Borussia Mönchengladbach Auftakt mit guten Vorsätzen

Mönchengladbach · Zum sechsten Mal in Folge bereitet sich Borussia am Tegernsee auf die Bundesligasaison vor. Die erste Einheit dauerte 97 Minuten und war ein Vorgeschmack auf die arbeitsintensive Woche, die Dieter Heckings Mannschaft vor sich hat.

Aufgalopp in Rottach-Egern: Die Borussen, die in den ersten Testspielen viel zum Einsatz gekommen waren, absolvierten am ersten Tag des Trainingslagers nur eine Laufeinheit. Hier drehen (v. l. n. r.) Mickael Cuisance, Jonas Hofmann, Oscar Wendt, Tobias Strobl, Kwame Yeboah und Reece Oxford ihre Runden.

Aufgalopp in Rottach-Egern: Die Borussen, die in den ersten Testspielen viel zum Einsatz gekommen waren, absolvierten am ersten Tag des Trainingslagers nur eine Laufeinheit. Hier drehen (v. l. n. r.) Mickael Cuisance, Jonas Hofmann, Oscar Wendt, Tobias Strobl, Kwame Yeboah und Reece Oxford ihre Runden.

Foto: Dirk Päffgen

Es war 18.47 Uhr, als die Borussen gestern am frühen Abend vom Trainingsplatz am Birkenmoos in Rottach-Egern schlichen. Co-Trainer Dirk Bremser hob die Arme über den Kopf und klatschte in die Hände. Einige der fast 300 Fans, die die Auftakteinheit des Trainingslagers am Tegernsee verfolgt hatten bei knackig warmen Temperaturen, stimmten ein in den Applaus. 90 Minuten plus X werde das Training dauern, hatte Trainer Dieter Hecking vorab angekündigt, das X waren am Ende 17 Minuten.

"Das tat gut, es war zwar lang, aber ein leichtes Programm, um reinzukommen", sagte Ibo Traoré. Für den Guineer war es, wie auch für die anderen Nationalspieler, das erste Mannschaftstraining der Vorbereitung. Sie waren erst am Freitag aus dem Urlaub zurückgekehrt. Es gab viele Spielformen - "das ist besser als Laufen", sagte Traoré mit einem Grinsen. "Es war gut, wieder ein bisschen mit dem Ball zu machen und auch ein kurzes Spiel zu haben. So kommt man wieder in die Abläufe rein", sagte er.

Traoré und Thorgan Hazard, der bereits vergangenen Mittwoch eingestiegen war, kommen gut vorbereitet aus dem Urlaub. "Wir hatten im Urlaub einen Privat-Coach und haben richtig hart gearbeitet, das tut uns gut, wir merken beide, dass wir körperlich gut dabei sind", sagte Traoré. Er und Hazard, die beiden Kumpels, waren in der vergangenen Spielzeit lange verletzt und haben sich nun offenbar etwas vorgenommen - wohl wissend, dass der Konkurrenzkampf gerade in der Offensive nochmal gewachsen ist.

Hecking ließ die Seinen von hinten raus Angriffe inszenieren, den Weg über die Flügel suchen und dann den Abschluss. Ab und an lief der Ball schon recht flott durch die Reihen und es war spürbar, dass die Spieler etwas zeigen wollen. Es geht um die Stammplätze ab jetzt, da fast alle wieder dabei sind. Nur die Confed-Cup-Sieger Lars Stindl und Matthias Ginter sowie die angeschlagenen Timothée Kolodziejczak und Josip Drmic fehlen derzeit. Nico Elvedi, der muskuläre Probleme hatte, absolvierte ein individuelles Training mit Reha-Coach Andy Bluhm.

Acht Trainingseinheiten hat Hecking bis Sonntag angesetzt. Nimmt man die erste als Maßstab, kommt eine intensive Woche auf die Spieler zu - wie erwartet. Zudem gibt es drei Testspiele. Zunächst am Donnerstag um 14.15 Uhr im österreichischen Schwaz gegen Leeds United. Dann am selben Tag um 18.15 Uhr "daheim" in Rottach-Egern gegen den OGC Nizza. Da gibt es dann auch das Wiedersehen mit Ex-Trainer Lucien Favre. Am Sonntag messen sich die Gladbacher auf der Heimreise um 14.30 Uhr noch mit dem 1. FC Nürnberg.

27 Profis gehören zur "Reisegruppe Tegernsee". Für die meisten war es gestern wie nach Hause zu kommen. Zum sechsten Mal sind die Borussen nun in Rottach-Egern seit 2012. Bei der Ankunft Mittag schien die Sonne, der Empfang war herzlich. Einige Fans waren zum Hotel "Überfahrt" gekommen, um die Borussen zu begrüßen. Als die Fußballer dann gegen 17 Uhr zum ersten Training im Team-Bus anrollten, gab es Applaus für die Profis.

Die gingen zunächst zum Aufwärmen auf den Nebenplatz. Dann ging es in Gruppen auf dem Hauptplatz weiter. "Die Spieler, die in den letzten zwei Wochen eine hohe Belastung hatten, haben heute ein eher regeneratives Laufprogramm gemacht. Mit den Nationalspielern und den jungen Spielern haben wir die Spielzüge durchgespielt, die wir mit den anderen in den ersten zwei Wochen schon einstudiert haben. Jetzt wird es darum gehen, die Abläufe in der großen Gruppe zu verfeinern", sagte Dirk Bremser.

Die gute Nachricht des Tages ist für den Co-Trainer, dass Mamadou Doucouré, der die vergangene Saison wegen seines Muskelbündelrisses komplett verpasst hat, den nächsten Schritt hin zur Normalität machte. "So weit wie heute im Training war er noch nicht. Er hat fast schon ein bisschen Körperkontakt in einer Spielform gehabt, das ist ein wichtiger Schritt für ihn. Jetzt müssen wir schauen, wie er es verarbeitet, und dann daran mit ihm weiterzuarbeiten", sagte Bremser. Sein Resümee des ersten Trainings: "Es war ein guter Start, alle haben gut gearbeitet", sagte er.

Darum hatten sich die Borussen seinen Applaus nach dem Training verdient. Heute geht es um 10.15 und 16.30 Uhr weiter.

(kk)
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