Borussia Mönchengladbach "Es wäre schön, in der Bundesliga zu bleiben"

Mönchengladbach · Nur ein paar Monate dauerte letztlich Martin Hintereggers Zeit bei Borussia. Doch von Groll über sein Aus ist der Österreicher weit entfernt.

Martin Hinteregger: Ein kurzes Intermezzo bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Martin Hinteregger

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Foto: afp, HER

Es würde irgendwie passen zu Martin Hintereggers Zeit in Gladbach. Da hätte er wohl in seinem letzten Pflichtspiel für Borussia am Samstag in Darmstadt (15.30 Uhr) die Chance, noch einmal von Beginn an zu spielen, weil Oscar Wendt gelbgesperrt fehlt, aber genau jetzt plagt Hinteregger eine Zerrung im Hüftbeuger. Er würde also eine sich bietende Gelegenheit zur Werbung in eigener Sache verpassen, so wie er es seit Januar in den Augen Borussias verpasst hatte, sich für mehr als ein halbjähriges Leihgeschäft mit RB Salzburg zu empfehlen.

Doch wer den 23-jährigen Blondschopf in diesen Tagen beobachtet, der sieht keine personifizierte Enttäuschung, die das absehbare Ende seines großen Traums möglichst schnell hinter sich gebracht haben will. Ganz im Gegenteil: Von Groll ist Hinteregger trotz nicht bestandener Probezeit weit entfernt. "Es geht immer schlimmer, sage ich mal. Es war ja trotzdem eine schöne Zeit, ich habe Super-Leute kennengerlernt mit dem Max [Sportdirektor Max Eberl, Anm. d. Red.] allen voran, der eine Wahnsinnsarbeit hier leistet. Ich bin froh, dass ich hier ein halbes Jahr lang habe Erfahrung sammeln dürfen. Im Leben sieht man sich immer zweimal", sagte der Österreicher am Mittwoch nach dem Training.

Zehn Einsätze waren es bislang als Borusse, zwei Eigentore stehen zu Buche, offensichtliche Mängel in der Vorwärtsbewegung und irgendwie das Gefühl, dass er nie das zeigen konnte, was Eberl und Steffen Korell seit Jahren in ihm gesehen haben. "Es waren nur ein paar Monate, aber es war ein Auf und Ab, denke ich. Am Anfang war es ganz okay, und dann war es eben nicht mehr so okay. Und das nimmt man natürlich mit für die Zukunft, da kann man nur draus lernen. Die Erfahrung, die ich hier mitgenommen habe, die ist riesig. Ich habe von den Mitspielern extrem viel gelernt, allgemein vom Verein", sagte Hinteregger. Als gescheitert sieht er sich also nicht, er, der in Gladbach den nächsten Schritt seiner Entwicklung nehmen wollte und nun woanders den nächsten Schritt auf ein Neues angehen muss.

Dass dieser Neuanfang wieder in Salzburg liegt, wo er Hinteregger noch einen Vertrag bis 2019 besitzt, wäre für ihn selbst jedenfalls nicht die wünschenswerte Option. "Es ist alles offen. Jetzt kommt die Europameisterschaft, da möchte ich mich beweisen, und es wäre schon schön, in der Bundesliga zu bleiben", sagte er. Im Winter war Interesse aus Stuttgart zu vernehmen, doch sollte der VfB absteigen, wäre Hintereggers Ablösesumme (hoher einstelliger Millionenbereich) kaum zu stemmen. Salzburgs Schwesterverein RB Leipzig wäre als Bundesligaaufsteiger ein naheliegendes Thema, doch einen Wechsel dorthin hatte Hinteregger Ende 2015 ausgeschlossen. Aber da war Leipzig eben auch noch Zweitligist.

(klü)
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