Borussia Mönchengladbach Die Langen sorgen für Stabilität bei Borussia

Mönchengladbach · Jannik Vestergaard und Tobias Strobl haben beim 2:0-Erfolg gegen Celtic Glasgow als neue Defensivachse überzeugt.

 André Schubert wollte gegen Celtic Glasgow Stabilität, und die langen Kerls waren mit dafür verantwortlich.

André Schubert wollte gegen Celtic Glasgow Stabilität, und die langen Kerls waren mit dafür verantwortlich.

Foto: dpa, mb nic

Vestergaard und Strobl sind zusammen fast vier Meter lang. Borussias Trainer André Schubert setzte in Glasgow, wo die Bälle gewöhnlich hoch und weit gespielt werden, also auch auf Lufthoheit. Dass Vestergaard den durch die Verletzung von Andreas Christensen vakant gewordenen Job als Innenverteidiger bekam, lag nahe. Dass Strobl so kurz nach seiner Rückkehr aus dem Krankenstand im wichtigen Champions-League-Spiel bei Celtic Glasgow dabei sein würde, war spekuliert worden. Und die Maßnahme ergab Sinn, das zeigte sich beim 2:0-Sieg.

Schubert wollte Stabilität, und die langen Kerls waren mit dafür verantwortlich. Ihnen zur Seite stand Christoph Kramer, mit 1,91 Metern der zweitlängste Borusse an diesem Abend - hinter Vestergaard (1,99 Meter) und knapp vor Strobl (1,88). Strobl und Kramer sorgten für Ordnung vor der Abwehr, Vestergaard und der erneut verblüffend coole Jüngling Nico Elvedi (wie Strobl 1,88 Meter lang) räumten in der Mitte der Abwehr auf.

"Wir haben es im Zentrum sehr gut gemacht", sagte Schubert. Die Schotten bekamen in der Nähe des Strafraums und darin kaum einen Stich. "Beide Innenverteidiger haben sehr gut gespielt", befand Schubert, und stellte bei Vestergaard zudem eine klare Steigerung im Aufbauspiel fest. "Ich denke, ich habe mich gut entwickelt", sagte dann auch der Däne, der wie Strobl im Sommer zu Gladbach wechselte - er kam für elf Millionen Euro aus Bremen, Strobl ablösefrei aus Hoffenheim. Beide wurden geholt, um verloren gegangene Typen zu ersetzen: Im Falle Vestergaards handelte es sich um Martin Stranzl und Roel Brouwers, Strobls Vorgänger als Allzweckmann in der Defensive war Havard Nordtveit.

Dass Strobl in Glasgow gleich wieder zum Sicherheitsfaktor wurde mit einer starken Zweikampf- und Balleroberungsquote (wie Kramer), verwundert nicht. "Ich habe in den vergangenen Wochen ja schon öfter gesagt, wie wichtig Tobi für uns ist. Er ist ein sehr zweikampfstarker, ruhiger, taktisch sehr disziplinierter Spieler", sagte Schubert über seinen "Mr. Zuverlässig". Schon zu Beginn der Saison war Strobl gesetzt, hatte Mo Dahoud verdrängt. Eine Muskelverletzung zog Strobl dann fast vier Wochen aus dem Verkehr. Nun kehrte er zurück und machte da weiter, wo er aufgehört hatte.

Dass er nebenbei im Umschaltspiel als Kreativer auffiel und sogar zwei Torschüsse abgab ("Ich habe mich auch mal nach vorn verirrt"), überraschte: "Meine Aufgabe ist es ja eher, hinten gut zu stehen", sagte Strobl. Vestergaard hingegen ist bei Offensiv-Standards ob seiner Länge fest eingeplant. Vor allem aber war er in Glasgow als Abwehrbollwerk gefragt: Er spitzelte und köpfte, und wenn es nötig wurde, wurde der Ball einfach weggehauen. Nicht nur von ihm, auch Oscar Wendt oder der zurückgeeilte Stürmer Lars Stindl taten das. Wenn es brennt, muss gelöscht werden, da ist nicht immer Platz für die feine Klinge. Borussia gab sich in Glasgow keine Blöße.

"Wir haben als Team eine gute Leistung gezeigt, alle haben gut gegen den Ball gearbeitet, das hat uns hinten natürlich geholfen", sagte Vestergaard. Konzentrierte Defensivarbeit wird auch nötig sein am Samstag beim FC Bayern. "Wir haben in Glasgow gezeigt, dass wir das können", sagte Vestergaard, der in der Champions-League-Gruppenphase zum ersten Mal zum Einsatz kam. Da Christensen wegen seines Muskelfaserrisses im Gesäßbereich auf unbestimmte Zeit fehlen wird, hat er sich wohl vorerst ins Team gespielt. Das dürfte auch für Strobl gelten. Bei ihm allerdings muss nach seinem Muskelfaserriss die Belastung noch dosiert werden. Doch in Glasgow haben sich beide als nahezu fehlerlose Stabilisatoren nachhaltig empfohlen.

(kk)
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