Borussia Mönchengladbach Borussia: Der Punkt in Freiburg ist wertvoll

Mönchengladbach · Borussia hat in Freiburg ein 0:0 gewonnen. Chancen, die offensive Null zu ändern, gab es nur wenige – die Gefahr, die defensive Null zu verlieren, war indes groß.

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Borussia hat in Freiburg ein 0:0 gewonnen. Chancen, die offensive Null zu ändern, gab es nur wenige — die Gefahr, die defensive Null zu verlieren, war indes groß.

Doch Admir Mehmedi tat den Borussen den Gefallen, seinen Elfmeter ungefähr so hoch über das Tor zu schießen wie einst Lothar Matthäus im Pokalfinale der Gladbacher gegen die Bayern.

Der Punkt in Freiburg ist wertvoll. Allein schon, weil damit eine schwarze Serie beendet wurde. Fünfmal am Stück hatten die Gladbacher an der Dreisam verloren, zuweilen recht kläglich und im Vorjahr auch, obwohl sie die bessere Mannschaft waren. "Jetzt war Freiburg besser, aber wir haben 0:0 gespielt", fasste Trainer Lucien Favre die Sachlage zusammen.

All die Fans, die vor der Saison eine Punktekalkulation aufgemacht haben, werden die Partie im Schwarzwald eher als Null-Ertrag angesetzt haben, der Geschichte wegen. So ist es tatsächlich der "Bonuspunkt" von dem der bärenstarke Tony Jantschke sprach. Wer mit nichts rechnet, ist auch mit einem Teilerfolg zufrieden.

Lucien Favre verzichtete darauf, in der Schlussphase neben Thorgan Hazard, der Branimir Hrgota ersetzte, auch Patrick Herrmann zu bringen, um dringend auf Sieg zu spielen. Er setzte Havard Nordtveit ein, um das kleine Erfolgserlebnis zu sichern. Für Herrmann war das natürlich bitter, er hatte sich mit einer engagierten Leistung gegen Sarajevo nach seiner Einwechslung empfohlen. Doch Favre spürte, dass der Gegner am Ende mehr Luft hatte und wollte die defensive Stabilität nicht gefährden. So war es die Defensive, die in Freiburg den Punkt gewann.

Die Borussen besiegten nebenbei auch den inneren Schweinehund. Denn es kostete am Ende viel Überwindung, sich den laufstarken Freiburger entgegenzustellen. Die vielen Spiele der ersten Saisonphase machten sich durchaus bemerkbar. "Wir haben sehr viel gelitten", stellte Lucien Favre fest. Der ergatterte Punkt war der nötige Balsam.

Natürlich sind die zwei Punkte, die Borussia nach zwei Bundesligaspielen beisammen hat, kein Grund zu überbordender Freude.

Doch in beiden Fällen waren es Gegner — Stuttgart und Freiburg — die auch unerklärlichen Gründen welche sind, die Gladbach nicht liegen. Das Phänomen Angstgegner ist eine der Kuriositäten des Fußball, aber auch Fakt. Die Bilanzen belegen das immer wieder. So ist der Ligastart nicht berauschend ausgefallen, aber okay.

In Freiburg ging es auch darum, nach dem tollen Europapokal-Abend gegen Sarajevo kein Negativerlebnis zu erleben in die Länderspielpause.

Borussia wollte etwas mitbringen von dieser Dienstreise — das hat sie getan. Und sie hat widrigen Umständen getrotzt. Das ist gut für die Moral. Dass zudem etwas Glück hinzukam, ist auch eine gute Botschaft.

Denn das Glück gehört den Tüchtigen.

(are)
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