Borussia Mönchengladbach Johnsons Debüt-Tor die Basis für den Sieg

Mönchengladbach · Der frühere Hoffenheimer schaffte beim 2:0 gegen Paderborn seinen ersten Treffer für Gladbach. Er erzielte das frühe 1:0. Johnson war auch am zweiten Tor durch Patrick Herrmann beteiligt. Er machte sein bestes Spiel als Borusse.

Borussia Mönchengladbach: Fabian Johnson erzielt sein erstes Tor für Borussia
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Johnson erzielt sein erstes Tor für Borussia

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Fabian Johnson ballte kurz die Faust. Dann hob er kurz ab. Als er wieder auf dem Rasen ankam in jener 19. Spielminute, kamen die Gratulanten - alle Borussen waren es nahezu, die dem Flügelspieler zu seinem Erstling gratulierten. Die Kollegen herzten den Flügelspieler, sie wussten, dass es ein bedeutsamer Moment für Johnson war. Sein Schuss aus gut 18 Metern wurde zwar abgefälscht und kullerte recht unspektakulär ins Tor des SC Paderborn, doch die Schönheit des Augenblicks lag für Johnson weniger in der Ästhetik des Tores, sondern vielmehr darin, dass es überhaupt passiert war, dieses 1:0 gegen die Ostwestfalen, die am Ende 2:0 besiegt wurden.

Johnsons Zeit in Gladbach war im ersten halben Jahr eine, die geprägt war von einem Missverständnis. In der allgemeinen Wahrnehmung war er aus Hoffenheim als Rechtsverteidiger gekommen, zumal man ihn auf dieser Position in toller Form während der WM in Brasilien besichtigen konnte. Doch für Trainer Lucien Favre war Johnson stets ein Mann für vorne. Der 27-Jährige ist sehr flexibel, doch brauchte er Zeit, sich einzugewöhnen.

Gestern nun, da er mit dem agilen Ibrahima Traoré zum ersten Mal das Flügelduo bildete, zeigte Johnson, dass jetzt alle Unklarheiten beseitigt sind. Er ist angekommen in Favres Gedankenwelt ihn betreffend. Johnson war neben Traoré der auffälligste Borusse. Er war viel unterwegs und vor allem war er sehr präsent. Er verschärfte im richtigen Moment das Tempo, brachte gute Ideen ein ins Spiel. Und er traute sich etwas zu - wie schon in Stuttgart oder in Sevilla, als er auch immer wieder den Torschuss probte. Dieses Mal aber traf er und belohnte sich somit. Tore sind immer eine gern genommene Seelenmassage für einen Fußballer.

"Ich freue mich, dass ich wieder gespielt habe, konnte mich zeigen, das hat ganz gut geklappt", sagte Johnson. Sein Spiel war weit weniger reserviert als seine Statements danach. Johnsons Kollege Traoré war da schon euphorischer ob der Darbietung seines Kumpels. "Ich freue mich für Fabi, dass er das Tor gemacht hat. Wir sind viel zusammen unterwegs und verstehen uns gut. Wir haben versucht, aktiv zu sein wie die anderen am Donnerstag gegen Sevilla, es war ganz gut, denke ich", sagte Traoré.

Dass Johnson mit seinem Tor einen ganz wichtigen Sieg auf den Weg brachte, weiß er. "Wichtiger als mein Tor ist, dass wir die drei Punkte geholt haben", sagte er. Borussia hat den Europa-Fluch besiegt und zum ersten Mal in dieser Saison nach einem internationalen Engagement gewonnen. Damit wurde zum einen tabellentechnisch ein Big Point gemacht, zum zweiten wurde der Kater des Europa-League-Aus gegen Sevilla flugs beseitigt. Nebenbei bestätigte Johnson, dass des Trainers Entscheidung für eine Komplett-Rotation auf den Flügeln die richtige war. Beide Außenspieler waren Aktivposten in einem Spiel, in dem das Ergebnis wichtiger war als der etwas holprige Weg dahin. Es ging darum, zu punkten, und Johnson schuf die Basis dafür.

Jenseits des Treffers hatte er weitere nette Einlagen zu bieten. In der 29. Minuten zog er auf rechts das Tempo an, doch Raffaels Schuss wurde nach seiner Hereingabe abgeblockt. Nach der Pause passierte ebendies bei Johnsons Direktabnahme nach einer Traoré-Flanke. Alles in allem war es Johnsons bestes Spiel als Borusse. Dass seine Flanke, die Paderborns Torwart Lukas Kruse vor dem 2:0 Patrick Herrmann vor die Füße boxte, passte ins Bild. Johnson war an den beiden spielentscheidenden Situationen beteiligt. Sportdirektor Max Eberl sah darin seine Eindrücke bestätigt. "Fabian hat seit Beginn der Rückrunde eine wichtige Rolle gespielt. Er war schon in Stuttgart gut und hat in Sevilla ein sehr gutes Spiel gemacht. Er hat sich in den Vordergrund gespielt", sagte Eberl. Ganz besonders gestern.

(RP)
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