Borussia Mönchengladbach Borussia feiert Saisonausklang der Superlative
Mönchengladbach · Champions-League-Stimmung auf der Abschlussparty: Mönchengladbach ist am letzten Bundesliga-Wochenende in Feierlaune. Im Stadion nahmen Fans die Hymne "Die Elf vom Niederrhein" gemeinsam mit dem WDR-Funkhausorchester auf.
Borussia-Fans singen "Die Elf vom Niederrhein"
Es brauchte gerade einmal vier Versuche vom altbekannten Phänomen bis zum größtmöglichen Lob. Zunächst waren Borussias Fans beim ersten Versuch, eine klassische Version der Vereinshymne "Die Elf vom Niederrhein" gemeinsam mit dem WDR-Funkhausorchester aufzunehmen, dem Takt wie bei jedem Heimspiel stets ein wenig vorweggaloppiert.
Tops und Flops der Saison
Doch schon wenige Minuten später attestierten die Verantwortlichen des WDR-Projekts "Kurven-Klänge: das Stadionkonzert" den Gladbacher Anhängern in den Stehplatzblöcken 13 und 14: "Besser geht es nicht." Und "Vorsänger" Rolf Schmitz-Malburg vom WDR-Rundfunkchor, der anlässlich des 50. Geburtstages des WDR zuvor auch die Aufnahmen bei den übrigen NRW-Klubs begleitet hatte, fügte hinzu: "Ihr habt die meisten Fans, und ihr singt am präzisesten."
Am letzten Bundesliga-Wochenende kamen die Massen
Dies war beileibe nicht der einzige Superlativ bei Borussias Saisonausklang am Pfingstwochenende. Zuerst tausende Fans bei der Abschlussparty am Samstag hinter der Nordkurve, dann am Sonntagmittag mehr als 1000 Anhänger beim ungewöhnlichen Stadionkonzert — Borussia mobilisierte am letzten Bundesliga-Wochenende nochmals die Massen. Und die Stimmung war — entsprechend des Saisonerfolges — Champions-League-reif.
"Unsere Fans waren schon immer Champions League, jetzt haben wir es auch geschafft", sagte Martin Stranzl auf der Fanparty hinter der Nordkurve. 90 Minuten nach dem Schlusspfiff im Stadion erreichte die Mannschaft mit ihrem Bus die Bühne hinter der Nordkurve. Während der Österreicher leichte Probleme hatte, eine Champangerflasche zu öffnen, wurden Filip Daems, der "Gladbach hat die geilsten Fans der Welt" anstimmte, Thorben Marx, Max Kruse und Christoph Kramer einzeln verabschiedet.
Prominente auf der Partybühne
Präsident Rolf Königs holte NRW-Ministerpräsidentin und Borussenfan Hannelore Kraft auf die Bühne, Sportdirektor Max Eberl bekam eine Acapella-Version des Fanliedes "Die Seele brennt", und Moderator Frank Schiffers kündigte Lucien Favre als "besten Trainer der Welt" an. "Die Fans sind immer für uns da. Und ich muss den Spielern und dem Team für die Saison gratulieren", sagte Favre, ehe auf der Bühne Partysänger Micki Krause für den Rest des Abends das Zepter übernahm.
Borussen lassen es auf Fan-Party krachen
"Hier mit uns zu feiern, ist ein klasse Dankeschön der Mannschaft. Dieser Tag gehört uns allen", sagte Tankut Uensal, der mit einem Fanbus aus Sonthofen angereist war. Während Uensal noch am Abend die Heimreise antrat, übernachteten Frank Schulze und Bernd Schindhelm in Gladbach und waren pünktlich zum Stadion-Konzert wieder im Borussia-Park. "Ein paar Stunden haben wir uns zwischendurch schon ausgeruht, aber die Stimmen sind auf jeden Fall geölt", sagten die beiden Fans auws Sonneberg, die zugleich die Chance genutzt hatten, sich im Fanshop neu einzukleiden.
Das neue Trikot kommt gut an
Waren die Regale mit der neuen Kollektion am Samstagabend ziemlich leergefegt, öffnete der Shop am Sonntag um zehn Uhr wieder mit aufgefülltem Sortiment. "Das neue Trikot ist sehr gut angenommen und an den ersten drei Tagen bereits 1800 Mal verkauft worden. Granit Xhakas Flock wurde dabei am häufigsten genommen", sagte Michael Lessenich aus Borussias Presseabteilung.
Mannschaft und Fans feiern gemeinsam grandiose Saison
So mancher trug das neue Heimtrikot denn auch während des Stadionkonzerts. 500 Fans hätten für die Aufnahmen ausgereicht, es kamen mehr als doppelt so viele. "Es ist beeindruckend und spricht für diesen Verein, dass er so viele Fans mobilisieren kann", sagte Musiker Ingo Luis, der im Funkhausorchester die Bassposaune spielt. Und Borussias Fanbeauftragter Thomas "Tower" Weinmann bezeichnete den Auftritt als "imposant".
14 Mal die "Elf am Niederrhein"
Satte 14 Mal sangen die Fans ihre Nationalhymne in voller Länge und zeigten dabei keinerlei Ermüdungserscheinungen. Und zwischendurch schoben sie einfach mal ihr derzeitiges Lieblingslied ein: "Auf, auf, auf in die Champions League." "Für die Masse hat das erstaunlich gut geklappt", lobte Regisseur Baris Aladag. Und Dirigent Michael Schmidt fügte hinzu: "Solche Fans wünscht sich jeder Verein, es war fantastisch."
14 Mal die Elf vom Niederrhein in etwa 90 Minuten — für Rudi und Marika Schön sowie ihrem Sohn Silvio war es ein einmaliges Erlebnis. Die Fans aus Potsdam hatten während der Aufnahmen einen Platz direkt zwischen den Musikern. "Es war unglaublich. Wir haben an diesem Wochenende alles mitgenommen, was ging", sagt Rudi Schön. Kommende Saison kommen sie auf jeden Fall wieder in den Borussia-Park — zur Champions League.
