Borussia Mönchengladbach "Die Integration der neuen Spieler läuft gut"

Trainer Dieter Hecking hat zwei Tage vor dem Ende des Trainingslagers der Borussen eine insgesamt positive Bilanz der Tage am Tegernsee gezogen. Mit den Testspielen war er aber nicht ganz zufrieden.

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Wiedersehen mit Lucien Favre gegen den OGC Nizza

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Foto: dpa, mbk vge

"Die Bedingungen hier sind sehr gut, alle Spieler haben gut gearbeitet. Wir konnte vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben umsetzen. Das alternative System mit der Dreier- oder Fünferkette war im Fokus unserer Arbeit.", sagte Hecking am Samstag im Pressegespräch im Pavillon des des Teamhotels am Tegernsee. Am Samstag steht die letzte Trainingseinheit in Rottach-Egern an, am Sonntag um 14.30 Uhr auf dem Heimweg das Testspiel beim 1. FC Nürnberg. Schon am Samstagabend verlässt der Borussen-Tross Rottach-Egern und reist nach Nürnberg.

"Die Nationalspieler, die ja später eingestiegen sind, sind gut reingekommen, die Integration der neuen Spieler läuft gut", sagte Hecking. Nachwuchstorhüter Moritz Nicolas, der bereits am Freitag zurückgereist ist nach Gladbach, um am Samstag mit der U23 das Testspiel gegen die Mainzer U23 zu bestreiten, ist für Hecking "einer der Gewinner der bisherigen Vorbereitung, denn er hat beim Telekom Cup und gegen Leeds gezeigt, dass er einen großen Schritt gemacht hat", sagte Hecking. Auch Patrick Herrmann, Torschütze beim 1:1 gegen Leeds, bekam ein Lob des Trainers: "Er ist körperlich gut drauf und hat schon zwei Tore gemacht, das tut ihm gut."

Hecking hat aber auch Nachholbedarf ausgemacht. Die Tatsache, dass es in den Testspielen gegen Leeds (1:1) und Nizza (1:2) keinen Sieg gab, hat dem Trainer nicht gefallen. "Nichts ersetzt Siege", ist die Maxime seines Co-Trainers Dirk Bremser, und auch Hecking hätte sich insbesondere das späte Gegentor zum 1:2 gegen Nizza gern erspart. "Da hat uns die letzte Gier gefehlt, nicht zu verlieren, sondern wenigstens 1:1 zu spielen. Darüber werden wir mit der Mannschaft noch einmal sprechen. Da müssen sich Typen entwickeln, die sich dann dagegen stemmen", sagte Hecking.

Die defensive Darbietung mit dem neuen Abwehrverbund gefiel dem Trainer durchaus, mal abgesehen von der ersten Halbzeit gegen Leeds. Das Spiel nach vorn jedoch ist noch ausbaufähig. Nur fünf Tore gab es in den fünf Testspielen. "Wir wissen, wie wir gegen den Ball arbeiten können, jetzt geht es darum, die Leichtigkeit reinzukriegen, damit es wieder besser in Richtung Tor geht", sagte Hecking.

Für mehr Schwung nach vorn wird sicher Kapitän Lars Stindl sorgen, der nach dem Sonderurlaub nach dem Confed Cup erst in der kommenden Woche ins Training einsteigt — wie Matthias Ginter, der neue Defensivmann. Hecking hat die Kapitänsfrage noch nicht angesprochen, geht aber davon aus, dass Stindl das Amt auch künftig übernehmen wird. "Er ist mein erster Ansprechpartner, und für mich spricht nichts dagegen, dass er Kapitän bliebt", sagte Hecking. Eine Änderung steht indes wohl in der Besetzung des Mannschaftsrates an, da Christofer Heimeroth spätestens ab Januar 2018 nur noch Teammanager sein wird. Wer sein Nachfolger wird, ist noch offen.

Offen ist weiterhin auch die Zukunft von Timothée Kolodziejczak. Der Franzose hat einen Muskelfaserriss und konnte daher, ebenso wie Josip Drmic, nicht mitreisen ins Trainingslager. "Drei bis vier Wochen" wird der Verteidiger noch fehlen, vermutet Hecking. Somit verpasst Kolo einen Großteil der Vorbereitung. Seine Situation (Hecking: "Kolo ist sicher bei uns nicht so angekommen, wie er und wir uns das vorgestellt haben") verbessert das nicht wirklich, obwohl er als Linksfuß gerade in einer defensiven Dreierkette eine Alternative sein könnte. Ob er schlussendlich noch Borusse ist, wenn die Transferperiode am 31. August endet, wird sich zeigen. "Er selbst schließt ja nicht aus, sich noch zu verändern, aber am Ende entscheidet der Verein", sagte Hecking. Allerdings hatte auch Manager Max Eberl schon angedeutet, bei entsprechenden Anfragen wohl gesprächsbereit zu sein.

(kk)
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