Borussia Mönchengladbach Xhakas Plan, Johnsons Vorsicht

Mönchengladbach · Sonntag gegen Hoffenheim beginnt der Endspurt für die Borussen. Viermal 90 Minuten sind es noch in dieser Saison. Dann steht fest, wohin die Reise geht.

 Unterschiedliche Herangehensweise: Während die Champions League für Fabian Johnson weit weg ist, ist Granit Xhaka entschlossen, sie zu erreichen.

Unterschiedliche Herangehensweise: Während die Champions League für Fabian Johnson weit weg ist, ist Granit Xhaka entschlossen, sie zu erreichen.

Foto: imago

Dass sie europäische Ziele beinhalten soll, das hat Manager Max Eberl bei der Mitgliederversammlung am Montag klargestellt. Dank des Pokalendspiels zwischen den Bayern und Borussia Dortmund ist es noch mal wahrscheinlicher geworden, dass es etwas werden wird damit, denn von nun an ist auch Rang sieben offiziell einer mit der Lizenz für Europa — und Borussias aktueller Vorsprung auf den Achten Wolfsburg beträgt sechs Punkte.

Platz sieben indes ist verbunden mit einer Qualifikationsrunde (28. Juli/4. August) und zwei Play-off-Spielen (18./25. August), was dann den Sommerurlaub doch deutlich verkürzen und die Pläne für die Vorbereitung beeinflussen würde. Der Fünfte und der Sechste der Bundesliga steigen erst Mitte September in der Europa-League-Gruppenphase ein.

Platz drei (Inhaber Leverkusen ist sechs Punkte entfernt) würde direkt in die Champions League führen und Rang vier (Berlin hat vier Punkte mehr als Gladbach) in die Play-offs zur Meisterliga. Wie aber umgehen mit dieser doch recht polyvalenten Situation, die in etwa so viele Optionen bietet wie Borussias Kader? Es gibt, das zeigten die Aussagen der Spieler in den vergangenen Tagen, diesbezüglich verschiedene Herangehensweisen und Ansichten.

Fabian Johnson zum Beispiel schlug vor, das Thema Champions League thematisch zu den Akten zu legen und sich einfach einzugestehen: "Wir hatten es selbst in der Hand, aber jetzt sind wir zu weit entfernt, denke ich", sagte der Amerikaner. Das ist eine ziemlich unamerikanische Aussage, denn normalerweise gilt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten doch eher das Motto "think big", "denke groß".

Das 0:2 gegen Hannover im Notencheck
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Foto: Dirk Päffgen

Johnson indes ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, er hat zwar den blauen US-Pass, denkt aber vielleicht dann doch eher etwas deutscher. Sicherlich geht es auch nicht um große Worte, sondern nur um Taten. Doch gibt sich Johnson (zuvor hatte sich auch Martin Stranzl derart geäußert) doch recht vorsichtig. Nur verteidigen, was man hat, führt vielleicht zu einer gefährlichen Passivität. Zumal (unter günstigen Umständen) auch der ganz große Coup noch möglich ist: die Champions League. Darum ist gesunde Offensive nebst eben solchem Selbstvertrauen gefragt.

Granit Xhaka lebt das. Der ist kein Amerikaner, aber hat Kosovoblut in den Schweizer Adern. Xhaka ist ein ehrgeiziger junger Mann und als solcher in seiner Funktion als Kapitän wild entschlossen, sein Team doch noch zum maximal Möglichen zu führen: in die Liga der Meister. Dorthin, wo Johnson, er und die anderen Borussen die Höhenlagen des kontinentalen Fußballs genossen haben. Erneut erleben wollen sie dieses Gefühl, für das, so heißt es dann, man letztlich ja Fußball spiele.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

"Es sind nur vier Punkte Rückstand. Die Europa League ist ein absolutes Muss. Aber ich bin sicher, dass wir auch noch die Champions League packen können", sagte Xhaka. Vergangene Woche hatte auch Raffael dies angekündigt.

Es folgte das 0:2 in Hannover mit einer Mangelleistung aller Borussen. Xhaka fehlte, er war gesperrt. Nun kehrt er wild entschlossen zurück — mit einem Plan: "Wir brauchen drei, vielleicht vier Siege. Aber das geht nur, wenn alle noch einmal das Letzte rausholen. Gegen Hoffenheim müssen wir anfangen", sagte Xhaka.

Er will die Mannschaft aufrütteln, mitreißen, einschwören. Als Kapitän ist das auch sein Job. Vergangene Woche vermisste Max Eberl das Aufbäumen seiner Führungskräfte. Xhaka hat jetzt verbal vorgelegt. Sonntag muss es dann auf dem Rasen die Offensive geben. Aber nicht nur von Xhaka.

(RP)
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