Borussia Mönchengladbach Doucouré passt perfekt in die Fohlenphilosophie

Mönchengladbach · Mamadou Doucouré ist seit Freitag Borusse. Das ist nicht überraschend, weil es sich abzeichnete, dass der junge Mann aus der Nachwuchsakademie des französischen Spitzenklubs Paris Saint-Germain nach Gladbach gehen würde.

MAmadou Doucouré gilt als Top-Talent.

MAmadou Doucouré gilt als Top-Talent.

Foto: AP

Nach langen Verhandlungen der Borussen mit den Parisern, die das Talent nur ungern gehen lassen, hat er nun einen Vertrag bis 2021 unterzeichnet. Da er in Paris noch keinen Profivertrag hatte, muss Borussia nur eine Ausbildungsentschädigung zahlen. Ein guter Deal mithin.

Doucouré war zuletzt Kapitän in der U19 von PSG, die in der Uefa Youth League Zweiter wurde. Er ist schon eine recht imposante Erscheinung auf dem Rasen. Und einen Linksfuß kann der Borussen-Kader noch gut vertragen. Dem Vernehmen nach ist der soeben 18 Jahre alt gewordene Doucouré schon fleißig dabei, Deutsch zu lernen. Zum Start indes wird er sich freuen, dass einige seiner künftigen Teamkollegen Französisch sprechen: Ibo Traoré zum Beispiel. Oder Thorgan Hazard. Der Belgier gehört zu derselben Kategorie wie Doucouré, der im defensiven Zentrum beide Positionen und zudem den Job hinten links übernehmen kann: Sie gelten als Top-Talente in Europa.

Ein Stürmer soll noch kommen

Manager Max Eberl hat daraus eine Geschäftsidee gemacht. Denn hochbegabte Nachwuchskräfte sind noch finanzierbar und passen perfekt in die Fohlenphilosophie: "Jung, talentiert, hungrig, viel Potenzial", lautet das Suchprofil. Sollte es die Chance geben, noch einen Jüngling für das Mittelfeld (wie Youri Tielemans oder Edimilson Fernandes) oder für den Sturm zu holen, würde Eberl noch mal tätig werden.

"Natürlich gibt es keine Garantie, wann und ob sie den nächsten Schritt machen", hat Eberl mal gesagt. Darum gehört zu dem Ansatz Geduld. Für den Klub — und für den Spieler. Wie bei Granit Xhaka. Der kam 2012 und tat sich schwer. Doch dann reifte er zur Führungspersönlichkeit heran und ging nun für 43 Millionen Euro zum FC Arsenal.

In der Fachwelt gilt Borussia längst als ein Klub, in dem Nachwuchskräfte den ersten oder nächsten großen Schritt machen können. Weswegen inzwischen Spieler von internationalen Top-Klubs wie nun Doucouré "Ja" zu Gladbach sagen. Er ist diese Woche schon der zweite hoch gelobte Nachwuchs-Verteidiger, der sich Borussia angeschlossen hat. Zuvor kam Mika Hanraths (17) aus Düsseldorf. Der ist indes noch für die U19 eingeplant, während Doucouré zum Profiteam gehört. Der U18-Nationalspieler hat sich für Borussia wegen der Perspektive entschieden, finanziell wäre wohl ein Job bei PSG interessanter gewesen.

Wie real die Perspektive in Gladbach ist, zeigte sich bei Andreas Christensen und Nico Elvedi, die vor einem Jahr quasi die Doucourés waren. Weil arriviertes Personal ausfiel, wurden beide in ihrer ersten Saison gleich Stammspieler. Zum Trainingsauftakt am 29. Juni wird allerdings Doucouré selbst ausfallen, da er sich im letzten Meisterschaftsspiel der U 19 von PSG einen Muskelbündelriss zugezogen hat.

(RP)
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