Borussia Mönchengladbach Korb hat seinen Platz im Team behauptet

Fussball · Borussias Eigengewächs ist die Nummer eins hinten rechts, obwohl nun US-Nationalspieler Fabian Johnson da ist.

Julian Korb: Ein Eigengewächs istz zurück bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Julian Korb

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Foto: afp, PST-iw

Die A-Nationalmannschaft spielt in der Gedankenwelt von Julian Korb keine Rolle. Dabei ist der Job, den er bei Borussia hat, eine vakante Stelle im ersten Fußballteam des Landes. Der beste Rechtsverteidiger der Welt, Philipp Lahm, hat aufgehört, und gut war die Darbietung des Dortmunders Kevin Großkreutz nun gegen Argentinien nicht. Doch Korb denkt, wie er spielt: Er konzentriert sich auf das Wesentliche und versucht keine Überdinge. Darum ist das A-Team kein Thema für ihn. Er weiß, dass er in diesen Sphären noch nicht angekommen ist.

"Ich bin froh, hier dabei zu sein", sagt Korb. "Hier", das ist die U21 des DFB. Mit der spielt Korb am Freitag in der EM-Qualifikation gegen Irland und am Dienstag gegen Rumänien. Es werden seine Einsätze zwei und drei im Team von Hrubesch sein, sein U21-Debüt gab Korb im März beim 0:2 in Spanien. "Wir wollen uns für die EM qualifizieren. Ich persönlich freue mich, bei der U21 weitere Erfahrung zu sammeln", sagt Korb.

In der Vorsaison kam er ins Gladbacher Team, weil sein Vorgänger Tony Jantschke zum Innenverteidiger umfunktioniert wurde. Jantschke macht den neuen Job prima. Auch im defensiven Zentrum der Nationalmannschaft gibt es eine Vakanz nach dem Abtritt von Per Mertesacker. Doch bislang hat Bundestrainer Joachim Löw Jantschke nicht wahrgenommen. Zuletzt dürfte Löw indes gestaunt haben, als er Augenzeuge von Jantschkes ausgezeichneter Leistung in Freiburg war.

Jantschke ist wie Korb ein Gladbacher Eigengewächs. Er hat ein paar Jahre Bundesliga mehr hinter sich als der Kollege. Korb musste sich lange gedulden, bevor die Chance kam. Dann hat er sie genutzt. Und er hat seinen Job behalten, obwohl Fabian Johnson nun da ist. Der Amerikaner, der am Mittwoch mit den USA 1:0 in Tschechien gewann, spielte eine starke WM, doch in Gladbach kam er noch nicht an Korb vorbei. Erstens, weil Trainer Lucien Favre Korbs Spielweise und sein taktisches Know-how sehr schätzt, zum anderen, weil Favre Johnson eher als Backup für Ibrahima Traoré auf der linken Seite sieht.

So stand Korb bei vier der bislang fünf Pflichtspielen in der Startelf. Nur in Sarajevo im Europa-League-Play-off probierte Favre Johnson hinten rechts aus. Nach 65 Minuten aber kam Korb, Johnson ging nach vorn. Korb will seine zweite "echte" Bundesliga-Saison nutzen, um sich zu entwickeln. "Jedes Spiel hilft und ein bisschen was habe ich ja schon erlebt", sagt er. Korb denkt in kleinen Schritten: "Bis jetzt ist die Saison perfekt gelaufen. Aber ich muss immer wieder meine Leistung bringen." Was irgendwann kommt, wird sich zeigen. "Ich schaue von Spiel zu Spiel", sagt er. Borussias Erfolgsrezept ist auch seins.

(RP)
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