Borussia Mönchengladbach Borussia Mönchengladbach braucht Martin Stranzl

Kempen · Der Kapitän gehört zu den Spielern, die nicht wegbrechen sollten. Noch aber ist er nicht im Teamtraining. Fällt er länger aus, würde Sportdirektor Max Eberl Ersatz holen. Gestern aber probte Stranzl auf dem Platz und war schmerzfrei.

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Zwei Einheiten und einmal Badespaß

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Gestern Morgen blieb der Kapitän noch im Hotel, am Nachmittag stand er dann auf dem Nebenplatz des Trainingsgeländes der Borussen in Rottach-Egern. 45 Minuten lang war Martin Stranzl gemeinsam mit Physiotherapeut Andreas Bluhm dort aktiv: Bewegungen wurden probiert, mit und ohne Ball, auch Schüsse. "Es war ganz gut", sagte der Österreicher nach der Einheit.

Abkühlung nach den Training: Die Borussen baden im Tegernsee.

Am 22. März machte Stranzl sein letztes Spiel, es war das 2:0 bei den Bayern. Danach war er wegen eines Ödems im Knie außer Dienst und machte nur Reha. Bis zum Saisonende wurde es nichts mit dem Comeback. Stranzl stieg dann schon am 7. Juni in die Vorbereitung ein, der Plan war, bereit zu sein, wenn am 29. Juni das Training anfing. Es klappte nicht, ein eingeklemmter Meniskus verhinderte es. "Es ist schon eine schwierige Situation, wenn man so lange Probleme hat und dann eine andere Problematik folgt. Das ist ein bisschen frustrierend", gestand Stranzl. Der Meniskus wurde inzwischen "deblockiert, das ist jetzt weg. Jetzt müssen die Abläufe wieder passen", sagte er.

So startet Stranzl den nächsten Comeback-Versuch. "Einen Zeitplan gibt aber es nicht, die Dinge kommen von allein, wenn es so weitergeht: Mannschaftstraining, Spiele, dann ist man wieder dabei", sagte er. Aber was, wenn es wieder Rückschläge gibt? Was, wenn die Schmerzen wiederkommen und Stranzl weiter fehlt? Es wäre durchaus ein GAU für die Borussen. Denn sie brauchen Stranzl.

In der vergangenen Saison war er der beste Innenverteidiger der Liga, seine Zweikampfwerte waren nahezu exorbitant. Zudem hat er viel Erfahrung, als einer der wenigen Borussen auch in der Champions League, und soll eigentlich mit den anderen Routiniers die vielen jungen Spieler anleiten. "Es gibt drei bis vier Spieler, die nicht wegbrechen sollten, sonst haben wir ein Problem. Martin gehört mit seiner Erfahrung dazu", sagt Borussias Sportdirektor Max Eberl.

Und weil es noch keine planbaren Fakten gibt, hat sich der Manager zumindest gedanklich einen Plan B zurechtgelegt. "Wenn wir Martin in den nächsten Monaten nicht zur Verfügung hätten, müssten wir reagieren und schauen, was wir tun", sagt Eberl. Das heißt: Fällt Stranzl länger aus, würde Eberl sich um einen Ersatzmann kümmern. Noch aber ist dies ein Plan im Konjunktiv. Denn eigentlich soll (und will) Stranzl möglichst bald wieder einsteigen ins normale Teamtraining. "Martin soll langsam herangeführt werden. Es war am Montag noch mal beim Chiropraktiker, das hat gut getan. Wir hoffen, dass der Prozess vorangeht", sagte Eberl.

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Das hofft Stranzl auch. Er hat seinen Vertrag für die anstehende Spielzeit verlängert, um Borussia weiter zu helfen. Eine so lange Pause hat der mit 35 Jahren älteste Spieler im Aufgebot von Trainer Lucien Favre nicht eingeplant. Gestern indes war ein guter Tag für ihn. Die Muskeln schmerzten nach getaner Arbeit ein wenig, nicht aber das Knie. "Es ist schön, wenn man merkt, dass es Fortschritte gibt", sagte Stranzl nach seiner Individual-Einheit. Danach radelte er guter Dinge zurück zum Hotel, um das Gelenk weiter pflegen zu lassen.

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Gladbachs Ankunft im Trainingslager

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Foto: Dieter Wiechmann

Das heutige erste Testspiel des Trainingslagers gegen den walisischen Klub Swansea, der in der englischen Premier League mitspielt, wird Stranzl naturgemäß verpassen. Dafür wird wohl Josip Drmic sein Debüt für Borussia feiern. Der Stürmer ist in der vergangenen Woche schon zwei Tage vor dem offiziellen Ende seines Urlaubs ins Training eingestiegen und hat nun "richtig Lust, endlich für Gladbach am Ball zu sein", wie er gestern versicherte.

(RP)
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