Borussia Mönchengladbach DFB-Spiel mit viel Raute und Johnsons Sorge

Mönchengladbach · In Prag gab es aus Borussia-Sicht Geschichtliches, gegen Norwegen ist auch viel Gladbach drin. Der Amerikaner bangt derweil um die WM.

Fabian Johnson im Kopfballduell mit Costa Ricas Cristian Gamboa.

Fabian Johnson im Kopfballduell mit Costa Ricas Cristian Gamboa.

Foto: AP

Matthias Ginter ist noch nicht lange Gladbacher. Doch er hat schon für eine historische Marke gesorgt. Nicht allein mithin, sondern als Teil eines Duos. Lars Stindl hatte ebenso großen Anteil daran, dass das deutsche WM-Qualifikationsspiel in Prag gegen Tschechien (2:1) aus Gladbacher Sicht eine historische Dimension hatte. Zum ersten Mal seit dem 15. Oktober 1986 gehörten zwei Borussen zur Startelf eines DFB-Teams. Vor 31 Jahren waren es Michael Frontzeck und Uwe Rahn (traf zum 2:1), nun Ginter und Kapitän Stindl, der sein siebtes Länderspiel machte.

Dass in Marc-André ter Stegen auch ein gebürtiger Gladbacher und Ex-Borusse dabei war, machte die Sache rund. Stindl indes bekam dieses Mal nicht seine Gladbach-Nummer, die 13. Denn die "gehört" im Nationalteam Thomas Müller. Daher hatte der Borusse die Nummer 9 des klassischen Mittelstürmers. Ein Tor schoss er nicht, hatte aber eine Großchance, die der Torhüter vereitelte. "Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben nach dem Ausgleich nicht aufgesteckt und weiter auf Sieg gespielt", ließ Stindl wissen.

"Wir hatten viel Ballbesitz, es wurde nur gefährlich, wenn wir vorne leichtfertig die Bälle verloren haben. Auch wenn es eng wurde, haben wir immer wieder verteidigt", sagte Ginter. Ter Stegen und er spielten durch, Stindl wurde nach 67 Minuten durch Julian Draxler ersetzt.

So wird es wohl heute, wenn das DFB-Team in Stuttgart gegen Norwegen spielt, zunächst wieder sein. Bundestrainer Löw kündigte gestern bei der Pressekonferenz zum Spiel an, dass Draxler ganz sicher beginnen werde. Gleiches stellte Löw für ter Stegen klar - und auch Ginter dürfte in der Abwehrreihe wieder dabei sein.

Stindl wäre somit als Option nach hinten raus auf der Bank, gegen die sehr robusten Norweger. Es wird in Stuttgart ein Spiel, das beachtlich im Zeichen der Raute steht. Deutschland hat zwei Borussen und einen Gladbacher dabei, und auch Norwegen kommt mit zwei Spielern, die eine Borussia-Vergangenheit haben: Havard Nordtveit und Joshua King, die wohl auch beide zur Startformation gehören werden.

Die Norweger jedoch sind mit dem Thema WM durch, theoretisch ist noch was drin, praktisch ist es aber eine Utopie. Stindls WM-Chancen indes dürften, Stand jetzt, nicht schlecht stehen. Gleiches gilt für Ginter. Beide Borussen haben in Prag nicht spektakulär, aber ordentlich gespielt. Damit ist Stindl dem eigenen Anspruch, den er zu Beginn seiner Länderspielreise formuliert hatte, durchaus gerecht geworden, "Ich möchte dem Bundestrainer die Entscheidung so schwer wie möglich machen. So lange ich hier bin, werde ich alles dafür tun, auch dabei zu bleiben", sagte er. Ähnliches würde auch Ginter formulieren.

Alles tun, um im WM-Rennen zu bleiben, muss auch Fabian Johnson mit dem US-Team. Denn nach dem 0:2 gegen Costa Rica in der Nacht zum Freitag müssen sich die Amerikaner um die WM sorgen. Honduras, wo die Amerikaner morgen Nacht antreten, hat wie Johnsons Team acht Punkte beisammen, auch Panama (7) ist nicht weit weg. Johnson gehörte gegen Costa Rica zur Startformation, er spielte im linken Mittelfeld. Richtig gut kam Johnson in den Debatten der Fans in den sozialen Netzwerken nach der Niederlage nicht weg. Wie das gesamte Team hat er nun in Honduras die Chance, sich zu rehabilitieren. Viele US-Fans wünschen sich den Johnson zurück, der bei der WM 2014 als Rechtsverteidiger großartig spielte. Für den Moment jedoch geht es für die Amerikaner um die bloße Qualifikation. "Big one Tuesday in Honduras", twitterte der US-Verband, "ein großes Spiel in Honduras". Stindl und Ginter sind voll auf Kurs, Johnson und das US-Team müssen wieder in die richtige Spur finden.

(kk)
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