Borussia erleichtert nach Kramers Traumtor "Ein hart erarbeiteter Glücksschuss"

Hannover · Die Gesichter der Borussen nach dem 1:0-Sieg in Hannover sagten alles: Dieser Erfolg war Balsam für die Seelen der Profis.

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Die Gesichter der Borussen nach dem 1:0-Sieg in Hannover sagten alles: Dieser Erfolg war Balsam für die Seelen der Profis.

"Es ist ein Riesenglücksgefühl heute nach der schwierigen Zeit", sagte Borussias Kapitän, der dann bei seinem Ex-Verein "noch eine große Runde machte" — ebenso wie Borussias Trainer Dieter Hecking, ehemals auch in Hannover tätig, musste Lars Stindl viele alte Bekannte begrüßen. Dass er dies als Sieger tat, verdankten er und die anderen Borussen Christoph Kramer. Der Mittelfeldmann erzielte mit einem herrlichen Linksschuss von der Strafraumgrenze das Siegtor. Damit beendete er nach 431 Minuten die Torlosigkeit seines Teams.

Nach zuvor vier Niederlagen ohne Treffer war es das lang ersehnte Erfolgserlebnis für die Borussen. "Es gab glücklicherweise den Sonntagsschuss, den der Weltmeister reingehauen hat. Es ist ein gutes Gefühl, das Spiel gewonnen zu haben", sagte Stindl. Kramers zweiter Saisontreffer war einer von insgesamt 16 Schussversuchen der Borussen an diesem Tag, zuvor hatten Stindl, Thorgan Hazard, Jonas Hofmann und auch Kramer nach einem verblüffenden Solo im Strafraum gute Möglichkeiten ausgelassen.

"Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel", gestand Hecking. Für ihn war die vertane Kopfballchance des früheren Düsseldorfers Ihlas Bebou in der 52. Minute ein Knackpunkt des Spiels. "Ich weiß nicht wie das Spiel ausgeht, wenn Hannover da in Führung geht", sagte Hecking. "Dann bedarf es eines solchen Schusses, um unser Tor zu machen. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass er wohl dreimal abgefälscht werden muss, um mal reinzugehen. Dass dann aber Chris Kramer mit links so ein Ding raushaut, ist nicht nachvollziehbar. Das habe ich im Training noch nicht gesehen von ihm", sagte Hecking.

Auch Kramer selbst war einigermaßen perplex ob seiner Tat. "Ich wollte den Ball schon aufs Tor schießen, aber eigentlich habe ich so einen Schuss nicht im Repertoire. Es war, würde ich sagen, ein hart erarbeiteter Glücksschuss", sagte Kramer. "Es war sehr wichtig, das Spiel zu gewinnen. Gerade in Phasen, wo vieles von außen auf einen einprasselt, ist es wichtig, sich mit einem guten Ergebnis zu belohnen. Das tut dann gut", gestand er Matchwinner.

Nach dem Sieg ging es in die Kurve, um gemeinsam mit den Fans den Erfolg zu feiern. "Wir haben heute ohne zehn potenzielle Stammspieler gespielt. Wenn man dann eine Delle hat, ist es eben so. Man darf dann nicht das Vertrauen verlieren. Wir fahren als verdienter Sieger aus Hannover weg", sagte Hecking, der den Seinen den Sonntag frei gab nach dem Sieg.

Dass es die endgültige Befreiung war nach der Negativserie wollte Stindl trotzdem nicht ausrufen. "Es war ein sehr wichtiger Schritt, hier zu gewinnen, vor allem nach so einer spielerischen und am Ende kämpferischen Leistung. Daraus können wir viel schöpfen, der Sieg gibt uns allen ein gutes Gefühl", sagte der Kapitän. Mit nun 34 Punkten sind er und seine Kollegen vorerst Siebter und haben sich nach dem Abrutschen auf Rang zehn zurückgearbeitet in die Gefilde, in denen sich der Klub sieht. Platz sieben kann für Europa reichen, Platz sechs (Schalke) ist zumindest bis Sonntag nur noch drei Punkte weg.

"Nach dem ersten Sieg nach vier Niederlagen wäre es falsch, gleich wieder von Europa zu reden. Wir konzentrieren uns von Spiel zu Spiel, auch wenn es langweilig klingt, aber das muss unser Weg sein. Nächsten Freitag kommt in Werder Bremen wieder ein schwerer Gegner, da brauchen wir auch eine Topleistung", sagte Yann Sommer, der mit einigen guten Paraden den zweiten Sieg der Rückrunde festhielt.

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