Borussia Mönchengladbach Yeboah sticht Cuisance aus

Mönchengladbach · Kwame Yeboah stand im Pokalspiel in Essen am vergangenen Freitag überraschend im Kader. Einen Stürmertypen wie ihn gibt es nicht bei der Borussia.

 Kwame Yeboah im Spiel der U23 gegen Wiedenbrück.

Kwame Yeboah im Spiel der U23 gegen Wiedenbrück.

Foto: Sascha Köppen

Hätte es eine Umfrage gegeben, welcher Nachwuchs-Borusse beim Pokalspiel in Essen überraschender Kader-Teilnehmer ist, hätten die meisten Experten wohl gesagt: Mickael Cuisance. Der Franzose, der am Mittwoch 18 wird, war das große Ausrufezeichen der Vorbereitung mit kessen Auftritten bei den Testspielen und natürlich mit seinem bemerkenswerten Freistoßtor in Eupen. Doch als die Borussen vergangenen Donnerstag in den Bus kletterten, um sich auf den Weg ins Ruhrgebiet zu machen, fehlte Cuisance. Dafür war U23-Stürmer Kwame Yeboah (23) dabei.

Trainer Dieter Hecking hat Yeboah, der im Januar 2014 von Brisbane Roar nach Gladbach kam, zu Beginn der Vorbereitung zu den Profis beordert, um ihn und seine Fähigkeiten zu inspizieren. Yeboah ist ein wuchtiger Spieler, einer, der bestens geeignet ist für offensives Pressing, der die Gegner mächtig stören kann im Aufbauspiel, aber auch einer, der im Strafraum Präsenz zeigt. Einen Typen wie Yeboah gibt es so nicht im Kader, nachdem André Hahn Richtung Hamburg abgewandert ist.

Dreieinhalb Jahre ist Yeboah nun in Gladbach — und er hat gelernt, geduldig zu sein. Als er kam, war alles neu für ihn, eine andere Welt fern der Heimat. Mit dieser Erfahrung ist er nun der beste Ansprechpartner für den Paraguayer Julio Villalba (18), der sich derzeit noch einfinden muss im neuen Leben. Villalba kann indes nicht für die U23 spielen — in der hat Yeboah, der zwischenzeitlich auch länger verletzt war, 48 Spiele und ein Dutzend Tore gemacht.

Er war zuvor auch schon "oben" dabei, in Trainingseinheiten und Testspielen, aber so nachhaltig wie jetzt noch nicht. Yeboah hat die gesamte Vorbereitung mitgemacht und Hecking derart überzeugt, dass er einen Platz im Kader für das erste Pflichtspiel bekam. Dem Trainer gefällt, wie er sich reinwirft in die Aufgabe, Yeboah unterstreicht auf dem Rasen, was er Ende Juli sagte: "Ich kämpfe für meinen Traum." Sein Vertrag bei Borussia wurde bis 2019 verlängert. Bis dahin hat er Zeit, seinen Traum mit Leben zu füllen.

Der Bank-Platz im Pokalspiel war für ihn ein schöner nächster Schritt. Nach dem Spiel postete er bei Instagram ein Foto aus dem Essener Stadion. Da jubeln die Borussen gemeinsam vor der Fankurve. Yeboah ist mittendrin. Das Foto belegt: Er ist nah dran am Team, so nah wie nie zuvor. Er hat sich, das zeigt die Kader-Teilnahme, zumindest für den Moment positioniert als mögliche "andere" Alternative im Angriff. Yeboah ist damit einer der Gewinner der Vorbereitung. Nun muss er dran bleiben und nachweisen, dass er für die Bundesliga eine Option sein kann. Es wird die Saison sein, in der sich zeigt, wie weit es für ihn gehen kann in Gladbach.

(kk)
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