Borussia Mönchengladbach Dritter in der Hecking-Tabelle und immer noch nicht müde

Mönchengladbach · Fünf Auswärtssiege in Folge gab gab es zuletzt vor 30 Jahren. Unter Trainer Dieter Hecking legt Borussia weiter erstaunliche Leistungen hin – und enorm viele Kilometer zurück.

Borussia Mönchengladbach: In der Tabelle unter Dieter Hecking Sechster
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Die Hecking-Tabelle

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Foto: dpa/Matthias Balk

Fünf Auswärtssiege in Folge gab gab es zuletzt vor 30 Jahren. Unter Trainer Dieter Hecking legt Borussia weiter erstaunliche Leistungen hin — und enorm viele Kilometer zurück.

  • Beste Abwehr im Jahr 2017

André Schubert bekam sie nach seinem sechsten Bundesligaspiel mit Borussia, damals war er noch Interimstrainer. Genauso viele hat Dieter Hecking nun hinter sich — Zeit für die Hecking-Tabelle. Da seine Premiere, das 0:0 beim SV Darmstadt, das letzte Spiel der Hinrunde war, ist sie nicht identisch mit der Rückrundentabelle (die Gladbach sogar anführt), sondern entspricht der Jahrestabelle 2017. Mit 14 Punkte aus sechs Spielen ist der VfL Dritter, ein Punkt hinter Spitzenreiter Bayern München, punktgleich mit Borussia Dortmund. Kein Team hat weniger Gegentore kassiert als Heckings, nur vier haben mehr erzielt.

  1. Hoch auf den elften Platz der Auswärtstabelle

Grundlage für diese Spitzenplatzierung ist die neu erlangte Auswärtsstärke. Nach dem Unentschieden in Darmstadt gab es drei Siege bei Bayer Leverkusen, Werder Bremen und dem FC Ingolstadt. Sechs Punkte hatte Borussia im gesamten Kalenderjahr 2016 nur geholt, jetzt sind es bereits zehn. So ging es unter Hecking hoch vom 17. auf den elften Platz der Auswärtstabelle. Wettbewerbsübergreifend wurden die vergangenen fünf Auswärtsspiele gewonnen, das gelang zuletzt 1987 im Frühjahr, als Borussia unter Jupp Heynckes nach dem Aus im Halbfinale des DFB-Pokal- und Uefa-Cup-Halbfinales ihre Rekordserie in der Bundesliga startete. Auswärts bedeutete das: 2:0 in Leverkusen, 2:0 in Homburg, 4:2 in Stuttgart, 2:0 in Dortmund und 4:2 in Köln. Wann es letztmals sechs Auswärtssiege in Folge gab, kann auch gleich beantwortet werden: Am ersten Spieltag der Saison 1987/88 folgte noch ein 2:1 in Bochum.

  1. Jonas Hofmann läuft am meisten

Die Partie in Ingolstadt war über weite Strecken eine zähe Angelegenheit, aber die Borussen zeigten einmal mehr die vielzitierten Basics, ohne die nichts geht. Nach dem kraftraubenden Spiel in Florenz und der dritten Englischen Woche in Folge waren 120,4 Kilometer einfach stark, zumal Gladbach auf 1,8 Kilometer mehr kam als der Gegner — letztendlich ist immer die Relation entscheidend. Die Werte der vergangenen fünf Bundesligaspiele bilden in der Saisonrangliste die ersten fünf Plätze. Da Mo Dahoud nur eine halbe Stunde spielte, führte diesmal Jonas Hofmann mit 12,8 Kilometern das Feld an. Zudem kam er auf 45 Sprints, Ingolstadts Florent Hadergjonaj schafft als zweitfleißigster auf dem Platz nur 32.

  1. Fast so oft am Boden wie Dario Lezcano

Tony Jantschkes Leistung war sinnbildlich für das Spiel, seine Trikotfarbe ebenso. Betreuer Rolf Hülswitt wird geflucht haben, als er das verdreckte Jersey des Rechtsverteidigers sah. Im Laufe der 90 Minuten hatte der einiges abbekommen, wurde allein fünfmal gefoult — fast so oft wie Ingolstadts Dario Lezcano und das will etwas heißen. Natürlich wird Jantschke hinten rechts kein Dani Alves mehr, davon zeugte seine Passquote von 57 Prozent. Aber er erledigt vor allem seine Defensivaufgaben so zuverlässig, dass mittlerweile, auch wenn Nico Elvedi wieder im Kader stand, kaum ein Weg an ihm vorbeiführt. 17 gewonnene Zweikämpfe und sieben klärende Aktionen waren stark — genau dafür ist er da.

  1. Fair Play der anderen Art

Lars Stindls Hand-Tor zum 1:0 ist aus fast allen Perspektiven beleuchtet worden, bleibt noch eine kuriose Randnotiz, die ihn mit Schiedsrichter Christian Dingert verbindet. 2012/2013 sperrte sich Stindl nach einer Gelben Karten gegen den FC Bayern sozusagen selbst. Er hatte mitgezählt und kam auf fünf Verwarnungen, in der DFB-Datenbank wurden jedoch nur vier ausgewiesen. So fiel auf, dass eine Karte aus einem vorherigen Spiel gegen Eintracht Frankfurt nicht eingetragen worden war. Der Schiedsrichter hieß: Christian Dingert. Also verpasste Stindl das folgende Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth und kehrte gegen den FSV Mainz 05 zurück. Ein paar Tage später verletzte er sich am Syndesmoseband und fiel vier Monate aus. Seine sechste Gelbe der Saison sah Stindl dann erst am 29. Spieltag.

(jaso)
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