Für Borussia stellt sich die Systemfrage Hecking sucht nach dem richtigen Mix für Mainz

Dieter Hecking muss bis Sonntag, wenn sein Team bei Mainz 05 spielt, einige Fragen klären. Zum Beispiel, welches System er spielen lassen wird im Vergleich mit dem Abstiegskandidaten.

Dieter Hecking gibt Anweisungen an Matthias Ginter.

Dieter Hecking gibt Anweisungen an Matthias Ginter.

Foto: dpa, fg jai

Er hat unter der Woche die Dreierketten-Variante proben lassen, die Borussia schon beim 3:3 gegen Hoffenheim recht chic interpretiert hatte. Allerdings ist jedes System erst einmal Theorie, es muss mit Leben gefüllt werden von den Spielern, die auf dem Platz stehen. Was das angeht, steht Hecking mehr und mehr vor einem Luxusproblem, das er ganz gern öfter gehabt hätte in der Saison, schließlich ist die zwischenzeitlich überlange Verletztenliste deutlich kürzer geworden. "Jetzt ist die Qualität zurück und es ist gut, wieder mehr Alternativen zu haben. Es gilt jetzt, für Sonntag den besten Mix zu finden", sagte Hecking.

"Es ist schön zu sehen, dass Ibrahima Traoré wieder dabei ist, dass Raffael die letzten 14 Tage voll mittrainieren, Oscar Wendt seinen Trainingsrückstand aufholen und Christoph Kramer die ganze Woche voll trainieren konnte. Jannik Vestergaard ist seit Mittwoch wieder im Training und Denis Zakaria ist Freitag wieder ins Training eingestiegen. Auch László Bénes und Tobias Strobl sind wieder dicht dran, eine Rolle zu spielen. Ohne diese Spieler fehlte auch Qualität im Training", sagte Hecking. Nicht alle Genannten werden schon am Sonntag eine Rolle spielen können. Doch Raffael und Wendt werden ebenso Startelf-Kandidaten sein, wie Kramer und Verstergaard. Bénes dürfte zumindest im Kader sein als spiel- und schussstarke Option hinten raus. Zakaria wird offiziell noch unter "Trainingsrückstand" einsortiert, ob der Schweizer schon ein Mann für die erste Elf wäre, bleibt abzuwarten. Endgültig festlegen will sich Hecking erst am Samstag, wenn sich die Borussen auf den Weg nach Mainz machen.

So wird er auch seine Systementscheidung erst am nach der Zusammenstellung des Kaders treffen. "Mit welchem System wir das Spiel in Mainz angehen, mache ich davon abhängig, welche Spieler ich zur Verfügung habe und was gut zum Gegner passt. Gegen Hoffenheim war es erstmalig wieder möglich, über eine Dreierkette nachzudenken, weil in Oscar Wendt ein Spieler zurückgekommen ist, der prädestiniert dafür ist, in diesem System zu spielen. Das erweitert mein Spektrum. Zudem sind wir für den Gegner nicht so leicht auszurechnen. Wie wir am Sonntag in Mainz spielen werden, ist aber noch offen", sagte Hecking am Freitag.

Dass die Mainzer derzeit für den Abstiegskampf alles aktivieren, das in irgendeiner Form hilfreich sein könnte, hat Hecking zur Kenntnis genommen. Dass in Mainz vor allem Basistugenden des Fußball - "kratzen, beißen, rennen" — zum Tragen kommen, weiß er ebenfalls. "In Mainz ist immer viel Hektik im Spiel, es wird viel gepresst und man wird hoch angelaufen. Die Mainzer versuchen immer, Unruhe beim Gegner zu erzeugen. Darauf müssen wir uns einstellen", sagte Hecking. Aber er weiß eben auch, dass die Situation den Gegner auch hemmen kann. "Die Mainzer sind in der Bringschuld. Das baut Druck auf die Mannschaft auf. Wir müssen diese Stimmung aufnehmen und die nötige Mentalität mitbringen, dagegen zu halten. Ich glaube, dass wir in der Lage sind, Mainz zu fordern und vor Probleme zu stellen. Wenn uns das gelingt, müssen wir versuchen, innerhalb des Spiels den Druck weiter zu erhöhen, indem wir möglichst in Führung gehen. Das würde uns in die Karten spielen", sagte Hecking.

(kk)
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