Borussia Mönchengladbach Ein paar spezielle Neuanfänge

Mönchengladbach · Für mehrere Profis ist der Start in die Rückrunde auch gleichzeitig ein ganz persönlicher Neustart.

Gestern startete Borussia mit dem ersten Training in die Rückrundenvorbereitung. Für vier Profis war der Auftakt jedoch mehr als nur die Wiederaufnahme ihrer beruflichen Tätigkeit. Für sie bringt das Neue Jahr jeweils einen ganz persönlichen Neustart mit.

Christoph Kramer Für den 23-Jährigen bedeutet 2015 vor allem eines: 2014 ist vorbei. Das Jahr, in dem er Nationalspieler wurde. Weltmeister. Zu dem mit dem Filmriss im Finale. Zum Medienliebling. Zur Marke. Es war vor allem die zweite Jahreshälfte, in der Kramer oft gebeten wurde, viel zu sagen und vieles zu kommentieren und dabei nicht immer glücklich agierte - wie er kurz vor Weihnachten selbst einräumte. "Ich habe nach meiner medienwirksamen Geschichte in Rio kein Interview gescheut. Zu allem Stellung bezogen. Und im Nachhinein ein ein bisschen naiv drauf losgeplaudert", ließ er wissen. Und er gelobte Besserung, jetzt, wo seine Zukunft definitiv klar ist. Er kehrt im Sommer nach Leverkusen zurück, unterschrieb dort einen Vertrag bis 2019 und will bis dahin mit Borussia in drei Wettbewerben noch einiges reißen. Kramer weiß, dass er als designierter Abgang dabei besonders im Fokus steht.

André Hahn Er war der Senkrechtstarter der vergangenen zwei Jahre. Erst in Augsburg, dann seit Sommer auch bei Borussia. Wochenlang ging es am Niederrhein nur aufwärts für den 24-Jährigen. Er startete durch, eroberte sich direkt einen Stammplatz, benötigte nur sechs Spiele, um für Gladbach in allen drei Wettbewerben ein Tor zu erzielen. Doch irgendwann kam die erwartbare Leistungsdelle. Die Selbstverständlichkeit im physisch starken Auftritt war dahin, die Torgefahr genauso. Sein Treffer am 2. November gegen Hoffenheim war sein einziger in den vergangenen 21 Pflichtspielen. Nun ist er froh, dass es wieder los geht. "Mein Ziel ist, Konstanz in die Leistung reinzubekommen", sagt er.

Martin Stranzl Der Österreicher ist Borussias unumstrittener Abwehrchef. Als Favre die Rotation einführte, spielte ausgerechnet der 34-Jährige wochenlang durch. Spiel für Spiel. 90 Minuten auf 90 Minuten. Der "Kicker" führte ihn jüngst als drittbesten Innenverteidiger der Liga - hinter Bayerns Jerôme Boateng und Wolfsburgs Naldo. Mit Tony Jantschke bildet Stranzl das zweikampfstärkste Verteidiger-Duo aller 18 Teams. Alles positive Nachrichten, und doch ist es auch für Stranzl ein Neustart, denn seit dem 9. November hatte er kein Pflichtspiel mehr absolviert. Muskuläre Beschwerden und eine Grippe bremsten ihn aus. Vor Weihnachten verlängerte Borussia seinen Vertrag bis 2016. "Wir haben in der Hinserie 27 Punkte gesammelt und sind weiter in allen drei Wettbewerben vertreten. In der Rückrunde gilt es nun, noch mal diese 27 Punkte oder sogar mehr zu holen, damit wir auch nächstes Jahr wieder international dabei sind", sagt er.

Raffael Erst schwankende Leistungen und am Ende noch ein Muskelfaserriss - es war nicht wirklich die Hinrunde von Borussias Brasilianer. Er, der sich im Jahr zuvor mit 15 Toren und sieben Vorlagen auf Anhieb zum "Spiritus Rector" der Fohlen aufgeschwungen hatte, spielte nun oft zu umständlich, zu unentschlossen. Fünf Treffer und vier Vorlagen stellten auch ihn selbst nicht zufrieden. In der Rückrunde will er nun wieder der Alte werden.

(RP)
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