Borussia Mönchengladbach Borussia macht mit viel Spielfreude den Gruppensieg klar

Mönchengladbach · Wie wäre es mit dem FC Liverpool als kommendem Gegner? Oder lieber der AS Rom? Oder wäre am Ende doch ein kurzer Trip zu Ajax Amsterdam am schönsten? Mit diesen Fragen dürfen sich Borussia Mönchengladbachs Fans am Wochenende auseinandersetzen, denn die genannten Teams gehören als Champions-League-Dritte in jedem Fall zu den Mannschaften, die im Lostopf sind, wenn die Uefa am Montag um 13 Uhr den Gegner von Borussia für die K.o.-Runde der Europa League ermittelt.

Hrgota trifft nach Doppelpass mit Raffael zum 2:0
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Hrgota trifft nach Doppelpass mit Raffael zum 2:0

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"Ich persönlich würde gerne mal auf der Insel spielen. Der FC Liverpool, das wäre also schon ein Highlight", sagte Patrick Herrmann, Torschütze zum 1:0. "Aber ich habe auch zwei Freunde, die Fans des AS Rom sind, insofern wäre das auch schön." Und auch Max Kruse hätte Lust in der Zwischenrunde auf der Insel zu spielen. "Gegen Liverpool zu spielen, wäre ein echtes Erlebnis", sagte der Angreifer.

Kramers Verletzung trübt die Stimmung
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Kramers Verletzung trübt die Stimmung

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Für Manager Max Eberl gibt es dagegen keinen Wunschgegner: "Wir sind weiter und nur das zählt. Wir hoffen einfach, dass es am Ende ein gutes Los wird."

Die Borussen werden sich im Lostopf der Gruppensieger befinden und im Sechzehntelfinale am 19. und 26. Februar zuerst auswärts ran dürfen, denn nach dem 3:0 (1:0) gegen den FC Zürich am Donnerstagabend gewannen sie ihre Gruppe A am Ende souverän.

"Unser Sieg ist verdient, aber es war nicht so einfach - vor allem am Anfang nicht. Wir haben das Spiel aber gut kontrolliert und waren bei Ballbesitz sehr gut. Am Ende steht es 3:0 für uns - doch, das ist okay so", sagte Trainer Lucien Favre. "Wir hatten nicht so viele Torchancen, aber die haben wir genutzt", ssagte Eberl und vergab ein Sonderlob an Doppel-Torschütze Hrgota: "Er ist unglaublich effektiv. Das dritte Tor macht er sehr clever."

Borussia Mönchengladbach gewinnt 3:0 gegen den FC Zürich: Einzelkritik
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Gladbach - Zürich: Einzelkritk

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Dass die Gladbacher unzweifelhaft die größere Qualität im Team besitzen als die Schweizer und dass sie auch in der Lage sind, diese Qualität auf den Platz zu bringen, das bewies das Team von Lucien Favre nach einer kontrollierten Phase eindrucksvoll. So schnell wie lange nicht mehr überbrückten die Hausherren gegen einen zunehmend überforderten Gegner das Mittelfeld, so vorwärts gerichtet wie länger nicht mehr war diesmal auch wieder das Aufbauspiel rund um den Mittelkreis.

Gegen einen FCZ, der irgendwann nicht mehr mit dem Verschieben in die gefährlichen Räume hinterher kam, erspielten sich die Borussen Chance um Chance. Ein wie aufgedreht agierender Ibrahima Traoré und ein blitzschneller Herrmann liefen auf den Außenpositionen Angriff um Angriff, und aus der Zentrale lieferten vor allem Raffael und Granit Xhaka zahlreiche Impulse.

Kurioserweise fiel die vollauf verdiente Führung aber aus einem Zufallsprodukt: Ein verunglückter Pass vom schwedischen Stürmer Branimir Hrgota landete plötzlich bei Herrmann, der Zürichs Torhüter umkurvte und ins leere Tor einschob. Traoré zirkelte wenig später einen Linkschuss an den Pfosten, auch Raffael und Hrgota hätten frühzeitig den Vorsprung für die Fohlen in eine Höhe schrauben können, die dem Spielverlauf entsprach.

Schlitzohr Hrgota trifft doppelt

Das tat ein blendend aufgelegter Hrgota dann aber lediglich mit einiger Verspätung. Und diesmal stand der Treffer auch am Ende einer sehenswerten Kombination: Der Vertreter von Max Kruse und Raffael kombinierten sich per Doppelpass durch den Strafraum, und am Ende drückte Borussias bester Torschütze der Saison mit einer gehörigen Portion Willen sein neuntes Tor in dieser Spielzeit aus kurzer Distanz über die Linie. Spätestens da war das Spiel entschieden, aber Hrgota entdeckte nun eine Spielfreude, die ihm bei den letzten Einsätzen völlig abgegangen war, und als er das nächste Mal allein vor Zürichs Keeper stand, überlupfte er ihn schlitzohrig zum 3:0. Damit überwintert Mönchengladbach zum ersten Mal seit 1986/87 wieder in drei Wettbewerben.

Die Züricher hätten die Partie übrigens gewinnen müssen, um ihrerseits im Europapokal überwintern zu können, allein sie fanden nie ein Mittel, sich dieser Zielsetzung überhaupt zu nähern. Am Sonntag dürfte nun deutlich mehr Arbeit auf Borussia zukommen. Dann gastiert das Team um halb vier zum Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen.

Kramer knickt kurz vor dem Ende um

Einziger Wehrmutstropfen war die Verletzung von Christoph Kramer. Der Weltmeister knickte kurz vor dem Ende um und konnte nicht weiterspielen. "Hoffen wir, dass es nicht so schlimm ist", sagte Eberl nach der Partie. Kramer soll am Freitag untersucht werden, konnte beim Verlassen des Stadions aber schon wieder relativ normal laufen.

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