Borussia Mönchengladbach Drei Gegentore im Schnitt sind zu viele

Mönchengladbach · 24 Gegentreffer in den vergangenen acht Pflichtspielen – beim 1:3 gegen Dortmund präsentiert sich die Abwehr der Gastgeber erneut nicht in Bestform. Martin Stranzl ist gegen den BVB wieder im Kader, kommt aber nicht zum Einsatz.

Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund: "Spiel der Extraklasse"
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Pressestimmen zum 1:3 gegen Borussia Dortmund

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24 Gegentreffer in den vergangenen acht Pflichtspielen — beim 1:3 gegen Dortmund präsentiert sich die Abwehr der Gastgeber erneut nicht in Bestform. Martin Stranzl ist gegen den BVB wieder im Kader, kommt aber nicht zum Einsatz.

Nein, eine Debatte über die Gegentore wollte Max Eberl, der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, nicht führen. Statistiken, die eine solche rechtfertigen würden, seien vielfältig interpretierbar, befand er und verwies darauf, dass ein Dutzend der 33 Gegentreffer in dieser Bundesliga-Saison in den ersten fünf Spielen gefallen seien, also noch zu Zeiten von Ex-Trainer Lucien Favre. Und Eberl wollte die verschiedenen Wettbewerbe nicht vermengt sehen.

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Doch beim 1:3 gegen Borussia Dortmund bestätigte das Gladbacher Team den Schnitt der sieben Pflichtspiele zuvor (21 Gegentore). Die neue Durchlässigkeit der in den Favre-Jahren so stabilen Gladbacher Defensive, die zeitweise die standhafteste Europas war, bleibt indes ein Thema. Denn in der Winterpause konnte Schubert, das lässt zumindest der Auftakt vermuten, das Dilemma der späten Hinrunde nicht beheben: Borussia kassiert zu viele Tore.

Eberl und Schubert stellten zwar fest, dass es kein generelles Problem sei, sondern dass es "drei grobe Fehler in der Vorwärtsbewegung" waren, die Dortmunds Treffer ermöglichten — Ballverluste in der Vorwärtsbewegung erlaubten dem BVB in seiner Spezialdisziplin zu frönen, dem schnellen Umschaltspiel. Vor dem zweiten und dritten Gegentor gingen tief in des Gegners Hälfte Bälle verloren, und weil unter Schubert extrem hoch verteidigt wird, nutzte Dortmund schnell, präzise und eiskalt die sich bietenden freien Räume.

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Beim ersten Gegentor, gestand Innenverteidiger Nico Elvedi, der mit dem ebenfalls 19 Jahre alten Andreas Christensen die Innenverteidigung bildete, habe er nicht richtig gestanden. Zwar hatte Gladbach Dortmund viel besser im Griff als beim 0:4 am ersten Spieltag, doch in den entscheidenden Situationen zeigte sich, warum der BVB "zu den Top-Klubs Europas" zählt, wie Eberl sagte. Und warum es für Gladbach "noch einiges zu tun gibt".

Was die Balance zwischen offensivem Mut und defensiver Stabilität angeht, kann man sich Routinier Martin Stranzl als einen denken, der behilflich sein könnte. Der war gegen den BVB im Kader, doch es spielte Elvedi, und später wurde Neuling Martin Hinteregger eingewechselt. Stranzl, der seit März 2015 lediglich ein Pflichtspiel absolviert hat und ansonsten verletzt fehlte, müsse noch ein wenig aufholen, sagte Schubert. Und der 35-Jährige müsse sich noch an die neue Art der Spielweise gewöhnen, an das höhere Verteidigen. "Je nach Spielanlage, je nach Trainer sind die Anforderungen anders. Und jeder Fußball kann erfolgreich sein", sagte Stranzl. Der der Gladbacher war es gegen Dortmund nicht.

"Es gibt immer etwas, das man besser machen kann. Wenn man es auf drei Punkte herunterbricht: Zweikampfverhalten, Kontervermeidung und Konsequenz im Torabschluss. Wir arbeiten daran", sagte Schubert. Freitag in Mainz steht die nächste Probe aufs Exempel an. Es würde nicht schaden, die Statistiken der letzten Spiele nicht fortzusetzen.

(RP)
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