Borussia Mönchengladbach Stabil unter den ersten Sechs in der Hecking-Tabelle

Mönchengladbach · Nur mit Unentschieden kommt Borussia nicht weiter. Deshalb hat ihr der vergangene Spieltag die Schönheit der Chance vorgeführt, die die Drei-Punkte-Regel bietet. Dennoch kann sich Gladbach für sein stabiles Fundament rühmen.

Borussia Mönchengladbach: In der Tabelle unter Dieter Hecking Sechster
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Die Hecking-Tabelle

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Foto: dpa/Matthias Balk

Da er in der vergangenen Winterpause den Job von André Schubert übernommen hat, entspricht Dieter Heckings Arbeitsnachweis noch bis Ende Dezember der Tabelle des Jahres 2017. Der Höhenflug in dieser Wertung ist zwar vorbei: Zwischenzeitlich war Borussia Erster, bis Mitte März mindestens Dritter, bis Mitte April mindestens Vierter, dann ging es durch die beiden Niederlagen gegen Hoffenheim und Dortmund runter auf den sechsten Platz. Auf diesem Niveau hat sich Gladbach seitdem aber trotz einer gar nicht so berauschenden Punkteausbeute stabilisiert.

Durch den Sieg gegen Stuttgart am Dienstag ging es wieder hoch auf den fünften Platz: 37 Punkte und 37:29 Tore in 23 Spielen. Damit wäre der Klub Mitte Februar 2018, nach dem 23. Spieltag der laufenden und einzig relevanten Saison, sicherlich hochzufrieden.

Bayern, Dortmund und Hoffenheim sind weit enteilt, die ersten Spieltage untermauern den Eindruck, dass das Trio für Gladbach kaum erreichbar sein wird. Ein Sonderfall ist Leipzig, das nur einen Punkt mehr hat in der Hecking-Tabelle und beileibe nicht das Niveau der ersten Hinrunde nach dem Aufstieg erreicht. Mit Schalke wechselt Gladbach immer wieder die Position, man bewegt sich auf einem ähnlichen Konstanz-Level ohne berauschende Sieges-, aber auch ohne verheerende Niederlagenserien. Konstant im 1,5er-Bereich pro Spiel zu punkten, genügt in dieser manchmal biederen Liga, um Europapokal-Ambitionen zu unterstreichen.

Erstaunlich gut stehen Bremen und Hamburg in der Hecking-Tabelle da — je 31 Punkte, Platz sieben und acht. Trotzdem orientieren sich die Nordlichter derzeit wieder nach unten. Der Siebte der Vorsaison, Freiburg, ist Zehnter, der Sechste, Hertha, ist Elfter. Und der 1. FC Köln, Fünfter der Vorsaison, hat in diesem Jahr gerade einmal 24 Zähler gesammelt in 23 Spielen — genauso wenige wie Leverkusen und zwei weniger als Wolfsburg.

Mit vier Punkten in Leipzig und gegen Stuttgart hat Gladbach es verhindert, vom Weg abzukommen. Der bisherige Punkteschnitt würde, auf die gesamte Saison hochgerechnet, 54 ergeben. Gleichzeitig ist es für langfristige Prognosen natürlich immer noch zu früh, da die Hochrechnung durch eine Niederlage in Dortmund auf 45 sinken würde.

Unter Heckings Vorgänger André Schubert hatte Borussia nach den ersten 23 Spielen übrigens 45 Punkte gesammelt (57:32 Tore), unter Lucien Favre waren es 40 (29:17). Alle starteten, gemessen an den jeweiligen Umständen, furios, nur Favre hielt das Niveau. Insofern war die Zehn-Punkte-Ausbeute der elf Spiele vor Stuttgart schon eine Warnung an Hecking und Borussia.

Derzeit hat die Mannschaft den sechstbesten Angriff der Liga und die sechstbeste Abwehr. Um mittelfristig auch die sechstbeste Punkteausbeute zu haben, müssen mehr dieser vermeintlichen Pflichtsiege wie gegen Stuttgart her. Pflichtbewusstsein wird von der Drei-Punkte-Regel belohnt. Denn das Eichhörnchen-Prinzip ist nur ein Stabilitäts-, kein Erfolgsgarant.

(jaso)
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