Borussia Mönchengladbach Stindl macht eine unglückliche Figur

Mönchengladbach · Borussias Kapitän kehrt beim 1:2 gegen den VfL Wolfsburg in die Mannschaft zurück. Lichtblicke gibt es nur wenige.

Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg: Die Einzelkritik
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Borussia - Wolfsburg: Einzelkritik

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Foto: dpa, mb vge

Lars Stindl trug seinen Teil dazu bei, die Lebensgeister im Borussia-Park kurz nach der Pause wieder zu wecken. Nach Thorgan Hazards Zuspiel schoss der 28-Jährige mit der Innenseite auf das Wolfsburger Tor. Keeper Diego Benaglio ließ den Ball nach vorne abprallen, und Hazard staubte ohne Probleme zum 1:1 ab.

Es passte indes zum momentanen Gesamtbild, dass die Hoffnung auf einen versöhnlichen Jahresabschluss gestern im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg nur wenige Minuten währte, da Mario Gomez die Gäste in der 57. Minute erneut in Führung brachte. Es war nicht der Abend des Lars Stindl, seinen Teamkollegen erging es allerdings auch nicht besser, die Gladbacher verloren 1:2 (0:1) und rutschten damit vorerst auf den 14. Tabellenplatz ab.

Mit der Rückkehr ihres Kapitäns hatten die Borussen die Hoffnung verbunden, dass es spielerisch wieder aufwärts gehen werde nach zuletzt ganz mageren Offensivdarbietungen. Stindl, der zuletzt aufgrund eines grippalen Infekts bei der 0:1-Niederlage in Augsburg gefehlt hatte, ist einer, der die entscheidenden Akzente setzen kann - entweder als Einfädler im Kombinationsspiel oder als technisch versierter Abschlussspieler. Zudem ist er ein Mann der wichtigen Tore, schon viermal gelang ihm wettbewerbsübergreifend das 1:0 diese Saison.

Gegen Wolfsburg war das kaum möglich, da die Gäste den ersten Angriff zur Führung nutzten, als Maximilian Arnold flankte und Gladbachs Oscar Wendt den heraneilenden Daniel Caligiuri zu spät bemerkte. Yann Sommer war bei dessen Direktabnahme in der 3. Minute machtlos.

Fortan war in nahezu jeder Aktion die Verunsicherung spürbar - längst nicht nur beim Kapitän. So spielte Sommer in der 20. Minute Julian Draxler unbedrängt den Ball in die Füße. Immerhin konnte der Schweizer seinen Lapsus selbst wieder wettmachen und das 0:2 mit einer Fußabwehr verhindern. Weiter vorne mühte sich Raffael vergeblich, so etwas wie Torgefahr gegen die zweikampfstarken Gäste zu erzeugen. Gladbachs Führungsspieler konnten in der ersten Halbzeit nicht führen, weil sie genug mit sich selbst zu kämpfen hatten.

Stindl machte da keine Ausnahme. Zunächst sah er wegen einer rustikalen Grätsche gegen Yannick Gerhardt die Gelbe Karte, nachdem ihm der Ball zu weit vom Fuß gesprungen war. Und wenig später fabrizierte er statt eines satten Torschusses in aussichtsreicher Position ein Luftloch. Gladbachs bester Scorer in der Liga machte bei allem Einsatz eine unglückliche Figur. "Wir nutzen die kleinen Chancen, die wir uns hart erarbeiten müssen, momentan nicht", sagte er.

Doch Stindl ging mit gutem Beispiel voran. Nach dem Ausgleich trieb er das Team nach vorne, das sich nun steigerte und seine Bemühungen nach dem 1:2 nochmals intensivierte. Stindl selbst hätte bei zwei Schussversuchen für den Ausgleich sorgen können. Doch einmal geriet sein Versuch zu harmlos für Benaglio, und kurz darauf zielte er zu hoch. Nach 72 Minuten war dann Schluss für den Kapitän, André Hahn sollte es nun richten. Doch ein weiteres Tor gelang weder ihm noch einem anderen Borussen.

"Wir sind in einer Situation, in der wir nicht sein wollten", sagte Stindl nach dem Spiel. "Der Realität müssen wir ins Auge blicken. Jetzt müssen wir alle zur Ruhe kommen und vor allem als Mannschaft analysieren, wo unsere Fehler lagen." Es dürfte länger dauern.

(togr)
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