Borussia Mönchengladbach Aufgalopp für Gladbach

Mönchengladbach · 1000 Fans kamen beim ersten Training. In der Woche wird Matthias Ginter als nächster Zugang erwartet.

Borussia Mönchengladbach: Dieter Hecking bittet zum Trainingsauftakt
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Trainingsauftakt bei der Borussia

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Vincenzo ist ein klangvoller Name, doch der Mann, der ihn trägt, Grifo mit Hausnamen, mag es lieber kurz und knackig. "Grifo" sagt mancher, am liebsten ist ihm aber, "wenn mich die Leute Vince nennen". Als solcher hat er in der vergangenen Saison in Freiburg mit 18 Scorerpunkten dazu beigetragen, dass der Aufsteiger nun international spielt. Bestenfalls will er sein Talent einbringen, um Borussia Mönchengladbach zurückzuführen auf Europas Bühne.

Die Ausgangslage, dass es etwas werden kann mit den Borussen und ihrem ersten Italiener (Marco Villa, der noch immer jüngste Torschütze des Klubs, hat italienische Wurzeln, ist aber Deutscher) ist gut. Denn Grifo hat die Rückennummer 32 bekommen, die Zahl, die ihn schon seit seiner ersten Profi-Station bei 1899 Hoffenheim begleitet. "Mit der 32 habe ich überall Erfolg gehabt, so soll es auch hier sein", sagt Grifo.

Sechs Millionen Euro hat er gekostet, damit ist er der bislang zweitteuerste Zukauf der Borussen für die neue Saison. Doppelt so viel mussten sie für den Schweizer Denis Zakaria an Young Boys Bern überweisen, der am Sonntag beim ersten Training der Vorbereitung noch nicht dabei war. Dafür bekamen die annähernd 1000 Fans die drei neuen Teenager zu sehen: Defensivmann Reece Oxford (18, ausgeliehen von West Ham United), Mittelfeldmann Mickael Cuisance (17, AS Nancy) und Stürmer Julio Villalba (18, Cerro Porteno).

Noch einen Transfer wird es geben, und zwar schon recht bald: Matthias Ginter dürfte in den kommenden Tagen von Dortmund nach Mönchengladbach wechseln. Das deutete Sportdirektor Max Eberl im Interview mit unserer Redaktion an, ohne die Personalie vollends zu bestätigen. Doch alles deutet auf den früheren Freiburger hin, an dem Borussia schon 2014 und 2016 interessiert war. Gladbach sucht noch einen erfahrenen Mann für die Defensive, um stabiler zu werden. Ginter ist derweil nicht glücklich beim BVB, in Gladbach könnte er neu beginnen, müsste allerdings im Jahr vor der WM auf die große Bühne Champions League verzichten. "Wir werden in der Defensive noch etwas tun, so wie wir es mit Denis Zakaria im defensiven Mittelfeld und mit Vincenzo Grifo in der Offensive getan haben. Das werden dann unsere drei wichtigsten Transfers sein", sagt Eberl.

Im Gegenzug stehen nach den feststehenden Abgängen von Mo Dahoud (Dortmund), Andreas Christensen (zurück zum FC Chelsea), Julian Korb (Hannover 96) und André Hahn (HSV) weitere Spieler im Verdacht, sind noch zu verändern. Verteidiger Timothée Kolodziejczak, Außenbahnspieler Nico Schulz und Nachwuchsmann Marvin Schulz wurden schon verschiedentlich als eventuelle Kandidaten genannt, denen Borussia keine Steine in den Weg legen würde, wenn sich Interessenten finden. Eberls Ziel ist es, den Kader auf 24 Spieler zu reduzieren.

"Vince" Grifo soll in diesem Ensemble möglichst eine Führungsrolle spielen. Mit 24 ist er der älteste Neue, das wird sich auch nicht ändern, wenn der ein Jahr jüngere Ginter dazu kommen würde. Grifo, der sich als offensiver Mittelfeldspieler definiert und in Freiburg zuletzt meist auf der linken Seite spielte, gilt als Experte für Standards und Fernschüsse. Er beschreibt sich als "Instinktspieler", als solcher soll er dem Offensivspiel der Borussen eine besondere Note geben.

Auf die Zusammenarbeit mit den vielen Feingeistern in Gladbachs Abteilung Attacke wie Raffael und Thorgan Hazard freut er sich. "Die Art des Fußballs hier kommt mir sehr entgegen. Offensiv ist hier viel Qualität, da müssen wir jetzt die richtige Mischung finden und ich glaube, dass wir als Team nächste Saison viel Spaß haben werden", sagte Grifo.

(kk)
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