Borussia Mönchengladbach Dank der Flexiblen hat Hecking mehr Alternativen

Mönchengladbach · Fabian Johnson ist der wohl vielseitigste Spieler im Kader von Borussia Mönchengladbach, aber nicht der einzige. Für Trainer Dieter Hecking eröffnet das Möglichkeiten.

 Flexibles Duo: Fabian Johnson (hinten) und Jonas Hofmann (r.).

Flexibles Duo: Fabian Johnson (hinten) und Jonas Hofmann (r.).

Foto: Päffgen

Es gibt zwei fehlende Punkte in Fabian Johnsons Vita. Zumindest, wenn es nach dem kleinen Schaubild geht, auf dem das Portal "transfermarkt.de" die Positionen nachhält, die Borussias Amerikaner schon gespielt hat. Neun Punkte sind zu sehen, nur die für den Torhüter und den Innenverteidiger fehlen. Doch ganz richtig ist die Statistik nicht. "Ich war früher in der Jugend auch Innenverteidiger. Und in der Bayern-Auswahl war ich mal im Tor, als der Keeper ausgefallen ist. Das war aber in einem Freundschaftsspiel", berichtet Johnson. So kann man sagen: Johnson kann alles auf dem Fußballfeld.

Flexibel, polyvalent, variabel, breit aufgestellt - es gibt im Fußball viele Vokabeln, die Spieler wie Johnson beschreiben. Und es gibt im Staate Borussia reichlich Profis, auf die sie zutreffen. "Wir haben viele Spieler, die diverse Positionen spielen können", sagt Trainer Dieter Hecking. Und er ist gewillt, das weidlich zu nutzen - auch, um damit den Konkurrenzkampf zu schüren. "Der Trainer will sich noch mehr Alternativen schaffen. Er hat uns klar gesagt, was er erwartet. Jetzt gibt jeder Gas, um sich zu zeigen", sagt Jonas Hofmann. Elf Plätze gibt es im Team, und wenn der eigentliche Posten anderweitig vergeben ist, murrt niemand, wenn er an anderer Stelle dabei ist.

Hofmann ist nicht ganz so breit aufgestellt wie Johnson, doch er hat immerhin schon sechs Positionen gespielt: rechtes und linkes Mittelfeld, Rechts- und Linksaußen, Zehner oder hängende Spitze. Nun in Gladbach kommt die siebte Alternative dazu: Sechser. Beim Test in Wuppertal spielte er vor der Abwehr. Als "Umschüler" will sich Hofmann indes nicht "zu 100 Prozent sehen, denn der Trainer sieht mich auch noch auf dem Flügel", sagt er. Die Trainingseinheiten belegen das. Da spielte er links vor Fabian Johnson. Für den ist die temporäre Versetzung nach hinten links ein "back to the roots", auch wenn es in Gladbach für ihn Neuland ist, weil er fast immer offensiv spielte. "Man merkt schon, dass die Laufwege und die taktischen Anforderungen andere sind", sagt er.

Auch Tobias Strobl ist sehr polyvalent. Sechs Positionen hat er schon gespielt, so ist es vermerkt. Eben weil er so flexibel ist, gibt es Menschen, die sagen: "Tobi Strobl wird immer im Kader sein." Doch gehört er zu denen, die schnell mal übersehen werden, wenn vorab Aufstellungen ersonnen werden. So war es schon in Hoffenheim und so ist es auch in Gladbach. Doch dann ist Strobl plötzlich dabei, wenn es losgeht. Derzeit probt Dieter Hecking die Dreierkette, und Strobl "macht das auf der mittleren Position sehr gut", sagt der Trainer. Zumal wenn "Kolo" noch gehen sollte, was ja weiter im Raum steht, dann wäre Strobl also eine absolute Alternative für die Abwehr.

Er, Johnson, Hofmann, aber auch Tony Jantschke, der in der Defensive fast jeden Job schon gemacht hat, gehören nebenbei auch in die Kategorie "verlässliche Spieler" - sie sind da, wenn man sie braucht. Für Johnson gehört das für Teamspieler dazu. "Ich stehe auch hinter dem Team, wenn ich mal nicht spiele", sagt er. "Natürlich ärgert man sich trotzdem, wenn man nicht dabei ist", schiebt er nach. Daher schadet es nicht, flexibler zu sein. Das steigert die Wahrscheinlichkeit, dabei zu sein.

(kk)
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