Borussia Mönchengladbach Ibrahima Traoré macht ganz Guinea glücklich

Mönchengladbach · Der Borusse trug mit einem Tor zur Qualifikation seines Nationalteams für den Afrika-Cup bei. Mit viel Selbstvertrauen geht er nun in die Bundesliga, in der Borussia am Samstag (15.30 Uhr) auf Eintracht Frankfurt trifft.

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Das ist Ibrahima Traoré

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Ibrahima Traoré weiß es nur vom Hörensagen. "Es war eine riesige Party in Guinea, die Menschen dort waren überglücklich", sagte Borussias Flügelspieler gestern. Seine Quelle war aber durchaus zuverlässig, denn den Lagebericht zur Stimmung in der Heimat gab Guineas Präsident Alpha Conde persönlich ab. Das Staatsoberhaupt empfing die größten Helden seines Landes nach dem Sieg gegen Uganda fern der Heimat. Das Spiel wurde wegen der in Westafrika grassierenden Ebola-Epidemie in Marokko ausgetragen. Mit dem 2:0 im letzten Spiel der Qualifikation buchte Guinea die Teilnahme am Afrika-Cup, der im Januar 2015 in Äquatorialguinea ist.

"Es ist ein historischer Erfolg, weil wir es geschafft haben ohne echte Heimspiele", sagte Traoré nach seiner Rückkehr nach Mönchengladbach im Gespräch mit unserer Redaktion. "Außerdem hat vor den beiden letzten Spielen der Qualifikation niemand mehr an uns geglaubt, schließlich waren wir Gruppenletzter", sagte Traoré. Doch der nicht unbedingt erwartete 4:1-Erfolg in Togo brachte Traoré und sein Team wieder ins Geschäft. Der Gladbacher selbst erzielte dann das 1:0 gegen Uganda, indem er einen Freistoß ins Tor schlenzte.

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"Ich bin sehr stolz, auf das, was wir erreicht haben", sagte Traoré. Für ihn wird es der zweite Afrika-Cup nach 2010 sein. Dass er sein Team dort anführen darf, hat er mit Sportdirektor Max Eberl und Trainer Lucien Favre längst besprochen. "Sie sind einverstanden", sagte Traoré. "Ibo hat sich mit seinem Land qualifiziert und wird sein Team dort unterstützen. Er wird uns dann fehlen, aber das ist eben so", sagte Eberl.

Wegen der Ebola-Gefahr in Afrika ist Lucien Favre nicht besorgt. "Ich hatte die ganze Zeit telefonischen Kontakt mit Ibo. Natürlich muss man aufpassen, aber es gibt ständige Kontrollen, darum sehe ich keine Gefahr", sagte Favre. Zweimal am Tag, berichtete Traoré wurden die Spieler kontrolliert. "Es ist alles okay", sagte er. Gleichwohl werden ihn Borussias Mannschaftsärzte genau beobachten und täglich Fieber messen, das hatte Dr. Heribert Ditzel schon angekündigt.

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Lucien Favre vermutet, dass Traoré mit größtem Selbstvertrauen von der Länderspielreise zurückkehrt. "Er hat ein schönes und wichtiges Tor erzielt und Großes erreicht", sagte Favre gestern. Am Nachmittag traf er Traoré dann im Borussia-Park. "Ich habe mit dem Trainer gesprochen und habe ihn gesagt, dass ich bereit bin für das Spiel gegen Frankfurt", sagte Traoré. So wird er wohl morgen mindestens zum Kader gehören.

Zuletzt, beim Pokalspiel in Frankfurt Ende Oktober, war er beim 2:1-Sieg einer der spielentscheidenden Akteure. Am 1:0 durch Thorgan Hazard war er beteiligt, das 2:0 erzielte er selbst. "Aber ein Pokalspiel ist etwas anderes als ein Bundesliga-Spiel, Frankfurt wird sicherlich einen Tick defensiver spielen, daher wird es uns für uns schwerer, die Räume zu bekommen", sagte er. Er hofft auf einen erneuten Einsatz. Traoré ist voll im Siegermodus. "Das ist gut für uns", sagte Lucien Favre.

(RP)
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