Borussia Mönchengladbach Kein Ersatz für Strobl geplant

Mönchengladbach · Borussias Sportdirektor Max Eberl bezeichnet Tobias Strobls Verletzung als "tragisch". Auf dem Transfermarkt aktiv werden will er trotz der langen Ausfallzeit des Defensivallrounders aber nicht.

 Tobias Strobl wird Borussia wohl bis mindestens Ende Februar fehlen.

Tobias Strobl wird Borussia wohl bis mindestens Ende Februar fehlen.

Foto: Dieter Wiechmann

Die Webseite mit dem selbsterklärenden Namen "fussballverletzungen.com" kann Hoffnung spenden, sie kann einer medizinischen Diagnose aber auch erst das Attribut "niederschmetternd" verpassen. Riss des vorderen Kreuzbandes und des Außenmeniskus im rechten Knie — im Fall von Tobias Strobl war sofort klar, dass er in diesem Jahr nicht mehr Fußball spielen und das kommende Jahr auch schon nicht mehr so frisch sein würde, wenn er wieder mitmischen kann. 226 Tage hat "fussballverletzungen.com" im Schnitt notiert für einen Kreuzbandriss, sieben Monate also. Damit ist Ende Februar/Anfang März ein realistischer Comeback-Zeitraum für Strobl.

So einen wie den 27-Jährigen hat Trainer Dieter Hecking eigentlich nur einmal: Strobl besaß keine echte Perspektive auf einen Stammplatz, konnte aber aufgrund seiner Vielseitigkeit in der Defensive fest für den 18er-Kader eingeplant werden. Einen Ersatz will Borussia in den kommenden Wochen aber nicht verpflichten. "Tobi Strobls Verletzung ist erst einmal sehr tragisch", sagte Sportdirektor Max Eberl unserer Redaktion. "Was die Personalplanung angeht, löst sie bei uns aber keine Betriebsamkeit aus."

Wie wird Hecking den Ausfall auffangen? Reece Oxford kann theoretisch wie Strobl hinten rechts, innen und vor der Abwehr spielen, wenn auch mit unterschiedlicher Ausprägung. Seine Chancen auf einen Kaderplatz sind gestiegen. Im Sechser-Ranking rückt Jonas Hofmann, der Strobl am Freitag gegen Leicester ersetzte, einen Platz vor. Fehlen wird Strobl vor allem als Back-up für Christoph Kramer und aufgrund seiner Erfahrung. Nur sechs Feldspieler bei Borussia sind älter.

Auf die Personalie Timothée Kolodziejczak hat Strobls Ausfall nach Informationen unserer Redaktion aber keinen Einfluss. Hier gilt nach wie vor die Devise, dass Verein und Spieler bei einem passenden Angebot reden werden. Noch arbeitet sich "Kolo" ans Teamtraining heran. Bislang war er nämlich das einzige gesundheitliche Sorgenkind der Vorbereitung gewesen.

(jaso)
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