Borussia Mönchengladbach Gedankenspiele um Max Kruse

Mönchengladbach · In der Vorbereitung auf das Spiel bei Werder Bremen musste sich die Borussia zwangsläufig auch mit Max Kruse auseinandersetzen - und feststellen, dass der Angreifer in aufstrebender Form ist. Bei Manager Max Eberl und Trainer Dieter Hecking hat der frührere Gladbacher ohnehin einen guten Stand.

Fußballprofi in der Bundesliga: Das ist Max Kruse
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Das ist Max Kruse

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Foto: dpa/Andreas Gora

Die jüngsten drei Bundesligaspiele von Werder Bremen hat sich Borussias Trainer Dieter Hecking angeschaut vor dem Duell am morgigen Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker). Eine Erkenntnis nach Ansicht des 1:2 gegen Dortmund, 1:2 gegen die Bayern und 2:3 gegen Augsburg: "Das waren alles unglückliche Niederlagen. Werder hatte Möglichkeiten, das anders zu gestalten."

Was Hecking natürlich auch gesehen hat: In den beiden letzten Spielen traf ein Ex-Spieler von ihm und Borussia für Bremen. Max Kruse befindet sich in aufsteigender Form, nachdem er seine Knieprobleme überwunden hat, und er hat gegen Augsburg das 3000. Tor in der Bremer Bundesliga-Historie geschossen. In Wolfsburg war Hecking in der vergangenen Saison noch sein Trainer, und er sagt über den Stürmer: "Wir hatten uns alle sehr viel von der Zusammenarbeit versprochen, deswegen hatten wir ihn ja auch aus Gladbach geholt. Und er hatte nach seiner Verletzung auch eine sportliche Wertigkeit. Er ist ein sehr, sehr guter Fußballer. Das ist unstrittig."

Dass Kruse allerdings gerade in Wolfsburg vor allem mit Schlagzeilen abseits des Platzes für Aufsehen sorgte, verschwieg Hecking zwar nicht, ordnete es aber so ein: "Was neben dem Platz passiert ist, war privater Natur und hatte mit dem Sportlichen nichts zu tun." Doch natürlich sorgten auch einige Eskapaden und Pokernächte inklusive des Verlierens eines hohen fünfstelligen Betrages in einem Taxi auch dafür, dass sich die Wege von Kruse und Wolfsburg nach nur einem Jahr wieder trennten.

Eberl schwärmt von Kruses "Arschloch-Mentalität"

Darunter hat naturgemäß auch der Marktwert des 28-Jährigen gelitten: Als Borussia ihn 2015 an die "Wölfe" verkaufte, lag er noch bei rund zwölf Millionen Euro, inzwischen sind es gerade noch acht. Hat es da nicht Überlegungen gegeben, Kruse wieder nach Gladbach zu holen? Max Eberl bestätigt das: "Wir hatten eine Konstellation, als wir mit Raffael verhandelt haben", sagt Borussias Manager mit Blick auf den offensivstarken Brasilianer, um dessen Verbleib Eberl letztlich erfolgreich kämpfte. Die Vertragsverlängerung sei aber "nicht leicht" gewesen, und da habe man auch "an Max Kruse gedacht, weil er hier eine gute Zeit hatte und in die Mannschaft gepasst hätte". Mehr als Gedankenspiele wurden aber nicht daraus. "Nach Raffaels Vertragsverlängerung hatten wir keinen weiteren Stürmer im Kopf", betont Eberl.

Der Manager erinnert an Kruses Zeit in Gladbach von 2013 bis 2015: "Er hat einen Großteil dazu beigetragen, dass wir Großes leisten konnten. Mit seiner Kreativität und seiner — bitte nicht falsch verstehen — Arschloch-Mentalität. Egal ob 70.000 Zuschauer oder sieben — er wollte ein Spiel immer gewinnen. Er war ein richtiger Zocker auf dem Platz." Indes nicht nur darauf, das verschweigt auch Eberl nicht: "Natürlich hat er auch mal Poker gespielt, aber er hat es clever gemacht und in Absprache mit uns. Wir haben heute noch Kontakt. Er ist ein Junge, mit dem ich gut klarkomme." Morgen gibt es an der Weser Gelegenheit, sich persönlich auszutauschen.

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