Borussia Mönchengladbach Trio auf den Spuren von Rahn, Criens und Hochstätter

Mönchengladbach · Erstmals seit 1988 könnten drei Gladbacher eine zweistellige Bundesligatorquote vorweisen.

Borussia Mönchengladbach: Die Einsatzzeiten der Saison 2014/15
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Die Einsatzzeiten der Borussen

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In den Kampf um die Torjägerkanone wird in dieser Saison kein Borusse mehr eingreifen. So viel ist sicher. Dafür ist der Abstand von Gladbachs treffsichersten Schützen - Max Kruse und Patrick Herrmann mit jeweils zehn Toren - zum aktuell (immer noch) Führenden Alex Meier (Eintracht Frankfurt, 19 Tore) zu groß. Doch aus diesem Abstand lässt sich gleichzeitig auch eine Qualität der Borussen in dieser Saison ablesen: ihre Variabilität in punkto Torgefahr. Sollte Raffael (aktuell neun Tore) in den verbleibenden drei Partien noch ein Treffer gelingen, hätte Borussia zum ersten Mal seit 1988 mal wieder drei Profis mit einer zweistelligen Torquote im Kader. Damals bestand dieses Trio aus den Herren Uwe Rahn (zwölf Tore), Christian Hochstätter (elf) und Hans-Jörg Criens (zehn).

Seit diesem Jahr 1988 stellte Borussia zwar immer mal wieder zwei Spieler mit zweistelliger Trefferquote und ja auch 1995 in Heiko Herrlich (20 Treffer) den Torschützenkönig, aber ein "zweistelliges Trio" war seitdem nicht mehr dabei. Eine derartige Besonderheit stellt dieser Fakt in Borussia Historie dabei übrigens gar nicht da. Zwölfmal schon hatten am Ende einer Bundesligasaison drei oder mehr Gladbacher zehn oder mehr Treffer erzielt. Die Rekordmarke liegt bei vier Spielern. Das war 1966/67, als das Quartett bestehend aus Herbert Laumen (18), Bernd Rupp (16 Tore), Jupp Heynckes (14) und Günter Netzer (elf) allein auf 59 Treffer kam.

Borussia trainiert für Duell gegen Bayer
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Borussia trainiert für Duell gegen Bayer

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Dass es in dieser Saison mal wieder drei zweistellige Gladbacher Torschützen geben würde, danach hatte es im Winter nicht gerade ausgesehen, denn nach der Hinserie stand Kruse - dessen Berater Thomas Strunz nun in Aussicht stellte, dass man noch in dieser Woche Klarheit über die Zukunft seines Mandanten herstellen wird - zwar bei sieben, Raffael und Herrmann aber erst bei jeweils drei Treffern. Doch die letzten beiden schraubten ihre Effektivität 2015 eben merklich nach oben.

Gladbachs Variabilität vor des Gegners Tor betrifft indes nicht nur die genannten drei, sondern alle in der Liga bislang eingesetzten Spieler. 19 Profis schickte Trainer Lucien Favre bislang aufs Feld, 14 von ihnen erzielten auch ein Tor - also fast 74 Prozent. Das ist Höchstwert in der Liga. Nur Yann Sommer, Julian Korb, Alvaro Dominguez (er will nach seinen Rückenproblemen heute wieder ins Training einsteigen und ist optimistisch für das Leverkusen-Spiel am Samstag), Mo Dahoud und Martin Stranzl stehen noch ohne Treffer da, und Stranzl wird es wegen seines verletzungsbedingt vorzeitigen Saisonendes auch bleiben. Pikanterweise ist die nach dieser Rechnung zweitvariabelste Mannschaft der Liga Bayer 04. Hier verteilen sich gleich 15 Torschützen - so viele wie bei keinem anderen Klub - auf 22 eingesetzte Spieler (68 Prozent). Bei der Werkself stehen Karim Bellarabi und Heung Min-Son (jeweils elf Treffer) schon im zweistelligen Trefferbereich. Stefan Kießling (acht) könnte bis Ende Mai noch zum Duo hinzustoßen.

Borussias späte Tore für die Champions League
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Es wird also für beide Kontrahenten im vorgezogenen Finale um Rang drei schwer, des Gegners Torgefahr annähernd vollständig neutralisieren zu wollen. Dafür sind dann doch auf beiden Seiten zu viele Akteure torgefährlich.

Heute hat Borussia um 10 und 15 Uhr Training angesetzt.

(RP)
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