Borussia Mönchengladbach Bénes gibt Hecking ein gutes Gefühl

Mönchengladbach · Laszlo Bénes tippte Thiago im Kabinengang des Borussia-Parks auf die Schulter. Es gab einen kurzen Plausch und Sekunden später hielt er das Trikot des spanischen Feingeistes in der Hand. Das ist ein hübsches Andenken an diesen besonderen Tag.

Borussia Mönchengladbach: Laszlo Bénes gibt Hecking ein gutes Gefühl
Foto: imago sportfotodienst

Sein Borussia-Debüt hatte er beim Pokalspiel in Fürth gegeben, doch nun spielte Bénes zum ersten Mal in der Bundesliga - und das ausgerechnet gegen den FC Bayern München. Zehn Minuten plus Nachspielzeit tat er Dienst beim 0:1, am Ende gab es ein Lob von seinem Trainer Dieter Hecking: "Laszlo hat deutlich die Nase rausgestreckt", sagte er. Hecking hatte gar darüber nachgedacht, den 19-jährigen Slowaken von Beginn an vor der Abwehr spielen zu lassen, aber er entschied sich doch für die Stabilitäts-Variante mit Tony Jantschke an der Seite von Tobias Strobl. Die Gedanken um die Besetzung der zentralen Rolle waren nötig, weil sich erst gestern Vormittag endgültig herausgestellt hatte, dass Mo Dahoud nicht würde spielen können. Bénes ist wie Dahoud einer aus der Kreativabteilung, "der von der Sechserposition aus einiges bewegen kann, unbekümmert und frech", beschrieb Hecking.

Er braucht Alternativen für das zentrale Mittelfeld. Denn Christoph Kramer wird lange fehlen, daher wird Hecking die Länderspielpause nutzen, um darüber zu sinnieren, welche Zweierkonstellationen er nun aufstellen kann. "Laszlo ist durch das Fehlen von Chris nach vorn gerückt", sagte der Trainer. Gegen die Bayern war ihm der Unerfahrene dann noch ein zu großes Risiko, doch "mit dem, was er gezeigt hat, gibt er uns aber ein gutes Gefühl".

Ein Debüt gegen die Bayern hat auch Nico Elvedi in seiner Vita stehen. Er gehörte gegen den deutschen Rekordmeister in der vergangenen Saison erstmals zur Startelf. Da gab es - anders als gestern mit dem 0:1 - ein 3:1, hernach hatte Elvedi seinen Stammplatz bei André Schubert gebucht. Das ist eine Geschichte, die auch Laszlo Bénes, zu Saisonbeginn von MSK Zilina gekommen, gefallen würde. Für den Moment hat er die Chance genutzt, sich gut in Szene zu setzen und seinen Status zu verbessern. Er ist jetzt ein echter Bundesligaspieler.

Bénes ist in den kommenden Tagen unterwegs - mit der U 21-Auswahl der Slowakei. EM-Testpiele gegen Tschechien (24. März) und Serbien (28. März) stehen an, vielleicht spielt er auch am Mittwoch bei der U 20 gegen Serbien mit. Auf jeden Fall hat er den Kollegen viel zu erzählen von seinem ersten Bundesligaspiel. Gegen die Bayern spielte er acht Pässe, von denen sechs ankamen, und er rannte 1,6 Kilometer. Umgerechnet war er also eine Meile unterwegs in einem Spiel, das für ihn ein Meilenstein war. Thiagos Arbeitskleidung wird ihn immer daran erinnern. Es gibt schlechtere Andenken für ein Debüt.

(kk)
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