Borussia - St. Pauli 4:4 Gladbach gleicht nach 1:4-Rückstand noch aus

Mönchengladbach · Ein 0:0 ist eigentlich das Lieblingsergebnis, wenn Borussia in einem Freundschaftsspiel auf den FC St. Pauli trifft. Daraus wurde am Freitagnachmittag nichts, beide Teams zeigten deutlich mehr Offensivdrang, am Ende hieß es 4:4 (1:1).

Testspiel: Borussia Mönchengladbach spielt 4:4 gegen FC St. Pauli
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Borussia spielt 4:4 gegen St. Pauli

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Foto: Dirk Päffgen

Die Anfangsviertelstunde gehörte klar den Borussen. Besondere Freude an dem Auftritt hatte zunächst Ba-Muaka Simakala: Der Nachwuchs-Offensivspieler ließ bereits nach vier Minuten nach Ablage von Raffael einen schönen Flachschuss ab, der nur knapp am linken Pfosten vorbeistrich. Nico Schulz hatte wenig später die nächste Chance auf eine Gladbacher Führung, scheiterte aber aus kurzer Distanz und spitzem Winkel an Torwart Robin Himmelmann.

Erst nach einer Viertelstunde kamen auch die Gäste einmal vor das Tor der Hausherren, Lennart Thy legte sich den Ball aber vor dem herauseilenden Torwart Tobias Sippel zu weit nach außen und schoss am Kasten vorbei.

Die Hanseaten waren nun im Spiel, was den Offensivdrang der Borussen bremste — bis zur 30. Minute: Patrick Herrmann fing einen Pass aus der Abwehr der Gäste ab und bediente Simakala, der schnell schaltete und den Ball mit der Pike ins kurze untere Eck beförderte. Das 1:0 feierte der 20-Jährige mit ausgestrecktem Zeigefinger gen Himmel.

André Hahn hätte nur fünf Minuten später nachlegen können, verzog nach einem Querpass von Herrmann aus 16 Metern zentral aber ein wenig — der Ball ging knapp am linken Pfosten vorbei. Gefährlich auf der anderen Seite wurde es dann, als Linksverteidiger Nico Schulz wegrutschte und Waldemar Sobota so freie Bahn hatte. Die verstellte ihm aber Tony Jantschke, der diesmal mit Timotheé Kolodziejczak die Innenverteidigung bildete. Sobota blieb so nur ein Notschuss mit dem Außenrist, der am Tor vorbeisegelte. Präziser agierte der Hamburger in der 40. Minute: Sobotas strammer Schuss von der Strafraumgrenze schlug direkt neben dem langen Pfosten ein, Sippel war chancenlos.

Daran lag es nicht, dass er zur Pause Feierabend hatte und von Christopher Heimeroth ersetzt wurde, vielmehr gab Gladbachs Trainer Dieter Hecking beiden Ersatzleuten des auf Länderspielreise befindlichen Schweizers Yann Sommer die gleichen Spielanteile. Der neue Schlussmann musste indes auch direkt hinter sich greifen: Die sehenswerte Direktabnahme von Bernd Nehrig im Strafraum, mit der er den Flankenball von links diagonal ins Tor jagte (50. Minute). Heimeroth konnte da nur staunen.

So richtig bitter wurde es für den frisch eingewechselten Schlussmann aber im Anschluss: Erst überwand ihn Jan-Marc Schneider mit einem Lupfer zum 3:1 aus Sicht der Gäste (68.), nur zwei Minuten später musste Heimeroth nach einem Durcheinander in seiner Hintermannschaft auf dem Boden liegend zusehen, wie Philipp Ziereis unbedrängt ins leere Tor köpfen durfte. Auch wenn der Gladbacher Keeper ein Foul bemängelte - der Offensivdrang des Zweitligisten war nun deutlich ausgeprägter als der des Erstligisten.

Das wollten die Borussen so aber nicht auf sich sitzen lassen. Jonas Hofmann läutete mit seinem Treffer zum 2:4 (77.) eine rasante Aufholjagd ein, Kwame Yeboah mit dem 3:4 (82.) und Patrick Herrmann (88.) sorgten für den versöhnlichen Endstand von 4:4. Das war allemal interessanter als ein 0:0.

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