Borussia Mönchengladbach Borussia erwartet nach FC-Urteil keine Einbußen

Mönchengladbach · Das DFB-Sportgericht verhängt wegen des Platzsturms in Gladbach drastische Strafen gegen den 1. FC Köln. Borussia selbst ist von den Maßnahmen ebenfalls indirekt betroffen, begrüßt aber das Urteil.

Borussias Fans provozieren Kölner mit Choreografie vor Derby
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Foto: Dirk Päffgen

Borussias Führung geht nicht davon aus, dass sich für den Verein aus dem gestern veröffentlichten Urteil des DFB-Sportgerichts gegen den 1. FC Köln finanzielle Einbußen ergeben. Der DFB hatte den FC vor allem wegen des Platzsturms von Kölner Anhängern beim Derby am Karnevalssamstag im Borussia-Park unter anderem dazu verurteilt, beim nächsten Spiel in Gladbach nur die Hälfte des zulässigen Kartenkontingents für den Gästebereich anzufordern. Damit gäbe es rund 2700 Tickets, die Borussia - Stand jetzt - nicht verkaufen könnte. Selbst bei defensiver Kalkulation entspräche das einem Einnahmeausfall von mehr als 50.000 Euro. Doch genau diesen sieht Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers nicht wirklich auf sich zukommen: "In der Vergangenheit war es der Fall, dass solch ein wirtschaftlicher Schaden kompensiert wurde. Und wir gehen auch davon aus, dass das abermals der Fall sein wird", sagte er.

Diese konkreten Vorgaben für das nächste rheinische Derby in Mönchengladbach sind dabei nur einer von drei Punkten, in denen das gestrige DFB-Urteil auch Borussia konkret betrifft. Denn des weiteren ordnete der Deutsche Fußball-Bund an, dass der 1. FC Köln und Borussia für künftige Duelle gemeinsam "ein Sicherheitskonzept unter Einbeziehung des DFB erstellen und durchsetzen" müssen. "Es ist in unserem Sinne, dass wir alle möglichen Vorkehrungen treffen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen und wir dem überwältigenden Großteil der Fans ein friedliches und sicheres Stadionerlebnis ermöglichen können", sagte Schippers.

Drittens stellte das Sportgericht gestern noch einmal explizit klar, dass gegen Borussia wegen der Vorkommnisse an besagtem 14. Februar nach wie vor ein gesondertes Ermittlungsverfahren laufe. "Auch wir sind intern noch dabei, die Vorkommnisse nach dem Spiel ausführlich aufzuarbeiten", betonte Schippers.

Kölner Fans sorgen mit Platzsturm für Chaos
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Foto: Dieter Wiechmann

Die Ermittlungen der Sonderkommission "Platzsturm" dauern noch an. Wie Polizeisprecher Willy Theveßen sagte, werden alle Bilder aus der Videobeobachtung untersucht. "Jeder Straftat, die wir sehen, wird nachgegangen." Die Ermittlungen gingen in alle erdenklichen Richtungen. Aufwändig sei die Sichtung des Videomaterials, weil Bilder herausgefiltert werden müssten, auf denen die Täter noch nicht maskiert, also erkennbar, waren. Bei der Identifizierung arbeite man eng mit den szenekundigen Beamten in Köln zusammen. Ermittelt wird unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruchs sowie wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

Bei dem rheinischen Derby waren nach dem Schlusspfiff zehn Kölner über den Zaun geklettert und hatten das Panik-Tor zum Spielfeld geöffnet. Die Ordner, die am Tor postiert waren, waren zuvor mit Böllern und bengalischen Feuern attackiert worden.

(RP)
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