Borussia Mönchengladbach Darum ist Jantschke wichtig für Borussia

Mönchengladbach · Borussias Eigengewächs Tony Jantschke hat die Muskelverletzung überwunden. Vielseitige Spieler sind ein wichtiger Baustein in der Kaderstruktur der Gladbacher. Seine Rückkehr ist umso wichtiger, weil Tobias Strobl lange ausfällt.

Das ist Tony Jantschke  von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Tony Jantschke

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Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Borussias Vormittagstraining war gestern "sehr intensiv". So sagte es Co-Trainer Dirk Bremser. Tony Jantschke sah man es an. Schweißtropfen perlten von seiner Stirn. Doch der Defensivmann fühlte sich gut. "Es tut nichts weh", sagte er. Die Muskelverletzung, die Jantschkes Mittun 33 Tage lang verhindert hat, ist wohl überstanden. Selbst das fordernde Eins-gegen-Eins im Morgentraining ließ den so lange lädierten Oberschenkelmuskel nicht schmerzen. Jantschke ist also zurück. Gut für Hecking. Denn Spieler wie Jantschke sind wichtig für die Kaderstruktur.

Ein wesentlicher Baustein des Gladbacher Konstrukts sind vielseitige Spieler. Wie Jantschke. Und auch Tobias Strobl. "Er wird immer einen Kaderplatz haben, weil er in der Defensive so viele Jobs machen kann", sagen Experten. Strobl spielte auch eine starke Vorbereitung. Doch dann zog er sich einen Kreuzbandriss zu und fällt bis ins nächste Jahr aus. Das nimmt dem Trainer einige Optionen bei der Kader-Zusammenstellung.

Fabian Johnson, der neun Positionen besetzen kann, fiel ebenfalls aus. Da auch einige Spezialisten fehlen - Verteidiger Mamadou Doucouré (Aufbautraining), Standardexperte Vincenzo Grifo (Kapselverletzung im Knie), Außenstürmer Ibo Traroé (Muskelbündelriss) und Stürmer Josip Drmic (Knieverletzung) - "war es etwas eng", gesteht Hecking.

Borussia Mönchengladbach: Tony Jantschke kehrt ins Training zurück
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Jantschke kehrt ins Training zurück

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Foto: Dirk Päffgen

Gerade in solchen Situationen werden Spieler, die verschiedene Positionen besetzen können, wenn es nötig ist, vermisst. "Wenn Strobi, Fabi und ich lange ausfallen, fehlen gerade drei sehr variabel einsetzbare Spieler, das ist immer unglücklich. Aber Fabi war wieder dabei, jetzt bin ich wieder da, darum hat sich die Situation etwas entspannt", sagte Jantschke. Was ihn für Hecking wertvoll macht, ist ...

... seine Vielseitigkeit "Durch die Rückkehr von Tony habe ich für verschiedene Positionen wieder eine Alternative mehr", sagt Hecking. Beide Außenverteidiger-Jobs kann das Eigengewächs übernehmen, zudem kann er Innenverteidiger sein und auch Sechser.

... seine Routine 226 Pflichtspiele hat Jantschke gemacht, er hat viel erlebt. Das bringt Coolness in schwierigen Situationen.

... seine Zuverlässigkeit Jantschke kennt seine Stärken, aber auch seine Schwächen genau. Er versucht keine Überdinge, sondern setzt auf solide Arbeit. Darum ist auf ihn Verlass. Das gibt Sicherheit.

... sein Standing Die Fans rufen Jantschke "Fußballgott". Gerade, weil er nicht der Zauberer, sondern eher der Arbeiter ist. Das kann in engen Spielen, und die gibt es zuhauf in der Bundesliga, helfen. Auch mit Resolutheit kann man Zeichen setzen und dem Team helfen. Im Team hat er als Mitglied des Mannschaftsrates großen Wert für die Team-Soziologie.

... seine Geschichte Jantschke ist ein "echter" Borusse. Er ist seit 2006 in Gladbach, ist einer der ersten Zöglinge des Internats, machte 2008 sein erstes Bundesligaspiel. Er war ein Abstiegskämpfer in seinen ersten Profi-Jahren, dann ein Gesicht des Aufschwungs. Jantschke weiß, woher Borussia kommt, und er wird jene, die den Boden unter den Füßen verlieren, stets daran erinnern.

Dass er sich als Rückkehrer vielleicht hinten anstellen muss, kalkuliert Jantschke ein. Nico Elvedi hat derzeit den Job hinten rechts, "und er hat es gut gemacht". Gleichwohl bliebt Jantschke entspannt. Denn er kennt den Fußball. Spieler wie er werden immer gebraucht. "Wenn ich fit bin, habe ich immer meine Einsatzzeiten bekommen", sagt er.

Jantschke hofft, dass er schon am Samstag gegen Frankfurt wieder im Kader sein kann. "Genau kann man es nicht sagen, wie gesagt, wir müssen schauen, wie der Muskel reagiert. Wir werden in den nächsten ein bis zwei Wochen noch genau darauf schauen, wie wir das Training dosieren. Aber man kennt mich: Wenn ich mittrainiere, kann ich auch spielen", sagte er.

(kk)
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