Borussia Mönchengladbach Auf den Flügeln hat Borussia die Qual der Wahl

Mönchengladbach · Fabian Johnson, Jonas Hofmann und Patrick Herrmann bilden seit zwei Wochen Borussias Flügelzange. Vorher war immer mindestens einer von ihnen verletzt oder noch nicht wieder bei 100 Prozent.

Borussia Mönchengladbach trainiert für Teil zwei der Schalke-Trilogie
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Foto: Dirk Päffgen

Aus handwerklicher Sicht mag das Bild einer Zange mit drei Schenkeln schief sein, aber der Vorteil dieser Zange bei Borussia ist eben, dass immer nur zwei Drittel zum Einsatz kommen. Das steigert die Langlebigkeit, und die ist gefragt in der fünften von sechs Englischen Wochen hintereinander.

Lediglich 18 Minuten lang haben Johnson, Hofmann und Herrmann gemeinsam auf dem Rasen gestanden, seitdem der Trainer Dieter Hecking heißt. Dabei versuchten sie am 19. Februar, gegen RB Leipzig einen 0:2-Rückstand aufzuholen, was erst mit einem offensiven Rechtsverteidiger namens Johnson klappen sollte, ab der 80. Minute dann mit einer Dreierkette, weshalb der US-Amerikaner Platz machen musste für Stürmer Josip Drmic.

Zudem hatte sich Johnson nach vier Startelfeinsätzen in Folge etwas ausgelaugt gefühlt. In Borussias momentan einziger Rotationszone gleicht das einem regelrechten Mammutprogramm. Dreimal hintereinander beginnen, mehr gibt es derzeit nicht auf dem Flügel. Hofmann hat es in Florenz, Ingolstadt und Hamburg erlebt, am Samstag beim ersten Teil der Schalke-Trilogie aus Bundesliga und zweimal Europa-League saß er dann zunächst draußen. Johnson hatte seine letzte Pause in Hamburg, Herrmann in Ingolstadt. Heißt: Hecking hat heute im Europa-League-Spiel auf Schalke (21.05 Uhr), alle Möglichkeiten, zu denen prinzipiell auch André Hahn zählt. Der 26-Jährige ist aber seit zwei Wochen - eben seit Johnson, Hofmann und Herrmann allesamt fit sind - etwas außen vor.

Dass Johnson nach seinem Doppelpack am Samstag und einer auch ansonsten starken Leistung rausrotiert, erscheint äußerst unwahrscheinlich - da muss gar nicht die Tatsache herangezogen werden, dass der 29-Jährige gestern auf der Pressekonferenz sprach. Tony Jantschke hat seine Flügelkollegen genau charakterisiert: Johnson und Herrmann für die Tiefe, Hofmann für die Dribblings. Der Konkurrenzkampf ist da, aber die Gefahr, plötzlich nur noch wenig zu spielen, für das Trio zumindest gering. Alle drei gönnen den jeweils anderen beiden ihre Einsätze. "Das zeichnet uns aus", sagt Hofmann. Wann der verletzte Thorgan Hazard die Optionen vergrößern kann, ist noch unklar.

Ob Andreas Christensen erstmals unter Hecking die Viererkette zur Rotationszone macht, ist anscheinend doch offener, als seine Teilnahme am einstündigen Abschlusstraining vermuten ließ. Der Däne hat Probleme im Rücken- und Beckenbereich, Grünes Licht wollte und konnte Hecking gestern Abend deshalb nicht geben. "Ob ein Einsatz machbar ist, werden wir sehen", sagte er. Als das Team schon mit dem Bus zum Hotel aufgebrochen war, verließ Christensen im Auto das Stadiongelände - seine Freundin am Steuer, er auf dem Beifahrersitz.

(RP)
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