar rechtzeitig für sein Spiel. Das in Berlin. Bei Hertha. Dem Klub, für den er sechs Jahre gespielt hat. Wo er "eine super Zeit hatte". Darum ist es "immer noch ein besonderes Spiel für mich". Aber Hertha ist auch der Klub, gegen den er als Borusse gern spielt. Weil er viel getroffen hat, vor allem zu Hause. Beim 4:1 in der vergangenen Saison hat er auch im Olympiastadion getroffen. Beides würde er nun gern wiederholen, das Toreschießen und natürlich das Ergebnis.

"Die Startelf ist ein Thema für mich", sagte Raffael, doch das müsse der Trainer entscheiden. Gegen Celtic hatte ihn André Schubert als Joker zurückgehalten, nun bei der Hertha dürfte Raffael wieder erste Wahl sein. Als Anführer braucht ihn das Team, als Inspirator, als Torschützen. Kurz: als Raffael. "Wir wollen uns in Berlin die Punkte zurückholen", sagte Raffael und meinte damit die vier daheim nicht eingesammelten Zähler gegen Hamburg und Frankfurt (jeweils 0:0).

Dass die Borussen während seiner Abwesenheit in der Bundesliga darben (Platz 11, vier Punkte Rückstand auf Rang sechs), sorgt den Brasilianer nicht. "Ich habe keine Angst, dass wir ins Mittelmaß abrutschen. Es sind erst neun Spiele vorbei und noch viele Punkte zu holen. Aber wir sollten in Berlin nicht verlieren", sagte Raffael. Eine klare Ansage vom "Maestro". Er will an alter Wirkungsstätte aktiv dazu beitragen, sie in die Tat umzusetzen.

(kk)
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