Borussia Mönchengladbach Favre muss Borussias Flügel umbauen

Mönchengladbach · Lucien Favre hatte sich die dicke Kapuze tiefstmöglich in die Stirn gezogen, als er nach dem Training am Donnerstag zurück in den Borussia-Park marschierte. Die in die Glieder kriechende Kälte behagte Gladbachs Trainer gar nicht.

 Borussia-Trainer Lucien Favre muss auf André Hahn verzichten.

Borussia-Trainer Lucien Favre muss auf André Hahn verzichten.

Foto: dpa, soe hak

Genauso wenig wie die Nachricht, die ihn zuvor ereilt hatte: Flügelflitzer André Hahn muss in den kommenden zehn Tagen wegen einer Entzündung der Achillessehne einen Gips (in der Vereinsfarbe grün) tragen und fällt damit wahrscheinlich für die Englische Woche mit den ersten drei Rückrundenspielen gegen Stuttgart, Freiburg und Schalke aus.

Damit gestalten sich die Umbauarbeiten für Favre auf den beiden offensiven Außenpositionen weitreichender als vorgesehen, denn neben Hahn fällt auch der zum Ende der Hinrunde so formstarke Ibrahima Traoré aus, weil er als Mannschaftskapitän von Guinea aktuell am Afrika-Cup teilnimmt.

Den Rückrundenauftakt in Stuttgart am 31. Januar wird der Linksfuß in jedem Fall verpassen, denn Guineas letztes Gruppenspiel steigt drei Tage zuvor, abends. Kommt Guinea in der Gruppe mit Kamerun, Mali und der Elfenbeinküste entgegen allen Erwartungen sogar weiter, verpasst Traoré weitere Borussen-Spiele.

Und so ist man bei Gladbachs Verantwortlichen natürlich der Meinung, dass es positiv für Traoré ist, als Kapitän sein Land beim Afrika-Cup zu vertreten, gegen eine möglichst frühe Rückkehr hätte man dann aber auch nichts einzuwenden.

Ohne Hahn und Traoré ist Favre gezwungen, in der Offensive in jedem Fall auf ein Flügelpärchen zu setzen, das bisher die große Ausnahme war. Das Duo Patrick Herrmann/Fabian Johnson beorderte Favre in den 27 Pflichtspielen der Hinrunde nur zweimal in die Startelf, Herrmann und Thorgan Hazard begannen nur einmal gemeinsam, und die Kombination Hazard/Johnson gab es noch nie.

Weil nun der junge Belgier Hazard in der Vorbereitung auch immer wieder von Blessuren zurückgeworfen wurde, dürfte nun ausgerechnet Johnson zum Saisonstart erste Wahl sein. Der Johnson, der sich erst nach einem halben Jahr in Gladbach in der Kommunikation nach außen hin mit Favre auf links vorne als seine Lieblingsposition geeinigt hatte.

Diese Spieler könnten beim Rückrunden-Auftakt fehlen
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Foto: dpa, Soeren Stache

Der Johnson, der von allen fünf Sommer-Neuzugängen noch am meisten Luft nach oben hat. Gestern im Training bildete er mit Herrmann ein Duo. "Aber es war ja leider nur Training", sagt der US-Nationalspieler. "Ich weiß nicht, wie der Trainer letztlich aufstellt. Also mal abwarten." In jedem Fall eröffnet sich für ihn eine große Chance. Eine, die er nutzen will, um endgültig bei Borussia anzukommen.

(RP)
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