Borussia Mönchengladbach Borussia klettert mit Sieg über HSV nach oben

Mönchengladbach · Es war ein hartes Stück Arbeit, bevor die Gladbacher den Hamburger SV mit 1:0 bezwungen hatten. Am Ende war der Erfolg dennoch verdient – und die Bäume wachsen für den den neuen HSV-Trainer Zinnbauer nicht in den Himmel.

Borussia Mönchengladbach gegen Hamburger SV: Einzelkritik
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Gladbach - Hamburg: Einzelkritik

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Es war ein hartes Stück Arbeit, bevor die Gladbacher den Hamburger SV mit 1:0 bezwungen hatten. Am Ende war der Erfolg dennoch verdient — und die Bäume wachsen für den den neuen HSV-Trainer Zinnbauer nicht in den Himmel.

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Es war ein regnerischer, aber fröhlicher Abend in Mönchengladbach. Borussia besiegte den Hamburger SV 1:0, und Max Kruses Tor erdete nebenbei den Hamburger SV und dessen neuen Trainer Josef Zinnbauer. Dessen Wirken hat dann doch nicht die zauberhafte Wirkung, die mancher nach dem 0:0 gegen die Bayern vermutet hatte. Der HSV spielte ordentlich, doch braucht es für die Rettungsmission wohl doch mehr als die paar Trainingstage, die Zinnbauer bislang hatte.

Gladbachs Trainer Lucien Favre hatte sich etwas einfallen lassen, um Zinnbauer zu überraschen. Der Belgier Thorgan Hazard stand erstmals in der Anfangsformation. Der 21-Jährige ist ein vielseitiger Offensivmann, für ein Jahr vom FC Chelsea ausgeliehen, und spielte auf dem linken Flügel. Bislang war er vor allem durch ein 30-Meter-Freistoßtor aufgefallen, mit dem er den 7:0-Endstand im Europa-League-Play-off gegen FK Sarajevo hergestellt hatte.

Max Kruse staubt bei sich selbst ab
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Kruse staubt bei sich selbst ab

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"Es war mein erstes Spiel in der Bundesliga, darüber freue ich mich natürlich. Ich habe lange nicht mehr in der Startelf gestanden. Durch den Regen war der Boden sehr tief, außerdem musste ich sehr viel Defensiv-Arbeit machen, das hat der Trainer mir gesagt", meinte Hazard nachher: "Am Ende war ich müde und habe dann gefragt, ob er mich auswechseln könnte. Aber ich bin mit meinem ersten Bundesliga-Spiel zufrieden."

Hazard, Bruder des belgischen WM-Teilnehmers Eden Hazard, musste jedoch zunächst mit ansehen, wie ein forscher HSV im Borussia-Park Betrieb machte. Das 0:0 gegen die Bayern und der neue Geist, den Zinnbauer dem Team eingehaucht hat, hatten sichtbare Effekte auf das Selbstvertrauen der Hamburger. In etwa das hatte Lucien Favre vorausgesagt. Die Borussen, die im ersten Heimspiel gegen Schalke furios aufgespielt hatten, mussten sich in die Geschichte hineinbeißen. Harte Arbeit bei Dauerregen, es war anfangs ein zähes Unterfangen — zumal es gegen den gut gestaffelten Gegner einige unnötige Ballverluste gab. Bei den wenigen Kontergelegenheiten wurde zu unpräzise gearbeitet — bis zur 25. Minute. Raffael schickte André Hahn auf rechts, dessen Flanke schoss Max Kruse zunächst an den Pfosten und dann im Liegen ins Tor zum 1:0. Ursprung des Angriffs war ein überlegter Aufbaupass des linken Verteidigers Alvaro Dominguez. Borussia kam in dieser Szene ins richtige Tempo, und das Timing war perfekt.

Wieder einmal war es eine Aktion Hahns, die Borussia Sicherheit gab. Viermal hatte der Ex-Augsburger schon das 1:0 erzielt, jetzt bereitete er das "Dosenöffner"-Tor vor. Hahn hatte nach dem torlosen Derby in Köln mehr Konsequenz vor dem Tor gefordert — er selbst machte mit seiner Hereingabe vor, was er meinte. Fortan ging den Gladbachern das Spiel leichter vom Fuß. Raffael, Hahn und Tony Jantschke hätten bei ihren Großchancen früh für klare Verhältnisse sorgen können.

Hahns Faible für den HSV

"Bei dem Tor hab ich gesehen, dass Max in der Mitte gut stand. Ich habe dann geflankt und er ist super rein geflogen. Es war ein schwieriges Spiel, der HSV hat früh gepresst. Aber wir haben das Tor zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Der Sieg war sehr wichtig für uns, weil wir schon einige Unentschieden haben", sagte Hahn nach der Partie. Der HSV ist der Lieblingsgegner der beiden Norddeutschen Hahn und Kruse. Für Hahn war es der vierte Sieg im vierten Spiel gegen den HSV, Kruse hat nun in sieben Partien gegen die Hanseaten fünf Siege und zwei Unentschieden eingefahren. "Ich spiele gerne gegen norddeutsche Klubs. Dann kann ich meine Freunde immer ärghern, die sind entweder HSV- oder Werder-Fan", so Hahn.

Auch nach der Pause waren die Gladbacher überlegen und hatten weitere Gelegenheiten, das 2:0 zu erzielen. Die größte vergab Raffael, der Johan Djourou auf der Torlinie anschoss (70.). So blieb der HSV im Spiel, und Borussia musste in einigen Situationen arg zittern. Es blieb aber beim 1:0. Max Kruse, der Torschütze des Tages, belegte mit seinem zweiten Saisontor erneut seinen Wert für die Borussen.

Es war kein glanzvoller Abend, dazu fehlte die spielerische Linie zu oft. Doch war der Sieg verdient, weil die Gladbacher in der Summe mehr vom Spiel hatten und reifer wirkten. Sie haben nun neun Punkte beisammen und sind nach neun Pflichtspielen noch unbesiegt. Am Samstag steht diese Serie beim Aufsteiger SC Paderborn auf dem Prüfstand. Auch da wird es über den Kampf gehen. Dass die Gladbacher auch so zum Erfolg kommen können, zeigten sie am Mittwoch gegen den HSV.

"Wir hätten natürlich früh das 2:0 oder das 3:0 machen können. Wir hatten gute Möglichkeiten. Aber wir haben nach hinten nicht viel zugelassen und haben die Qualität, solche Spiele über die Bühne zu bringen", analysierte Kruse: "Wir sind jetzt neun Spiele ohne Niederlage. Das ist eine gute Bilanz, aber wenn wir jetzt in Paderborn nichts holen, sieht es schon wieder anders aus."

Alvaro Dominguez, der wieder für Oscar Wendt auf die linke Seite der Viererkette rückte, ergänzte: "Ein 1:0 ist doch immer ein super Ergebnis. Man macht vorne ein Tor, und wenn man hinten zu null spielt, dann reicht das. Wir können natürlich 2:0 oder 3:0 führen, aber wenn das nicht klappt, muss man zusehen, das man hinten die Null hält Das haben wir heute geschafft."

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