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Borussia Mönchengladbach Mit Herrmann auf Meisterklassen-Kurs

Mönchengladbach · Gladbach nimmt die Hürde Hoffenheim und geht selbstbewusst ins Pokalviertelfinale in Bielefeld.

Borussia Mönchengladbach: Mit Patrick Herrmann auf Meisterklassen-Kurs
Foto: dpa, ua kno

2015 ist ein Jahr voller Jubiläen für Borussia Mönchengladbach. Vor 50 Jahren schaffte der Klub vom Niederrhein erstmals den Aufstieg in die Bundesliga. 1975 war das triumphalste Jahr der Vereinsgeschichte: Borussia wurde Meister und gewann als erste deutsche Mannschaft den Uefa-Cup. 1995 gab es dann den bislang letzten Titel: Gladbach holte den Pokal. Nun schickt sich die Borussia an, erneut Geschichte zu schreiben.

Nach dem 4:1 bei 1899 Hoffenheim, das das Team von Trainer Lucien Favre auf beeindruckende Art und Weise herausspielte, sind die Borussen als aktueller Dritter der Bundesliga auf bestem Wege in die Champions League. Die Play-offs dürften es wohl mindestens werden, denn der Zehn-Punkte-Vorsprung auf den Fünften Schalke und die derzeitige Form der Gladbacher deuten nicht darauf hin, dass sie am Ende schlechter sein werden als Rang vier. Am 9. Mai, wenn der Vierte Leverkusen in den Borussia-Park kommt, steht möglicherweise ein Endspiel um den direkten Einzug in die Meisterliga an.

Auch im Pokal darf geträumt werden. Morgen spielen die Borussen im Viertelfinale beim Drittligisten Arminia Bielefeld. Einer Mannschaft, die zunächst beim großen FC Bayern gewann und dann auch beim bisherigen Angstgegner Hoffenheim, darf - bei allem Respekt vor den Ostwestfalen - zugetraut werden, den Sprung ins Halbfinale zu schaffen. "Wir haben die große Chance", sagt Flügelstürmer Patrick Herrmann, der beim Sieg bei 1899 Hoffenheim eine großartige Leistung ablieferte. Zwei Tore schoss der 24-Jährige, der soeben seinen Vertrag bis 2019 verlängert hat, und leitete zudem einen Treffer mit einem grandiosen Pass ein. "Es kann für mich nicht besser laufen", erklärt Herrmann, der im Sinsheimer Stadion seine Saisontore neun und zehn produzierte. Damit führt er die interne Bundesliga-Torschützenliste der Borussen an. Seine bisherige Stamm-Marke, die bei sechs Toren pro Saison lag, hat er längst weit übertroffen.

Herrmanns Geschichte ist eine, die durchaus exemplarisch ist für den Höhenflug in Mönchengladbach. Er ist ein Produkt des hauseigenen Fußballinternats - und selbst gemachte Talente sind, der traditionellen Fohlenphilosophie entsprechend, Säulen im Konzept von Sportdirektor Max Eberl. Der Manager hat in Favre einen Trainer, der Spieler wie Herrmann entwickeln kann. Herrmann hat in dieser Saison einen gewaltigen Entwicklungssprung gemacht. In der Rückrunde trägt er wesentlich dazu bei, dass Borussia die zweitbeste Mannschaft des zweiten Saisonteils ist. Sieben Tore schoss er, die Hibbeligkeit vor dem Tor ist einer verblüffenden Kaltschnäuzigkeit gewichen. Ein Beleg dafür war sein zweiter Treffer gegen Hoffenheim. Er schob den Ball nach Max Kruse Pass seelenruhig ins Tor. "Die Räume waren da, da konnten wir Gas geben", sagt Herrmann und beschreibt das Prinzip der vier Treffer, die allesamt hohe Favre-Schule waren: "Links oder rechts durchlaufen, den Ball durchstecken und dann hinter der Viererkette herspielen."

Es klingt so leicht, und es sieht auch so aus, was die Gladbacher machen. All die Automatismen, die Selbstverständlichkeiten hat Favre indes den Seinen in Kleinstarbeit vermittelt. Nun sollen die Früchte der Arbeit geerntet werden: Borussia will Platz drei behalten und im Pokal möglichst ins Finale. Doch die Gladbacher bleiben beim bewährten Von-Spiel-zu-Spiel-Denken.

(RP)
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