Borussia Mönchengladbach Fanvertreter beraten über Proteste gegen RB Leipzig

Mönchengladbach · Auch bei Borussia Mönchengladbachs Heimspiel gegen den umstrittenen Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig ist mit Protesten zu rechnen. Anders als in Dortmund soll der Fokus am 19. Februar aber auf den Vorzügen des eigenen Vereins liegen und sich nicht nur gegen RB richten.

Borussia Dortmund: Fans beleidigen RB Leipzig
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BVB-Fans beleidigen RB Leipzig

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Foto: rtr, UB/

Am Samstag spielt Borussia in Bremen, am Donnerstag ist Florenz in der Europa League zu Gast. Doch das nächste Bundesliga-Heimspiel am 19. Februar gegen RB Leipzig wirft bereits dezente Schatten voraus. Vergangene Woche in Dortmund waren Angreifer aus der BVB-Fanszene auf Leipziger Fans losgegangen, hatten sie mit Gegenständen beworfen und auf der Südtribüne waren teils menschenverachtende Banner hochgehalten worden. Die Polizei meldete acht Verletzte.

Abschließend aufgearbeitet sind die Vorfälle noch nicht. RB Leipzig ist häufig vehementer Kritik ausgesetzt, weil der Verein im Jahr 2009 auf Initiative des Getränkeherstellers Red Bull gegründet wurde und als Bundesliga-Aufsteiger alleine in dieser Saison 60 Millionen Euro in Spielertransfers investiert hat, ohne Einnahmen aus Verkäufen zu erzielen.

Auch in Gladbach ist deshalb mit Protesten zu rechnen. "Sicherlich wird bei uns auch etwas gegen RB sein. Aber ich hoffe und gehe davon aus, dass das im vernünftigen Rahmen geschieht", sagte Sportdirektor Max Eberl. In den Fanforen spielt sich das Thema allerdings noch am Rande ab. Das sportliche Geschehen, die Diskussionen um Eberls Zukunft und der Reisestress in den nächsten Wochen sind präsenter. Wenn die Vorfälle in Dortmund thematisiert werden, dann geht es meist um Ablehnung gegenüber dem Verhalten einiger hundert BVB-Anhänger.

Ohnehin hätten sich Vertreter der organisierten Gladbacher Fanszene, darunter auch die Ultras, schon deutlich vor den Ereignissen in Dortmund zusammengesetzt und über mögliche Protestformen beraten, wie Fanprojekt-Sprecher Dirk Kramer unserer Redaktion sagte. "Tendenziell wollen wir mehr die Vorzüge unseres Vereins betonen und uns ist nur gegen RB richten", erklärte Kramer. Das Gladbacher Fanprojekt hat in diesem Zusammenhang alle Borussia-Fans dazu aufgerufen, ihre besonderen Erinnerungen einzusenden, die sie mit der Elf vom Niederrhein verbinden. Im Heimspiel gegen RB Leipzig sollen die Ergebnisse präsentiert werden.

Insgesamt solle sich der Protest am Auswärtsspiel in Leipzig im vergangenen September orientieren. Dort hatten die Borussia-Fans eine Choreo aus Bannern und Schals mit der Aufschrift "Traditionsverein seit 1900" organisiert. Zudem schwiegen sie in den ersten 19 Minuten, in Anlehnung an Borussias Gründungsjahr. Im Detail soll alles aber erst in ein paar Tagen feststehen.

Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass RB Leipzig bereits im November an das Innenministerium Nordrhein-Westfalens geschrieben hatte, um nach Vorfällen in Köln und Leverkusen um mehr Schutz für den Mannschaftsbus zu bitten. In Dortmund sei die Polizei dieser Bitte bereits umfangreich nachgekommen, teilte der Inspekteur der NRW-Polizei, Bernd Heinen, im Innenausschuss des Landtages mit.

(jaso)
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