Borussia Mönchengladbach Die Defensive ist der Weg nach vorne

Mönchengladbach · Mit der Viererkette fühlt sich Borussia wohl, die ganze Mannschaft sorgt für die Kompaktheit, die den Erfolg bringt. Der Sieg in Bremen war allerdings harte Arbeit bis zum Schluss.

 Dass der Satz: "Wir werfen uns in jeden Ball" nicht einfach so dahergesagt war, bewies Tony Jantschke eindrucksvoll in dieser Szene, als Borussias Rechtsverteidiger den Schuss des Bremers Thomas Delaney abblockte. Torwart Yann Sommer pustete erstmal erleichtert durch.

Dass der Satz: "Wir werfen uns in jeden Ball" nicht einfach so dahergesagt war, bewies Tony Jantschke eindrucksvoll in dieser Szene, als Borussias Rechtsverteidiger den Schuss des Bremers Thomas Delaney abblockte. Torwart Yann Sommer pustete erstmal erleichtert durch.

Foto: Dirk Päffgen

Jannik Vestergaard kam nicht in die Verlegenheit, nach einem Tor für seinen neuen Arbeitgeber Borussia an alter Wirkungsstätte einen Jubel vermeiden zu müssen. Das war dem Innenverteidiger recht: "Sieg, zu null, zufrieden", sagte der 1,99-Meter-Mann nach dem 1:0 bei Werder Bremen. Wettbewerbsübergreifend hat die Defensive um ihn herum nun sieben Halbzeiten in Folge kein Gegentor mehr kassiert, da Thorgan Hazards Treffer aber der einzige blieb, war es bis zum Ende Schwerstarbeit. "Wir hatten ein bisschen mehr mit der Defensive zu tun, weil Werder auch lange in Ballbesitz war. Trotzdem finde ich, dass wir es gemeinsam gut gemacht und nicht viel zugelassen haben."

Damit schloss Vestergaard, der sich nach der Partie das Trikot seines Landsmannes Thomas Delaney sicherte, auch Torwart Yann Sommer ein, der in der ersten Halbzeit die größte Chance der Gastgeber durch Fin Bartels zunichtemachte: "Da war Yann für uns da."

Dass so ein Treffer zum Sieg reichte, lag neben der Innenverteidigung, in der neben Vestergaard Andreas Christensen verteidigte, auch an Tony Jantschke. Der erhielt ebenfalls ein Lob von Trainer Dieter Hecking: "Was er verteidigt, ist Wahnsinn." Jantschke erstickte die zweite große Chance Werders, als er Delaneys Schuss aus kürzester Distanz zentral vor dem Tor blockte. Der Rechtsverteidiger mahnte an die Adresse seiner Kollegen, die versäumten, das zweite Tor nachzulegen: "Wir haben viele Kontersituationen gehabt, das müssen wir besser ausspielen. Es kann immer einer durchrutschen. Das müssen wir uns einfach ersparen." Vestergaard ergänzte: "Sicherlich hätten wir die ein oder andere Kontersituation besser ausspielen und ein oder zwei Tore mehr machen können." Was zählte, waren aber die drei Punkte. "Wir haben dagegengehalten und die Null gehalten. Heute hat auch ein Tor gereicht", so Vestergaard.

Dass es nun defensiv stabiler ist als noch unter Heckings Vorgänger André Schubert, der eher zu einer Dreierkette in der Abwehr tendierte, erklärte Jantschke so: "Wir fühlen uns gerade in dieser Phase in der Viererkette richtig wohl. Dadurch kommen natürlich wieder ein paar mehr Flanken rein, aber dafür haben wir ja die beiden großgewachsenen Dänen bei uns."

Die drei Spiele in Folge ohne Gegentor mochte Vestergaard aber nicht als alleiniges Verdienst der Defensive verstanden wissen: "Es fängt vorne an. Die ganze Mannschaft läuft sehr viel gegen den Ball, wir stehen kompakt und machen es dem Gegner schwer. Wichtig ist, dass wir uns jetzt nicht ausruhen, sondern dranbleiben und wissen, dass das auch wirklich unser Weg nach vorne ist."

Das sah Jantschke ebenso und bezog in seine Analyse Fabian Johnson und Patrick Herrmann ein. "Es ist wichtig, dass wir als Mannschaft so kompakt stehen, auch mit unseren Außenbahnspielern wie Fabi und Patrick. Was der für Strecken heute zurückgelegt hat - er war auch gut kaputt am Ende. Das ist aber wichtig, dass wir auch nach vorne die Kilometer mit machen, damit wir es hinten etwas leichter haben. Und dann natürlich auch zwei laufstarke Sechser, die beide immer mehr als zwölf Kilometer laufen", sagte Jantschke da auch mit Blick auf das defensive Mittelfeld mit Mo Dahoud und Christoph Kramer, der das Siegtor mit einem langen Sprint durch die Mitte und einem präzisen Pass eingeleitet hatte. "Das passt im Moment gut, und den Schwung müssen wir mitnehmen", schloss Jantschke.

(ame)
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