Borussia Mönchengladbach Ein Müdigkeits-Duell auf Augenhöhe

Mönchengladbach · Borussia und Schalke gehen mit der identischen Belastung ins Achtelfinal-Rückspiel der Europa League morgen.

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Foto: dpa, mt asu pro

Auch der Borussia-Park konnte sich gestern entspannen. Die Profis hatten trainingsfrei, und das Gladbacher Stadion wird in dieser Woche mit den ausverkauften Spielen gegen Schalke 04 in der Europa League und Bayern München in der Bundesliga noch genug strapaziert.

Die Nutzer der Vereins-App wurden trotzdem einmal mit Borussia konfrontiert. "Pflichtspiele: Borussia macht bereits die 40 voll", erschien als Meldung auf dem Smartphone. Es ist eben eine Saison, in der die reine Zahl der Spiele eine Nachricht ist. Noch mindestens zwölf hat die Mannschaft vor sich, morgen gegen Schalke geht es um ein 52. und 53. Pflichtspiel. Im modernen Fußball gilt der Leitsatz: Wer oft im Einsatz ist, hat Erfolg.

Gelingt der Einzug ins Europa-League-Viertelfinale wird es in dieser Saison mehr Dieter-Hecking- als André-Schubert-Spiele gegeben haben. Der Trainer ist in diesen Tagen auch ein Müdigkeitsmanager, auch wenn er betont: "Wir könnten das natürlich als Alibi ausgeben, aber das wollen wir nicht. Wir haben anstrengende Wochen hinter uns. Aber es macht Riesenspaß, und die Mannschaft wirft sich jedes Mal voll rein. Es gibt nichts Schöneres, als alle drei Tage Fußball spielen zu dürfen", wird Hecking in der Meldung des Vereins zitiert.

Auf Schalke haben sie am Montag nach dem 3:0 gegen den FC Augsburg geruht, gestern wurde wieder trainiert. Unterm Strich steht bei den Königsblauen aber die gleiche Belastung seit der Winterpause wie bei Borussia: 13 Spiele, 1170 Minuten. Und wie bei Gladbach haben der Torwart (Ralf Fährmann) und ein Verteidiger (Benedikt Höwedes) dabei stets auf dem Platz gestanden. Auch Yann Sommer und Jannik Vestergaard haben noch keine Sekunde verpasst.

Auch im Detail wird deutlich, dass die Müdigkeit morgen als Faktor ausscheiden dürfte: Bei beiden Klubs haben acht Spieler in diesem Jahr mehr als 900 Minuten absolviert. In Lars Stindl und Leon Goretzka hatte je einer davon am Sonntag mit leichten Verletzungsproblemen zu kämpfen, wobei Goretzkas Einsatz etwas wahrscheinlicher ist als Stindls. Beim Gladbacher Kapitän gilt es abzuwarten, ob er heute um zehn Uhr beim Abschlusstraining (um 12.30 Uhr findet die Pressekonferenz statt) dabei ist. Neben ihrem Stamm haben beide Mannschaften eine zweite Reihe, die 2017 bislang auf 300 bis 800 Minuten kommt. Thorgan Hazard (637) wird wahrscheinlich fehlen, Naldo (702) ganz sicher.

Sowohl Hecking als auch Markus Weinzierl haben in der Abwehr und im zentralen Mittelfeld bislang auf Konstanz gesetzt. Sie dürften zwei Teams aufbieten, die jeweils ähnlich viele Einsatzminuten auf dem Buckel haben. In Nico Elvedi und Thilo Kehrer haben beide für hinten rechts eine frische, aber eben auch unerfahrene Option. Auf den Flügeln wird es entscheidend darauf ankommen, wer für mehr Torgefahr sorgt. Im Hinspiel kam Eric Maxim Choupo-Moting rein und stellte Tony Jantschke vor große Probleme. In der Bundesliga traf Fabian Johnson doppelt für Gladbach.

(RP)
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