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Borussia Mönchengladbach Jetzt erst recht

Meinung | Glasgow · Zwischen dem Borussia-Park und dem Celtic Park in Glasgow liegen rund 900 Kilometer (Luftlinie). Es ist also definitiv ein Auswärtsspiel, das die Borussen am Mittwochabend in der größten Stadt Schottlands bestreiten.

Traning von Borussia Mönchengladbach im Stadion von Celtic Glasgow
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Borussias Abschlusstraining im Celtic Park

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Man ist geneigt, zu sagen: Was soll da schon bei rauskommen? Denn in der Fremde, da ist Borussia seit Monaten nicht die, die sie zu Hause ist. Warum sollte das in der Champions League anders sein als in der Bundesliga?

Aber halt: Es war ja schon anders, in Bern, im Play-off bei den Young Boys. Da hat Gladbach eiskalt gespielt und gewonnen — ja, gewonnen! 3:1. Es geht doch, und die Erinnerung an den Abend in der Hauptstadt der Schweiz sollte noch frisch genug sein, um Hoffnung daraus zu schöpfen.

Das Spiel in Glasgow bietet in vieler Hinsicht eine große Chance. Zum einen kann Borussia sich gegenüber den "Celts" einen wesentlichen Vorteil verschaffen in Hinsicht auf das Ziel, mindestens Gruppendritter zu werden und somit in Europa zu überwintern. Wenigstens ein Punkt im Celtic Park sollte auch drin sein gegen die Schotten, gegen die sich die Gladbacher im Normalfall durchsetzen sollten in der Gruppe. Sie aber zu unterschätzen, wäre fatal, siehe das 3:3 gegen ManCity, bei dem Celtic dreimal führte.

Dass den Borussen wichtige Spieler fehlen, ist natürlich ein Problem. Raffael, Hazard, Johnson und Christensen ersetzt man nicht einfach so. In Bestbesetzung gäbe es wohl keine Diskussion über die Favoritenrolle. Wegen der Ausfälle nähern sich die Teams aber an. Doch ist es auch eine Chance für die anderen Borussen: Sie können sich beweisen auf der ganz großen Bühne. Es können neue Helden geboren werden an Abenden wie diesen. Allein diese Aussicht ist sehr reizvoll.

Trainer André Schubert muss die richtige Mischung zwischen Mut und Vorsicht finden, eine Mischung, die Celtic beeindruckt und zugleich keine Gelegenheit lässt, Borussia zu überrennen. Es ist zu vermuten, dass er im Zentrum auf Stabilität (Strobl neben Kramer) setzt und vorn auf kreative Robustheit (Stindl und Hahn). Vor allem muss er seinen Spielern klar machen, was sie an diesem Abend schaffen können. Den Druck, den das Wissen darum bedeutet, müssen sie aushalten.

Unter anderem kann etwas getan werden gegen die Auswärts-Depression. Wenn gerade in einem Stadion wie dem Celtic Park etwas gelingt, dann hat das Potenzial für eine Initialzündung, das Gefühl: Es geht doch. Definitiv darf Borussia aber nicht so auftreten, wie oft auswärts in der Liga: zu ängstlich, zu passiv, zu verhalten. Glasgow wird wild pressen und es wird vermutlich kein Spiel sein, das allein über fußballerische Qualitäten entschieden wird, sondern über die bodenständigen Eigenschaften des Fußballs — da gilt es voll dagegenzuhalten, von der ersten Minute an. Das Spiel wird wehtun, doch man muss den Schmerz ertragen.

Auswärts, und so viele wesentliche Ausfälle — da liegt das Motto für den Mittwochabend auf der Hand. Auch Fatalismus kann Motivation sein: Jetzt erst recht. Borussia kann sich in Glasgow selbst etwas beweisen. Die Chance muss sie nutzen.

(kk)
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