Borussia Mönchengladbach Das Verletzungspech nimmt kein Ende

Mönchengladbach · Ibrahima Traoré ist der siebte Spieler, mit dem frühestens im neuen Jahr wieder zu rechnen ist. Scheint eine Talsohle bei den Verletzten durchschritten, kommt die nächste Hiobsbotschaft. Doch Borussia vertraut dem aktuellen Kader in seiner ganzen Breite.

 André Schubert ist auf eine starke Bank angewiesen.

André Schubert ist auf eine starke Bank angewiesen.

Foto: ap, MM TH

Es bedurfte keines Medizinstudiums, um anhand der Diagnose darauf zu schließen, dass das Fußballjahr 2016 für Ibrahima Traoré leider beendet ist. Der Guineer hat sich beim 1:1 gegen Manchester City einen Sehnenabriss im Leistenbereich zugezogen und wird am Montag operiert. Auf zwei seiner wichtigsten Flügelspieler — Patrick Herrmann hat sich mehrere Bänder im Fuß gerissen — wird Trainer André Schubert mindestens bis zum ersten Spiel im neuen Jahr am 21. Januar beim SV Darmstadt verzichten müssen.

"Momentan können wir sowieso niemanden verpflichten", sagte Schubert auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim auf die Frage, ob das Thema Wintertransfers nicht doch akuter wird. Dass der 45-Jährige öffentlich keinen Wunschzettel hinterließ, ist verständlich.

Nachdem das Überwintern in der Europa League und im DFB-Pokal klargemacht wurde, wird sich Borussia intern aber mit dem Gedanken befassen müssen, ob angesichts der Mehrfachbelastung und des nicht endenden Verletzungspechs ein, zwei Einkäufe in der Winter-Transferperiode nötig sein werden. "Jeder Klub behält die Entwicklung auf dem Transfermarkt im Auge — wir natürlich auch", sagte Sportdirektor Max Eberl dem "kicker" und kündigte "keine großen Aktivitäten" an.

"Generell hoffen wir, dass uns einige dieser Spieler zur Rückrunde wieder zur Verfügung stehen", sagte Schubert. Neben Traoré und Herrmann meinte er vor allem Josip Drmic, Marvin Schulz und Mamadou Doucouré meinen, der nach seinem Wechsel im Sommer noch gar nicht in Erscheinung treten konnte. Bei Álvaro Dominguez sei weiterhin keine seriöse Prognose möglich.

"Breiter machen können wir den Kader. Die Frage ist, welche Spieler helfen können", sagte Schubert. Er verwies darauf, dass das Niveau eines Raffael für Borussia im Gegensatz zu Teilen der Konkurrenz nicht finanzierbar sei. Allein die Aussicht, von Anfang Februar bis Mitte März womöglich 13 Spiele in 44 Tagen absolvieren zu müssen, wenn Borussia in beiden Pokalwettbewerben eine Runde weiter kommt, wirkt derzeit fast schon bedrohlich.

16 Profis haben mehr als 40 Prozent aller möglichen Einsatzminuten absolviert, sie sind Borussias Kernteam. Dahinter kommt eine große Lücke, es folgen aber Spieler, die bislang erst wenige Chancen oder noch gar keine bekommen haben: Jonas Hofmann, Nico Schulz, Djibril Sow, Laszlo Bénes. Ihre Geduld könnte sich schon sehr bald auszahlen.

(jaso)
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