Borussia Mönchengladbach Das erste Spiel ohne Hinrunden-Ballast

Mönchengladbach · Im Achtelfinale des DFB-Pokals treten die Gladbacher beim Zweitligisten Greuther Fürth an. Ein Spiel, das die Borussen ohne Vorbelastung und mit einem grundpositiven Gefühl angehen können. Verzichten muss die Borussia dabei offenbar auf Raffael.

Borussia Mönchengladbach trainiert für SpVgg Greuther Fürth
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Borussia trainiert für Fürth

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Foto: Dirk Päffgen

Es ist so ein Satz, der Runde für Runde strapaziert wird: "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze." Auf Borussias Gemütszustand im Winter 2017 lässt sich diese Aussage aber leicht umformulieren, um die Lage vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale heute Abend bei der SpVgg Greuther Fürth treffend zu umschreiben: "Der Pokal hat seine eigenen Voraussetzungen."

Während auf den ersten Bundesligaspielen unter Neu-Trainer Dieter Hecking der Druck lastete, Stück für Stück den Ballast der verkorksten Hinrunde wieder loszuwerden, kann Borussia im Pokal - und ab kommender Woche auch in der Europa League gegen den AC Florenz — mit einem grundpositiven Gefühl in die Partie gehen. Es gibt keine negativen Überbleibsel aus der Hinserie. Im DFB-Pokal siegte Gladbach zwar sowohl bei der SV Drochtersen/Assel (1:0) als auch daheim gegen den VfB Stuttgart (2:0) glanzlos. Doch letztlich zählte nur das, was nach 90 Minuten dabei herauskam. Und das waren zwei effektive Vorstellungen, die das jeweils ungefährdet Weiterkommen sicherten. Und der Einzug in die nächste Runde wird auch heute beim Zweitligisten Greuther Fürth der Auftrag sein.

"Es geht einzig und allein darum, dass du in diesem Spiel deine Aufgabe erledigst. Nur dann bist du am Mittwochabend wieder im Lostopf", sagt Dieter Hecking. Schon in der Winterpause hatten die Gladbacher die Cup-Wettbewerbe als ideale Gelegenheiten ausgemacht, der Saison noch einen glänzenden Anstrich zu verpassen, während es im Liga-Alltag momentan trister zugeht als in den vergangenen Jahren. Doch der gute Start mit sieben Punkten aus den ersten drei Begegnungen lassen nicht nur wieder den Blick Richtung Einstelligkeit zu, sie dürften auch das Selbstvertrauen vor den Aufgaben im Pokal stärken. Auf die Kräfteverhältnisse heute Abend in Fürth hatten die Erfolgserlebnisse der vergangenen Wochen aber keine großen Auswirkungen, sie sind von vornherein klar.

"Wir sind der Favorit, diese Rolle nehmen wir an. Wir dürfen nur nicht glauben, dass wir einen Deut weniger machen dürfen. Es liegt nur an uns. Fürth wird alles reinwerfen, da muss die Einstellung 100 Prozent sein. Sonst kann es für uns ein langer Abend werden", sagt Hecking, der nach Informationen der "Bild"-Zeitung auf Raffael verzichten muss. Der Brasilianer fällt angeblich mit Oberschenkelproblemen aus. Auf Nachfrage wollte dies Borussia unserer Redaktion nicht bestätigen.

Gladbachs Coach hat in seiner Karriere schon viele Pokalspiele erlebt, vor zwei Jahren gewann er mit dem VfL Wolfsburg gar den Titel. Der Finalort Berlin ist für den 52-Jährigen derzeit aber noch weit weg.

"Der Wettbewerb kann sehr interessant werden, aber noch ist es zu früh, um darüber zu reden. Du brauchst im Laufe einer Pokalsaison sicherlich ein wenig Losglück, irgendwann aber auf jeden Fall eine überragende Leistung, wenn du weit kommen willst", sagt Hecking.

In Fürth sollte jedoch möglichst schon ein ernsthafter und konzentrierter Auftritt reichen, um der Favoritenrolle gerecht zu werden. Ob er dazu im Vergleich zum Freiburg-Spiel auch ein wenig rotieren lässt, verriet Hecking gestern noch nicht. Allzu viele Personalwechsel sind nicht zu erwarten, da von den derzeit angeschlagenen Spielern noch keiner für das Pokalspiel zurückkehren wird. So geht Borussia die Aufgabe Greuther Fürth mit weitgehend unverändertem Personal und dem Kader aus dem siegreichen Freiburg-Spiel an, dafür aber mit ganz anderen Voraussetzungen: Es ist eine Partie ganz ohne Hinrunden-Ballast.

(togr)
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