Borussia Mönchengladbach Drmic: "Bin total begeistert von Borussia"

Mönchengladbach · Am Donnerstagmorgen hat Borussia in Josip Drmic den zweitteuersten Neuzugang der Vereinsgeschichte im Borussia-Park vorgestellt. Der Schweizer, für den Gladbach zehn Millionen Euro nach Leverkusen überweisen soll, äußerte sich über seine Ziele mit Borussia, sein Jahr bei Bayer 04 und einen speziellen Wunsch an Lucien Favre.

Borussia Mönchengladbach stellt Josip Drmic vor
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Gladbach stellt Josip Drmic vor

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Sportdirektor Max Eberl begründete derweil den Transfer des Schweizers, sprach über die Personalie Matthias Ginter und eine Rückkehr von Amin Younes.

Josip Drmic: Von Nürnberg über Borussia Mönchengladbach zu Norwich
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Das ist Josip Drmic

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Foto: Dieter Wiechmann

Josip Drmic über…

… die Gründe für den Wechsel: Die Entscheidung ist sehr, sehr schnell gefallen. Ich war ja sehr, sehr unzufrieden bei meinem Ex-Klub. Es ist nicht in die Richtung gegangen, die ich mir vorgestellt hatte. Max Eberl hat immer an mich geglaubt und ist immer dran geblieben. Der Kontakt war sehr, sehr eng.

… seine Vorfreude auf Borussia: Ich bin total begeistert von dem Verein, von der Mannschaft, was sie bis jetzt geleistet hat, wie sie spielt. Das ist einfach ein geiler Fußball. Dazu kommt ein Trainer, mit dem ich richtig Bock habe zu arbeiten.

… über die Tatsache, dass in Yann Sommer und Granit Xhaka schon zwei Schweizer Nationalelfkollegen bei Borussia spielen: Je näher die Entscheidung rückte, desto mehr Fragen hatte ich an die beiden. Klar sind sie auch ein Teil dieser Entscheidung gewesen, hierhin zu kommen.

… die Bilanz seines Jahres in Leverkusen: Es war eine lehrreiche Zeit, aus der ich vieles mitnehme. Ich habe auch viel gelernt, egal, ob es nun negativ oder positiv ist. Man fasst es immer so auf, wie man es sich einteilt. Ich hatte eine gute Zeit mit guten Jungs, neben und auf dem Platz. Es hat mir mit allen auch Spaß gemacht, aber ich habe eben nicht viel gespielt. Jeder Spieler will aufs Feld und sich zeigen. Ich saß eigentlich fast nur auf der Bank, und das hat mich nicht so glücklich gemacht. Ich war auch oft ein wenig traurig.

… die Gründe für seine häufige Reservistenrolle unter Trainer Roger Schmidt: Ich denke, ich habe versucht, das Beste aus mir rauszuholen, damit ich in die Mannschaft passe, dass ich auch in Leverkusen Stammspieler werde. Es hat eine Zeitlang nicht funktioniert, in der Vorrunde habe ich ja fast gar nicht gespielt. In der Rückrunde lief es dann ja zunächst besser, die Presse hat ja schon geschrieben "Drmic hat Kießling abgelöst". Aber danach kam wieder ein Umbruch, und ich habe wieder nicht gespielt. Wieso, weshalb, die Fragen stelle ich mir auch.

… seine hohe Ablösesumme: Ich weiß, was ich kann und wieviel ich wert bin. Dass mein Marktwert so hoch ist, dafür ich kann ich mich vor allem beim 1. FC Nürnberg bedanken. Ich denke, ich hätte schon letztes Jahr viel mehr gekostet, wenn wir in der Liga geblieben wären. Ich glaube, die Summe lässt sich noch steigern, den Ehrgeiz hat doch jeder Spieler.

… seine Erwartungen an Lucien Favre: Ich habe keine Erwartungen an den Trainer, nur Wünsche. Mein Wunsch ist einfach, dass er mich besser macht, dass ich vieles von ihm lernen kann. Ich habe viel Positives über ihn gehört. Ich weiß, was er geleistet hat, ich weiß, wozu er fähig ist.

… sich selbst: Ich bin ganz locker und entspannt, ein ganz normaler Junge, der zielstrebig ist und etwas lernen will. Aber ich möchte da groß nichts verraten. Ich lasse lieber andere Leute beurteilen, was für ein Typ ich bin.

… seine Spielweise: Ich bin ein flexibler Spieler. Klar ist meine Wunschposition ganz vorne, aber ich habe auch schon auf der Seite gespielt. Je näher ich am Tor bin, desto gefährlicher bin ich.

Max Eberl: Seine Karriere in Gladbach, Leipzig und München
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Das ist Max Eberl

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Max Eberl über…

… einen Transfer mit langem Anlauf: Wir haben uns letztes Jahr schon sehr, sehr intensiv um ihn bemüht. Er hat damals eine andere Entscheidung getroffen. Wir waren letztes Jahr schon sehr überzeugt von ihm und hätten ihn gerne in Gladbach gesehen. Jetzt hat es ein Jahr später geklappt, und darüber sind wir sehr, sehr froh. Klar war Leverkusen nicht begeistert, dass wir uns so um Josip bemüht haben, aber am langen Ende haben wir eine gute Lösung gefunden. Wir haben die Nummer neun gefunden, unser Puzzlestück, das nach dem Abgang von Max Kruse bestens zu uns passt. Er passt sehr gut in unser Konstrukt.

… die Tatsache, in der Bundesliga fündig geworden zu sein: Dass wir jetzt in Deutschland fündig geworden sind, ist positiv, aber nicht das ausschlaggebende Kriterium.

… Drmics Spielweise: Ich möchte Josip nicht nur aufs Toreschießen reduzieren. Er ist ein Stürmer, der auch unheimlich viel für die Mannschaft arbeitet und Räume reißt, so, wie wir es uns ja auch vorstellen.

… die Ablösesumme: Erst einmal ist es ja so, dass über die Ablösesumme Stillschweigen vereinbart wurde. Ich hoffe, dass wird auch von allen Beteiligten eingehalten. Dass wir investiert haben in Josip, das ist so. Das geben aber auch die Qualität des Spielers und sein Alter her. Nur, das weiß der Verhandlungspartner auf der anderen Seite ja eben auch. Es gibt keine Tariftabelle in der Bundesliga, es gibt einfach einen Wert, den wir als Verein bereit sind zu investieren, und einen, den der andere Verein haben möchte. Und wenn die beiden zusammen passen, gibt es eine Einigung.

… weitere Offensiv-Verstärkungen: Wir haben erst einmal das große Puzzlestück gefunden. Ob ein junger noch dazu kommt, wollen wir mal abwarten, aber der Großteil der Offensive steht. Jetzt gibt es aber noch eine Position, für die wir auch noch mal genauer schauen. Da wird man jetzt sehen, ob noch Geld zur Verfügung steht. Wir sind jetzt nämlich auch nicht erpicht darauf, alles auszugeben, was wir uns erwirtschaftet haben.

… das Thema Matthias Ginter: Dass wir über Matthias Ginter nachgedacht haben, ist kein großes Geheimnis. Wir haben jetzt aber nicht verloren, wir hätten Matthias Ginter nur gewinnen können. Wenn man einen Transfer anfragt, kann man als Antwort ein Ja oder ein Nein bekommen. Aber ein Nein ist nicht immer eine Niederlage. Wenn ich nicht gefragt hätte, hätte ich nicht gewinnen können. Aber wir haben zwei, drei, vier andere gute Ideen, die wir nun versuchen umzusetzen. Dann werden wir hoffentlich zum Saisonstart den Kader stehen haben.

... die Zukunft von Amin Younes: Die zweite Hälfte seiner Ausleihe nach Kaiserslautern war nicht so zufriedenstellend — weder für ihn als Spieler noch für uns als Verein. Das war anders angedacht. Amin kommt erstmal zurück, und dann werden wir uns in Ruhe unterhalten, wie seine nächsten Schritte sein können. Bei Peniel Mlapa ist die Option noch offen.

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