Borussia Mönchengladbach Köln-Fans können auch friedlich

Mönchengladbach · Die Kölner Fan-Demonstration am Samstagmittag in Rheydt ist friedlich geblieben. Rund 600 Kölner Fans haben vor dem rheinischen Derby in Mönchengladbach gegen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen im Stadion protestiert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz und verhinderte so Zusammenstöße der rivalisierenden Fanlager.

Borussia Mönchengladbach: Fans des 1. FC Köln demonstrieren in Rheydt
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Köln-Fans demonstrieren in Rheydt

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Foto: Hans-Peter Reichartz

Mehr als 100 Mönchengladbacher Anhänger wurden in der Bahnhofstraße von den Einsatzkräften unter Kontrolle gehalten. Es gab keine einzige Straftat und keine Ordnungswidrigkeit, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen. Der Polizeieinsatz geht am Nachmittag im Stadion weiter.

Elf Hundertschaften, zwei Wasserwerfer, zwei Hubschrauber, Hundestaffeln und Polizisten in Zivil waren am Vormittag in Rheydt im Einsatz. Mehr als 1000 Beamte waren vor Ort. "Der Kräfteeinsatz hat die Fans beeindruckt", sagte Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, der den gesamten Einsatz vor Ort verfolgt. "Wir sind sehr zufrieden bisher. Einschränkungen für die Rheydter Anwohner und Geschäftsleute waren deutlich erkennbar, das tut uns leid. Aber wir haben die geringstmögliche Belastung für Mönchengladbach erreicht."

Gegen 10.30 Uhr kam ein Zug mit rund 600 Kölner Fans in Rheydt an. Darunter waren insgesamt 380 gewaltbereite Fans der Kategorie B und C. Zuvor war auch ein Zug mit rund 120 Gladbacher Anhängern aus Aachen in Rheydt eingetroffen. Um beide Fanlager zu trennen, musste der Kölner Zug in Odenkirchen zehn Minuten warten. Die Gladbacher wurden von der Polizei in die Bahnhofstraße unter anderem in Gaststätten geleitet. Die Kölner wiederum zogen ab etwa 11.20 Uhr von der Mittelstraße über die Dahlener Straße, die Stresemannstraße, die Harmoniestraße zum Harmonieplatz. Dort gab es eine Abschlusskundgebung, an deren Ende die Kölner den Bläck-Fööss-Klassiker "In unserm Veedel sangen". Nach Protesten gegen den Deutschen Fußball-Bund zog der Tross unter Polizeigeleit zurück zum Bahnhof. Gegen 13 Uhr fuhr der Zug mit den Fans zurück nach Köln. Die wenigsten Gästefans machten sich auf dem Weg ins Stadion. Rund 1100 Tickets für Gästefans wurden verkauft.

Die Kölner Fans hatten sich merklich selbst diszipliniert. Die Polizei hatte mehrfach betont, dass wer wie die Kölner an diesem Tag die Fankultur retten will, auf Gewalt verzichten solle. Vorsänger der Kölner ermahnten die Teilnehner immer wieder via Megaphon, auf Gewalt und Pyrotechnik zu verzichten. Dabei blieb es auch. "Alles ist total friedlich abgelaufen", sagte Rainer Mendel, Fanbeauftragter des 1. FC Köln. "Fans beider Lager haben ein positives Zeichen gesetzt."

Nach gut zwei Stunden war der Ausnahmezustand in der Innenstadt beendet. "Dank der Polizei ist alles gut über die Bühne gegangen", sagte Christoph Hartleb, Vorsitzender des Rheydter Citymanagements. "Für die Händler war der Tag nicht gut. Aber Hauptsache, wir haben alles gut überstanden." Eine Reihe von Geschäften hatte gar nicht erst geöffnet. Auch auf dem Rheydter Wochenmarkt waren deutlich weniger Kunden unterwegs als sonst.

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