Borussia Mönchengladbach Wendt über 90 Minuten — Johnson geht unter mit den USA

Mönchengladbach · Neun Borussen waren abgestellt für Länderspiele, im Schnitt haben sie nicht einmal 80 Minuten gespielt. Einer von ihnen dürfte frustiert und müde zurückkehren.

 Oscar Wendt durfte beim überzeugenden 2:0 der Schweden in Ungarn 90 Minuten mitwirken.

Oscar Wendt durfte beim überzeugenden 2:0 der Schweden in Ungarn 90 Minuten mitwirken.

Foto: afp, ak

Fabian Johnson: Der US-Amerikaner stand mit Abstand am längsten auf dem Rasen — und erlebte zwei ernüchternde Abende. Das 1:2 gegen Mexiko am Freitag war bitter (Johnson begann im 3-5-2 als Linksaußen), wurde aber von einem 0:4 gegen Costa Rica am Dienstag noch unterboten (Johnson spielte im 4-4-2 im rechten Mittelfeld). Jetzt droht Trainer Jürgen Klinsmann nach der höchsten WM-Quali-Pleite seit 1957 die Entlassung. Und Johnson, der erst am Freitag wieder bei Borussia im Training erwartet wird, könnte gegen Köln nach den Strapazen zunächst ein Bankplatz drohen.

Oscar Wendt: Im Teamhotel in Paris verfolgten Wendt und seine Kollegen vergangenen Mittwoch gebannt den Schneesturm-Krimi rund um ein Relegationsspiel in der dritten Liga. Auf höherem Niveau saß der 31-Jährige dann bei der 1:2-Niederlage gegen Frankreich 90 Minuten auf der Bank. Am Dienstag in Ungarn durfte Wendt über die volle Spielzeit als Linksverteidiger ran beim 2:0-Erfolg seiner Mannschaft. Für ihn ein schönes Erlebnis, das "Aftonbladet" sah eine "Demonstration der Stärke" der schwedischen Mannschaft, betonte aber auch, dass Wendt mangels Gegenwehr nicht unbedingt die Gelegenheit bekommen habe, seine Aktien in der Abwehr zu verbessern.

Jannik Vestergaard: In der Phase vor der Länderspielpause zählte er zu den Borussen mit der längsten Einsatzzeit. Vielleicht auch deshalb sah er das 4:1 der Dänen gegen Kasachstan in der Qualifikation von draußen. Beim 1:1 in Tschechien wurde Vestergaard zur zweiten Halbzeit eingewechselt und durfte die Kapitänsbinde tragen.

Thorgan Hazard: Er hat in zwei Wochen 26 Minuten gegen die Niederlande gespielt, was ihn nicht übermäßig beansprucht haben dürfte. Hazard bereitete das 1:1 vor und saß schließlich am Sonntag beim 8:1 gegen Estland nur auf der Bank. Jetzt darf er seinen Tatendrang wieder bei Borussia ausleben.

Yann Sommer: Tat beim 2:0 der Schweiz gegen die Färöer das einzige, was von ihm verlangt wurde — er hielt die Null. Oder wie der "Blick" es in seiner Einzelkritik ausdrückte: "Wenns ihn braucht, ist er da. Gegen die Färöer brauchts ihn (fast) nicht."

Nico Elvedi: Hat nach seinem schwarzen Abend in Berlin doch die nötige Erholung bekommen. Hoffenheims Fabian Schär verteidigte innen für die Schweiz neben Johan Djourou, wobei Nati-Trainer Vladimir Petkovic anscheinend nicht das 2:5 des Hamburger SV gegen Borussia Dortmund gesehen hatte. Vielleicht war Djorous Einsatz gegen die Färöer auch eine Reha-Maßnahme — für Elvedi war der Zuschauerplatz auf der Bank auf jeden Fall eine.

Mo Dahoud: Nach seinem 64-Minuten-Einsatz für Deutschlands U21 beim 1:0 gegen die Türkei reiste er ab, hatte vier Tage frei und dürfte nun entsprechend frisch sein fürs Derby. Dort werden nach seinem Matchwinner-Auftritt im Februar gewisse Erwartungen in ihn gesetzt.

Djibril Sow: Nach verpasster EM-Qualifikation hat es bei der Schweizer U21 einen Neuanfang gegeben, Sow soll ein Teil davon sein. Beim 3:2 gegen Russland spielte er auf der Zehnerposition, in der 82. Minute wurde er beim Stand von 2:2 ausgewechselt.

Laszlo Bénes: Gegen Norwegen verlor die U20 der Slowakei 1:3, aber Bénes durfte sich immerhin über die Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:0, 90 Minuten Einsatzzeit und die Kapitänsbinde freuen. Anschließend gab es ein 3:2 gegen Irland, da wurde Bénes beim Stand von 1:1 ausgewechselt.

(jaso)
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