Borussias Siegtorschütze Hazard "Habe in letzter Sekunde entschieden, wohin ich schieße"

Mönchengladbach · Thorgan Hazard musste in der Schlussphase der Partie gegen Hannover 96 lange warten, bis er zum entscheidenden Elfmeter antreten durfte. Dennoch verwandelte der Borusse eiskalt – und war danach sichtlich erleichtert.

Borussia Mönchengladbach - Hannover 96: Einzelkritik
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Foto: Dirk Päffgen

Thorgan Hazard musste in der Schlussphase der Partie gegen Hannover 96 lange warten, bis er zum entscheidenden Elfmeter antreten durfte. Dennoch verwandelte der Borusse eiskalt — und war danach sichtlich erleichtert.

Dieter Hecking hat sich keine Sorgen gemacht. "Thorgan Hazard ist ein Eisvogel", sagte Borussias Trainer, als er auf die lange Wartezeit angesprochen wurde, die es wegen des Videobeweises gab, bevor der belgische Offensivmann seinen Elfmeterschuss in der Nachspielzeit ausführen durfte.

Auch Torwart Yann Sommer war guter Dinge, dass es nicht schief gehen würde. "Ich habe nicht einen Moment gezweifelt, dass Thorgan den Elfmeter reinmachen würde. Das ist der Druck mit dem man umgehen muss, wenn man gewinnen will, und das hat er überragend gemacht", sagte der Schweizer.

Hazard hatte sich den Treffer vorab mit viel Fleiß verdient. Zwar gab Kapitän Lars Stindl die meisten Torschüsse ab (fünf) und war der Borusse mit der größten Laufleistung (11,87 Kilometer), doch Hazard war der drittbeste "Renner" seines Teams (11,15), der eifrigste Vorbereiter (sechs Torschussvorlagen) und produzierte die meisten Flanken (fünf). Hazard hatte schon beim 2:2 in Leipzig vom Punkt getroffen, da war es das 1:1, nun bescherte er seinem Team gegen Hannover 96 mit seinem 2:1 den dritten Heimsieg der Saison. Danach haben wir mit ihm gesprochen.

Herr Hazard, haben Sie schon mal so lange auf einen Elfmeterschuss warten müssen?

Hazard Nein, ganz bestimmt nicht. Es ist nicht leicht, wenn man so lange warten muss. Aber ich musste konzentriert bleiben. Es war wichtig für die Mannschaft, heute zu gewinnen. Es ist also gut, dass ich getroffen habe.

Was ging Ihnen durch den Kopf in den Minuten vor der Ausführung des Elfmeters?

Hazard Ich habe gedacht: Schieße ich in die Ecke oder in die andere Ecke? Oder doch besser in die Mitte? Ich habe mich dann erst in letzter Sekunde entschieden, wohin ich schieße. Es dauerte lange, bis ich schießen durfte, aber am Ende war es ein Tor und nur das ist wichtig. Es passte ein bisschen zum Spiel. Es war nicht leicht für uns. Wir hatten nicht die ganz großen, aber doch ein paar Chancen. Darum denke ich, dass wir schon verdient gewonnen haben.

Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dieses Tor gemacht zu haben? In Dortmund hatten Sie drei sehr gute Chancen, die sie nicht genutzt haben.

Hazard Erst mal ist es wichtig, dass wir gewonnen haben — und mein Tor hat dazu beigetragen. Darum bin ich sehr glücklich. Weil ich dem Team helfen konnte. Natürlich tut es meinem Selbstvertrauen auch gut, nachdem ich leider in Dortmund diese Chancen nicht genutzt habe. Es war jetzt nur ein Elfmeter, aber ein Tor ist ein Tor.

Sie hatten keine Zweifel nach den Erlebnissen von Dortmund?

Hazard Nein. Ich habe kurz mit Lars Stindl gesprochen, er hat gesagt, ich soll schießen, dann habe ich mir den Ball geschnappt und zum Glück getroffen.

Wie wichtig ist der Sieg mit Blick auf die Gesamtsituation?

Hazard Es war sehr wichtig vor der Länderspielpause zu gewinnen und ein gutes Gefühl zu haben. Und wir wollten uns ja für die Niederlage gegen Dortmund rehabilitieren. Wir können jetzt etwas mehr nach oben schauen, das ist gut und gibt uns Selbstvertrauen.

(kk)
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